All Washed Out von DREAMERS
„don't study me.
You won't graduate."Ich hätte es doch ahnen können, dass es zu dieser Situation kommen würde. Vielleicht habe ich es auch geahnt, aber wollte es einfach nur nicht wahr haben. Irgendwo tief in den letzten Ecken meines Gewissens lauerte schon lange die Vorahnung, dass ich bald vor Finn stehen würde und ihm sagen würde, dass ich das alles hier nicht mehr kann. Ich wusste, dass es bald vorbei sein würde, das was wir hatten, was auch immer es auch gewesen ist.
Ich hatte diese Wahrheit versucht zu ignorieren, tief zu vergraben unter den ganzen anderen Lügen, die ich mir selbst erzählt hatte. Doch heute ist es dann doch soweit gewesen. Wenn Finn mich berührt, dann fühle ich mich nicht mehr glücklich. Dieses Gefühl von Schmetterlingen ist vielleicht nie etwas gutes gewesen. Vielleicht war es nur die schleichende Vorahnung, dass ich es bald nicht mehr ertragen können würde. Diesen Blick und diese Berührungen und diese Haut. All das was ich mit allen anderen teilen muss, weil ich ihm alleine einfach nicht reiche.
Ich bin nicht wütend darüber, dass ich nicht genug bin, ich habe nie geglaubt es zu sein. Seine Reaktion kommt mir in meinen schwächsten Zeiten so verständlich vor. Es wundert mich doch nur noch, dass ich es bin, die es beendet und nicht er. Ich dachte, ich könnte noch durchhalten, besonders jetzt wo er sich manchmal mir öffnet, auch wenn es nur ein kleiner Spalt ist. Ich hatte mir so feste vorgenommen stärker zu sein und mehr zu schaffen als das hier, aber ich fühle mich kaum noch wie ich selbst. Ich habe das Gefühl immer mehr von mir an diese Unsicherheit zu verlieren, die Finn mir immer gibt, wenn er mich wieder von sich schiebt.
So liege ich da und er berührt mich und alles woran ich denken kann sind diese anderen Mädchen und wie scheiß egal ich ihm manchmal bin. Hinter diesem Prinzip der Freundschaft wollte ich all diese Unsicherheit verstecken, aber ich konnte es nicht. Ich weiß, dass man Freunde nicht so behandelt. Ich weiß, dass ich mich nicht so behandeln lassen darf. Am meisten weiß ich aber, dass sich nie was ändern wird. Finn hat heute Nathalie gesehen und er wird sie auch morgen und übermorgen noch sehen. Ganz egal was er verspricht, er hält es nicht und ich darf nicht immer alles entschuldigen, nur weil ich Gefühle für ihn habe.
„Étoile?" Ich sitze so da und starre vor mich hin. Traurig wie sonst auch. An diesen Gedankengang habe ich mich schon gewöhnt. „Du reagierst normalerweise nicht so, wenn ich meinen Arm um dich lege." Vielleicht bin ich dieses Mal wirklich angespannter als sonst. Er wird nie aufhören und ich habe jede Hoffnung verloren. „Du warst bei Nathalie." Ich sehe ermüdet zu ihm hoch. Er nickt langsam. „Es bedeutet mir aber nichts." Das ändert nichts. Das wusste ich schon. Er nimmt meine Hand, aber dieses Mal fühle ich nichts. Gar nichts. Ich sehe bloß Taub auf unsere Berührung. „Ich glaube, ich gebe auf." Meine Stimme ist nur ein Flüstern. Fast so wie ein Blatt im Wind. „Mich?" Unsere Blicke treffen sich wieder und dieses Mal scheint Finn nervös zu sein. Er sieht so fest in meine Augen, dass ich glaube nicht atmen zu können. Hält meine Hand stärker fest. „Ich hatte keinen guten Tag heute. Mach ihn nicht schlimmer, bitte." Es tut mir so leid. So unfassbar leid. „Ich glaube, ich kann nicht mehr." Er schüttelt mit dem Kopf. „Doch bestimmt. Nur noch ein bisschen." Als er bemerkt was er da sagt, legt er seinen Kopf in seine Hände und atmet tief durch. Ich fühle mich wie der schlechteste Mensch der Welt. „Was hab ich getan?" Und er sieht mich an als wäre das wirklich eine Frage. Als würde er immer etwas falsch machen. „Du warst kaum da, die letzten Tage." Er blickt einfach weg, aber kurz sah ich Verzweiflung über sein Gesicht huschen. Manchmal erkenne ich wirklich was er fühlt. „Die meiste Zeit hing irgendein Mädchen an dir." Er legt seinen Kopf wieder in seine Hände. „Ich mag dich sehr Finn."
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I Can't Tell You Who I Am
Teen FictionIch sehe in sein Gesicht. „Geht's dir gut?" Ein genervter Blick kommt zurück. „Seh ich so aus als würde es mir gut gehen?" „Keine Ahnung. Du zeigst ja keinem wie es dir geht." Und dann lächelt er tatsächlich. „Es geht dir gut!" Freude und Triumph...