K 71 "losing you"

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Closure by Hayd

All I've loved
I've loved alone

Vladd will ihre Hand nehmen und ich gehe sofort dazwischen. Stehe so nahe vor ihm wie beim letzten Mal. „Fass sie nicht an!" Warne ich ihn. Étoile mag es nicht angefasst zu werden. Noch bin ich ihr Freund. Noch darf ich auf sie aufpassen! Ein bitterer Geschmack läuft meinen Rachen herunter. Noch bin ich ihr Freund. Noch für ein paar Stunden. „Finn." Sagt sie vorsichtig und will mich an der Taille zur Seite weg drücken. Sie ist mal wieder viel zu höflich. Ich packe einfach ihre Hände und ziehe sie von hinten um mich, sodass sie gegen meinen Rücken fällt. Drücke ihre Handflächen an mein T-Shirt damit sie mich umarmen kann wie sie es sonst immer mag. Vielleicht weiß sie dann, dass alles okay ist. Dass ich mich um diese Sache kümmern werde. Dass ich nicht zulasse, dass sie wieder Panik bekommt. Ich will doch nur, dass sie sich auf mich verlassen kann. So lange wie ich sie noch habe! Ein letztes Mal meine Arme um sie legen dürfen.

„Ich will es nicht wiederholen müssen." kommt es bissig zwischen meinen Zähnen hervor, damit er es endlich kapiert. Étoile will sich losziehen, aber ich halte sie feste an mich gedrückt. Bleib noch kurz. Nur noch ein paar Sekunden mehr. Mich kann sie berühren und sie mag es, wenn ich sie lasse. Wieso stört es sie jetzt? „Er wird schnell eifersüchtig. Finn meint es nicht so." Sagt sie entschuldigend. „Ich meine es so." Sage ich trocken und lasse den Komiker vor mir nicht aus den Augen. Mir dämmert etwas. In wenigen Stunden ist das mit mir und Étoile vorbei und dann wird Vladd seine Chance suchen. Ernst lehne ich mich zu ihm vor und versuche ihn mit meinem Blick zu erstechen. Wären meine Hände nicht an Étoiles Handgelenken, würden sie bereits an seinem Hals ruhen. „Wenn du ihr näher als 30 Zentimeter kommst, dann nehme ich mein Messer und schneide alles ab, was die Grenze überschreitet." Vladd macht einen Schritt zurück, weil ich mich vor ihm aufgebaut habe. Gut so. Verpiss dich!

„Finn!" Ja, du magst es nicht, wenn ich so unhöflich bin. Ich weiß. Ich drehe mich zu Étoile um und beuge mich zu ihr runter. Bis auf ein bisschen Aufregung in ihrem Blick scheint alles okay zu sein. Keine Panik. „Erinnere dich an meine Worte, Étoile." Sie nimmt es wohl als Warnung war, weil sie runter sieht. So meinte ich das nicht. Egal, sie diskutiert nicht mehr. „Wirst du seine Hand halten?" Frage ich genervt. Langsam schüttelt sie mit dem Kopf. Zufrieden lasse ich sie los und stelle mich wieder aufrecht hin. Ich habe sie wirklich losgelassen. „Gut." Und dann gehe ich weg, weil sie wahrscheinlich jetzt lieber ihre Ruhe haben will. Eigentlich wollte sie sich ja auch mit Vladd unterhalten also verjage ich ihn nicht, obwohl er es verdient hätte. Ich muss vorsichtig sein, meiner Eifersucht nicht die Überhand anzubieten. Ihn davon abzuhalten ihr zu nahe zu kommen, weil es ihre Panik auslösen könnte ist okay, aber ihn umzubringen, weil er sie anlächelt ist es leider nicht.

Stumm starre ich auf meine Hände herunter und schlucke die Gedanken so tief in mich runter wie ich nur kann. Will gar nicht wissen wie leer sie sich ab jetzt anfühlen werden. Ohne ihre Hände in meinen. Ohne ihre Wärme.

Jasons P.O.V.

„Okay. Such dir eine aus." Er steht mich an als hätte ich etwas unverschämtes gesagt. Wenn ich so darüber nachdenke, dann habe ich das wohl auch. „Sucht ihr eine aus." Mein Bruder blickt sich darauf hin entspannt um. „Was ist mit der in den Stiefeln da?" Ein Mädchen mit rötlich-braunen Haaren steht an einem kleinen Stehtisch und ist am Handy. Wahrscheinlich wartet sie auf ihre Freunde. „Du sollst nicht eine aussuchen, die du attraktiv findest. Das hier ist nicht zum Spaß." Ich habe das Gefühl, dass es ihm unangenehmer ist, wenn er die Sache nicht angeht als wäre es ein einfacher Punkt auf einer Liste. Er versucht es rational zu machen, dabei ist das einfach nicht möglich.

„Und die?" Jayden zeigt auf ein Mädchen in der anderen Richtung. Sie hat blonde, lockige Haare, die ihr bis auf die Schultern fallen. Weniger Jaydens Typ. Auf Finns Gesicht erkennt man genau, dass er es einfach nicht machen will. Es hat nichts mit dem Mädchen zu tun. Er sucht nur nach ausreden. Er atmet tief durch und trinkt dann sein Glas aus. „Wie soll ich da hin gehen und charismatisch sein, wenn ich mich SO fühle? Ich muss sie ja erstmal dazu kriegen was mit mir zu haben." Nervös streicht er sich die Haare aus dem Gesicht. Jayden grübelt, aber leider nicht lange genug um nicht was dummes vorzuschlagen. „Wenn wir sie so betrunken machen, dass sie nicht merkt wer vor ihr steht, dann flirte ich mit ihr und du holst dir nur den Knutschfleck ab."

I Can't Tell You Who I AmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt