The Night We Met by Lord Huron, Phoebe Bridgers
No we're not dating but he's still mine
Es klopft zögerlich an meiner Tür. Ich bin ziemlich verwirrt, weil weder Noah noch Finn so klopfen. Kurz frage ich mich, ob Finn's Freunde hier sind. Finns Freunde, weil es ja nicht mehr meine sind. Neugierig öffne ich die Tür und sehe etwas, was mich meinen Augen nicht trauen lässt. Vor mir steht Finn. Finn hat zögerlich geklopft! Noch unnatürlicher ist bloß, dass er den blauen Pulli trägt, den ich ihm gekauft habe. Finn trägt wirklich meinen Pulli! Er steht ihm. Nervös sehe ich runter. „Was machst du da?"
Sowas ist ihm ja gar nicht ähnlich. Sowas macht Finn nie. Er verhält sich richtig komisch. „Gefällt's dir?" Fragt er und klingt auch viel leiser als sonst. Es interessiert ihn was ich denke? „Wirst du sauer, wenn ich ‚ja' sage?" frage ich vorsichtig zurück. Er atmet tief durch und zieht die Ärmel über seine Hände. Ich schmunzle leicht. Ich hab ihm extra eine Nummer größer gekauft damit er sich reinkuscheln kann. Er tut es wirklich! „Ich mag ihn." Sagt er und ist dabei so leise, dass es sich anhört als dürfte er das nicht. Ich grinse bereit. Er mag ihn! „Gut."
Langsam treffen sich wieder unsere Blicke. Seine Augen leuchten mit dem Pulli um die Wette. Das perfekte Blau. „Du siehst auch gut drinnen aus." Ich kann nicht anders als ihm dieses Kompliment zu machen. Er sieht einfach zu süß aus um es nicht zu tun. „Danke." Was? Schockiert reiße ich meine Augen auf. Hat er gerade ‚danke' gesagt? Finn? Danke? Aus seinem Mund! Unglaublich! „Möchtest du was?" frage ich vorsichtig. Er ist nie so nett, wenn da nicht was dahinter steckt. „Ich hätte gerne meine Freundin zurück." Was?
Am liebsten würde ich gerade die Tür vor seiner Nase zuschlagen und versteinert dahinter stehen bleiben bis ich seine Worte vierzig mal in meinem Kopf durchgegangen bin. Leider kann ich das nicht. Ich soll wahrscheinlich direkt hier und jetzt eine Entscheidung treffen. Deswegen steht er so unwiderstehlich vor mir. Mit den Händen in den Ärmeln meines Pullovers. Er macht es mir nicht leicht. „Komm rein." sage ich geschlagen und trete zur Seite. Finn kommt hinter mir ins Zimmer und ich schließe die Tür. In hell blau sieht sein Oberkörper noch breiter aus. Das macht er doch nicht extra oder?
„Ich weiß nicht ob ich das will." Er kann mich nicht einfach so behandeln wie er es in der letzten Woche getan hat. Er war ignorant und abweisend. Seine Freunde waren nicht mehr meine und alle haben sich schon vorher komisch verhalten. Ich will nie wieder so von ihm ausgeschlossen werden! Daran, dass er mich betrogen hat will ich gar nicht erst denken. „Okay." Sagt er ruhig. Er ist heute gar nicht so aggressiv wie sonst. Normalerweise wird er so schnell skeptisch und wütend, wenn ich ihn nach was frage.
Ich deute ihm an, sich auf mein Bett zu setzen und er tut es langsam. Beobachtet mich dabei. Ich bleibe mit einem Meter Mindestabstand vor ihm stehen. Ich atme tief durch um meine Gedanken zu sammeln, aber alles was vor mir auftaucht ist dieser Tag. Der Tag an dem er mit mir schlussgemacht hat. „Wieso willst du überhaupt wieder mit mir zusammen sein? Du hast dich schon Tage bevor wir schlussgemacht haben komisch verhalten. Du kannst mir nicht sagen, dass du mich aus Versehen betrogen hast, wenn du ganz offensichtlich schon länger mit dem Gedanken gespielt hast." Finn sieht mich schockiert an und blickt dann runter. Jetzt sieht er wirklich aufgebrachter aus. Gut so. Bis vor einer Sekunde hat er wohl nicht verstanden gehabt, wie schlimm es eigentlich für mich war.
„Ich habe dich noch gefragt ob alles okay ist und du hast mich angelogen! Und dann von einem Tag auf den anderen bist du plötzlich kalt zu mir, betrügst mich und nimmst mir alle meine Freunde wieder weg." Verletzt sehe ich auf ihn herunter, aber er sieht mich nicht an. „Du hast mich einfach allein gelassen. Erst warst du nett zu mir und dann ganz plötzlich nicht mehr. Und jetzt hast du wieder deine Meinung geändert und willst mich zurück? Um dann wieder mit mir Schluss zu machen?" Er sieht hoch und sieht wirklich traurig aus, dabei hat er da gerade überhaupt kein Recht zu! Er war es, der unsere Beziehung beendet hat und das auf schreckliche Weise! Er hat kein Recht mich so anzusehen als würde ich ihm gerade weh tun!
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I Can't Tell You Who I Am
Teen FictionIch sehe in sein Gesicht. „Geht's dir gut?" Ein genervter Blick kommt zurück. „Seh ich so aus als würde es mir gut gehen?" „Keine Ahnung. Du zeigst ja keinem wie es dir geht." Und dann lächelt er tatsächlich. „Es geht dir gut!" Freude und Triumph...