Messed Up von Once Monsters, Chloe Adams
Stay close to people who feel like sunlight
Er ist nicht aufgetaucht. Ich habe gewartet und gewartet und er ist einfach nicht aufgetaucht. Jetzt steht er hier. Direkt vor mir. Fast so als wären wir zwei Magnete, die sich anziehen. „Du warst nicht da." Ich bin traurig und enttäuscht, weil er mich so versetzt hat und das kann man raushören. Finn sieht nach unten. „Ich konnte nicht." Er sieht wieder hoch. Direkt auf meine Lippen. Kommt mir näher um mich zu küssen, aber ich drehe meinen Kopf zur Seite. Ja, ich bin nachtragend, aber er hätte mir auch schreiben könnten oder Mal erklären wieso er sich so seltsam verhält. „Nein." Er klingt äußerst frustriert und auch ein bisschen verzweifelt. Dreht sich weg und fährt durch seine Haare. Er ist also aufgebracht. „Es war nicht meine Schuld, dass ich nicht da war." Erschöpft dreht er sich wieder zu mir um. Seine Arme fallen schlaff an seinem Körper herunter, hängen genauso wie seine Schultern. Er hat nen schlechten Tag. „Jetzt bestraf mich nicht dafür. Ich hab seit vorgestern nicht mehr geschlafen."
Ich stecke meine Hand nach ihm aus. „Na komm schon her." Er trottet zu mir und nimmt meine Hand. Ich ziehe ihn sanft an mich und er legt sein Gesicht in meine Halsbeuge. Ich fahre mit meinen Händen in seine Haare und er hält mich wie einen Teddy an sich gedrückt fest. „Ich kann nicht mehr." Er flüstert nur, aber es hört sich wirklich schlimm an. Ich habe keine Ahnung was er wieder für Dinge anstellt, aber es scheint ihn zu stressen und stark zu belasten. „Schhh." Sanft streiche ich durch seine Haare. Er ist fertig. Fünf Minuten werden das nicht beheben können. „Komm heute Abend zu mir. Du kannst bei mir schlafen." Finn verstärkt seinen Griff um mich. „Ich kann nicht. Ich habe heute Nacht einen Fight." Das ist das aller erste Mal, dass er mir etwas sagt. Das erste Mal und es hört sich genauso schlimm an, wie die Dinge, die ich mir ausgemalt habe. „Komm danach." Er atmet schwer. „Kann ich nicht." Ich drücke ihn leicht von mir und unsere Blicke treffen aufeinander. „Was ist mit gleich?" Er steht mich überrascht an, aber schüttelt dann mit dem Kopf. Ich werde langsam ungeduldig mit ihm.
Das laute Piepen seiner Uhr erfüllt die Kammer und er schaltet es ab. Ohne mich nochmal anzusehen streicht er durch seine Haare um sie ein bisschen zu richten und geht zur Tür. „Warte bis es klingelt, damit dich niemand sieht." Und dann ist er auch schon wieder weg. Jetzt komme ich also schon zu spät zum Unterricht. Er hat mir ja nicht mal gesagt wieso gleich nicht geht. Ich werde einfach trotzdem zu ihm gehen.
+++
Nach dem Unterricht habe ich Finn nicht mehr gesehen, genauso wie er es vorausgesagt hatte. Irgendwie habe ich ihn vermisst, weswegen ich am liebsten einfach direkt meinen Kopf gegen die nächste Wand schlagen wollte. Der hatte dann aber natürlich wieder ganz andere Ideen und hat meine Beine einfach weg von den Wänden in eine andere Richtung gesteuert. Genau vor das Zimmer der Jungs. Ich durfte nicht mal nachdenken. Nein, ich klopfe einfach direkt sorglos an die Tür, als hätte meine Gedankenmaschiene da oben heute einfach Feierabend. Ob Finn da ist? Jason öffnet wie sonst auch. Sieht mich überrascht an. „Kann ich reinkommen?" frage ich sofort und er schließt die Tür wieder ein bisschen und dreht sich in den Raum um. Neugierig versuche ich an ihm vorbei zu sehen, erkenne aber nur das Fenster. Was machen die da drinnen, dass er um Erlaubnis fragen muss, damit ich rein kann? Bevor ich mir was ausmahlen kann, geht die Tür wieder ein Stück auf, Jason packt meinen Arm und zieht mich ruckartig rein. Ich schreie fast erschrocken auf. Bin dann zu geschockt von dem was ich sehe. Drehe mich zur Tür um, aber sie ist schon wieder zu. Seufzend sehe ich also wieder hin. Hiervon wollte ich nichts wissen.
Die Jungs sitzen auf dem Boden um einen Karton herum. Darauf eine große durchsichtige Tüte voller Pillen. Gott, dass sind mindestens 300 Stück. Schnell laufe ich zur Tür und schließe sie ab. Jason setzt sich einfach wieder an den Karton wo er wahrscheinlich auch saß bevor er aufstand um mich rein zu lassen. „Ihr spinnt doch!" flüstere ich fast. Voller Angst, dass wir erwischt werden. Ungläubig kneife ich meine Augen zusammen. Mist! Wieso bin ich bloß hier? Aaaaaah, wieso bringe ich mich in so eine Lage? Jetzt bin ich eine Zeugin! Das ist doch voll verboten. Ich presse meine Lippen aufeinander und atme tief durch. Ich darf jetzt nicht panisch rumrennen, weil ich nicht glauben kann was ich da sehe. Die tragen Handschuhe und stecken immer zwei Pillen in eine kleinere Plastiktüte. Ich hab genug Filme gesehen um zu wissen was das bedeutet. „Ich seid doch alle reich." quengle ich. Am liebsten würde ich sie gerade anschreien, aber das sorgt für zu viel Aufmerksamkeit. Nicht das hier jemand gucken geht. „Wieso tut ihr denn sowas?" Schnell halte ich mir dir Ohren zu. „O.M.G. sagt es mir nicht!" Ich setzte mich seufzend neben Jason und starre auf den Tisch. Die anderen beachten mich gar nicht. Sind auf ihre Massenabfertigung konzentriert. So habe ich mir das mit dem Verticken nicht vorgestellt. Absolut nicht so. Auf dem Boden vor einem Pappkarton mit Putzhandschuhen. Wow! „Gib Handschuhe." Sage ich zu Jason und sehe ihn an. Muss fast schon lachen, weil das ganze hier so surreal dumm ist.
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I Can't Tell You Who I Am
Teen FictionIch sehe in sein Gesicht. „Geht's dir gut?" Ein genervter Blick kommt zurück. „Seh ich so aus als würde es mir gut gehen?" „Keine Ahnung. Du zeigst ja keinem wie es dir geht." Und dann lächelt er tatsächlich. „Es geht dir gut!" Freude und Triumph...