Dangerous by New Medicine
I want to swallow you,
Have you melt into me and flow through my veinsFinn's P.O.V
Ich bin nach unten gekommen und mit meiner Mutter zu sprechen. Es gefällt mir nicht wie strickt sie mit Lou umgeht. Alles wegen ihrem Perfektionswahn. Ich gehe über den spiegelnden Küchenboden. So sauber waren die Fliesen noch nie. „Ich sagte ihnen, den Braten mariniert! Nicht mit Kräutern ummantelt. Das kann ich doch nicht servieren! Sie lassen mich aussehen als hätte ich das Fleisch heute morgen bei der nächst besten Metzgerei geholt! Machen sie den sofort nochmal!" Ah da ist die wundervolle Stimme meiner Mutter. Immer eine Oktave zu hoch, wenn was schiefgeht.
Ich folge ihrer schrillen Stimme und finde sie einen verängstigten Koch anschreien. Natürlich kocht sie nicht selbst. Sie kocht seit Jahren nicht mehr selbst. Ich warte kurz bis der Koch gehen darf und sie ihn genug zusammen geschissen hat. Dann wage ich mich zu ihr. „Ah, Finn." Sie kommt zu mir und steckt ihre langen beringten Finger in meine Haare. Blickt mir nicht ins Gesicht, dabei habe ich sie seit fünf Monaten nicht gesehen. Dabei hatte sie gestern keine Zeit um mich richtig an zu sehen. Sie war nicht mal an meinem Geburtstag da. „Wie läufst du hier herum?" Ich sehe sie abwartend an. Lange gebleichte Haare, von ihrem 600€ Lockenstab gedreht. „Das Personal ist schrecklich. Ich sagte dem Catering ich wolle ihre besten Leute haben. Wenn das ihre besten Leute sind, nehme ich nächstes Mal einen neuen Caterer."
Ihr prüfende Blick streift über mich. „Du siehst echt unmöglich aus. Kannst du nicht wenigstens ein Hemd tragen? Einen Pullunder? Oder wenigstens eine Jeans ohne Löcher?" Ich schüttel mit dem Kopf. Sie hat mich schon längst so hingenommen. Naja, besser aufgegeben. Ich bin eh das misslungene Kind. Wieso sollte ich weiter um ihre Zustimmung buhlen? Solange ich gute Noten schreibe darf ich das Unternehmen später übernehmen, wohl eher ‚muss' es später übernehmen. Noah war nie der an den sie diese Erwartungen gestellt haben, deswegen weiß er ganz genau, dass er Jura machen will.
Sie wird nie zufrieden mit mir sein. Stört mich aber nicht mehr. „Aber für den Brunch ziehst du was ordentliches an!" Ich atme tief durch. „Ja, werd ich machen." Der Brunch ist ihr sehr wichtig. Vor ein paar Jahren hat sie sich noch etwas mehr um uns gekümmert. Das sollte ich für meine Mutter tun. Für die Frau, die mir damals Designer Schuhe geschenkt hat und dreimal in der Woche mit mir in den Kletterwald ging. Sie hat zwar nie einen Kuchen gebacken, war nie mit mir beim Sport, aber es war trotzdem was besonderes. Ganz egal ob sie mich nur in den Kletterwald brachte, weil sie daneben im Golfklub Freunde hatte. Inzwischen gibt es zu meinem Geburtstag nur einen Check und die Worte ‚Kauf dir was schönes'. Sie haben nicht mal gefragt was ich mit dem ganzen Geld gemacht habe...
„Gut." Sie klopft mir unbeholfen auf die Schulter und geht wieder. „Warte! Ich wollte mit dir reden." Sie dreht sich wieder um. „Kann das nicht bis später warten? Ich bin sehr beschäftigt Finn." Ja, bist du doch immer. Wann sollte den später sein? Wenn sie pangsioniert ist?
„Es ist mir sehr wichtig!" Sie sieht mich genervt an, aber kommt wieder die fehlenden Schritte auf mich zu. „Was möchtest du?" Ich fahre mir durch meine Haare und sie sieht geschockt dabei zu. Schon ist ihre Arbeit wieder kaputt. „Könntest du sie morgen etwas zurück gelen?" Nein, meine Haare bleiben wie sie sind. „Niemals."
Meine Haare sind ich. Sie drücken aus wie ich bin. Ich werde sie ganz sicher nicht wie so ein Schnöselsöhnchen tragen. „Ich will über Lou sprechen." Sie schüttelt mit dem Kopf. „Möchtest." Ich sehe sie fragend an. „Du möchtest über Lou sprechen." Sie verbessert mich? Typisch Mama.
„Jedenfalls glaube ich, dass du sie zu sehr unter Druck setzt." So wie mich damals. „Es hat dich doch noch nie interessiert was mit deiner liebreizenden Schwester ist. Wieso jetzt? Dazu kann sie selbst mit mir sprechen, wenn sie sich dessen nötig fühlt." Ich atme tief durch. Zweifle das ich hiermit überhaupt was erreichen kann.
DU LIEST GERADE
I Can't Tell You Who I Am
Teen FictionIch sehe in sein Gesicht. „Geht's dir gut?" Ein genervter Blick kommt zurück. „Seh ich so aus als würde es mir gut gehen?" „Keine Ahnung. Du zeigst ja keinem wie es dir geht." Und dann lächelt er tatsächlich. „Es geht dir gut!" Freude und Triumph...