Everything Black by Unlike Pluto
I'm the darkest sunlight.
-jessica katoffIch gehe schnell duschen und ziehe mir frische Sachen an. Ich schminke mich so wie jeden Tag und binde meine Haare zu einem Zopf. Ich bin etwas nervös, aber Kyle wird mich zu meiner Klasse bringen und Tyler ist auch noch da. Eigentlich kann nichts schief gehen. Ich trete vor den Spiegel und muster das Mädchen mir gegenüber. Sie trägt weiße Chucks, eine schwarze Hose, einen olivgrünen Pulli passend zu ihren Augen und kleine grüne Ohrringe. Sie trägt eine Uhr in weiß-blau und eine Jokerkette in schwarz. Sie sieht aus wie ich nur das irgendwas fehlt. Ich ziehe ein paar Ringe an und ziehe mir einen Kajalstrich an der unteren Wasserlinie. Irgendwie verleiht es ihr Charakter.
Ich packe meine Tasche. Da ich keine Bücher habe packe ich nur einen Kulli und einen Block ein. Dann klopft es an meiner Tür. Ich atme tief durch und gehe dann los um Kyle auszumachen. Der lächelt mich auch sofort fröhlich an als die Tür aufgeht. „Morgen. Na gut geschlafen?" Ich schlucke nur bei der Erinnerung an meinen Traum. Ich hatte von Finn geträumt. Gut das niemand meine Gedanken lesen kann.
„Geht so. Bin ein bisschen nervös gewesen, gestern Abend... bin es immer noch." Ich sehe Kyle mit einem leidenden Lächeln an und er schmunzelt aufmunternd zurück. „Das wird schon. Wirst du schon sehen." So wie er guckt, muss er bestimmt recht haben. Ich nehme nervös meine Tasche und schließe dann die Tür hinter mir. Vielleicht lenkt es mich ein bisschen ab ihm ein paar fragen zu stellen. „Wie war denn dein erster Tag hier? Erinnerst du dich noch? Warst du gar nicht nervös?" Kyle schüttelt mit dem Kopf und ich gehe langsam neben ihm her als er beginnt zu reden: „Ich hatte schon von Anfang an drei gute Freunde hier. Wir sind zusammen hier hin gekommen und so war am Anfang nicht alles neu."
Ich siehe meine Tasche motiviert weiter auf meine Schulter. „Dann bin ich ja froh, dass ich dich schon kennengelernt habe, dann bin ich jetzt ja auch nicht allein." Kyle sieht mich glücklich an und ich grinse breit zurück. Ich glaube er ist wirklich einer dieser Leute, dessen Lächeln den ganzen Raum erhellen kann. Er scheint so positiv zu denken. Wäre er eine Blume, wäre er ganz sicher eine Sonnenblume.
„Du bist ganz schön beliebt hier, oder?" Kyle wiegt seinen Kopf hin und her. „Das kann man sagen, aber das ich nicht das was wichtig ist." Das er so bescheiden ist, ist irgendwie beeindruckend. Noah, Finn und Jason mussten direkt mit ihrem Geld oder ihrem Aussehen angeben als ich sie das erste mal getroffen habe. Kyle scheint das nicht nötig zu haben. „Was ist dir denn wichtig?" Er sieht mich erstaunt an. Ich mag es meistens nicht einfach nur Smalltalk mit jemandem zu führen. Ich möchte Leute immer direkt kennenlernen. Ob das an meiner Gabe liegt? Bin ich es vielleicht einfach schon so gewöhnt immer direkt alles über andere zu wissen?
„Familie." Gute Antwort. „Hast du Geschwister?" Kyle schüttelt mit dem Kopf. Ich sehe ihn glücklich an. „Ich bin auch Einzelkind." Überrascht sieht er wieder zu mir. Er hat heute eine Rot-Gelbe Rugby Jacke an und eine lockere dunkel blaue Jeans. Das Rot bringt schön das dunkle Grün in seinen Augen zur Geltung. „Wirklich? Ich habe dich gar nicht so eingeschätzt." Was meint er denn damit? „Hast du gedacht ich habe so sieben Geschwister oder wie?" Kyle lacht leise. Das er so locker drauf ist, beruhigt mich irgendwie. In seiner Nähe scheint echt alles gut zu sein. So als wäre ich eben nicht fast vor Nervosität gestorben. „Keine Ahnung. Ich dachte du hättest jüngere Geschwister." Weil ich immer so kindisch bin? Ich bin schon manchmal etwas zu naiv und locker für mein Alter. Kyle scheint das aber ehr positiv zu finden. „Bist du jetzt enttäuscht?" frage ich ihn.
„Natürlich nicht. So haben wir mehr gemeinsam. Das finde ich auch gut." Ich sehe zufrieden geradeaus. Hat er gerade mit mir geflirtet oder ist er immer so unglaublich nett? Bestimmt ist er immer so. Auch nicht schlecht. „Wir sind da." Ich bleibe stehen und Kyle dreht sich zu mir. „Das hier ist deine Klasse und da vorne hast du Religion. Bio hast du heute nicht, aber das ist genau hier drüber. Da musst du nur die Treppe am Ende des Flurs hoch. Ich hab geguckt, alles andere hast du mit Tyler. Er wird dir helfen alles zu finden." Ich atme tief durch. Sehe mich kurz nochmal um. Alles klar. Da vorne ist die Treppe und dahinten ist der Reli Raum. Dann drehe ich mich wieder zu Kyle um. „Danke für alles. Ich bin echt gar nicht mehr so nervös." Kyle sieht kurz hinter mich. „Tyler ist schon da. Wenn du noch was brauchst kannst du mich anschreiben. Frag Tyler einfach nach meiner Nummer. Viel Glück." Ich bedanke mich und versichere, dass ich Tyler nach der Nummer frage. Dann geht Kyle und ich mache mich auf den Weg zu meiner ersten Stunde deutsch.
DU LIEST GERADE
I Can't Tell You Who I Am
Teen FictionIch sehe in sein Gesicht. „Geht's dir gut?" Ein genervter Blick kommt zurück. „Seh ich so aus als würde es mir gut gehen?" „Keine Ahnung. Du zeigst ja keinem wie es dir geht." Und dann lächelt er tatsächlich. „Es geht dir gut!" Freude und Triumph...