K44 "8 graves"

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Better Of Dead von 8 Graves

We are just sad kids who put all of our hope in the fact
That putting our headphones in makes us feel like we are not alone.

„Weißt du wieso man Liebe nicht mit einem einzelnen Geschenk kaufen kann? Wieso man immer und immer wieder etwas schenken muss?" Ernst sehe ich auf meine Hände herunter. „Wenn man ein Geschenk von einer Person bekommt die einem doch eigentlich nichts bedeutet, dann zählt nicht der gute Gedanke, sondern der Preis des Geschenkes." Der Wind spielt sanft mit meinen Haaren. „Freude basiert dann nicht auf Überraschung, sondern auf Qualität. Deswegen bezahlen alte Männer tausende von Euros damit hübsche, dumme Frauen bei ihnen bleiben."

Ich sehe zum offenen Fenster raus und stütze mein Kinn auf meinen Händen ab. „Wenn man ein Geschenk bekommt, ist man kurz sehr glücklich und manchmal überträgt sich ein Bisschen von dieser Freude dann auf den, der das Geschenk gemacht hat. Was alle immer vergessen, ist das wir meistens nach wenigen Wochen oder sogar nur Tagen das Geschenk nicht mehr so sehr beachten wie zum Zeitpunkt als wir es bekommen haben. Dinge werden alt und somit unwichtiger. Sie verlieren am Wert. Der emotionale Wert ist meistens das erste was geht und dann die Beachtung des Preises. Die Freude vom Anfang ist weg und somit auch die Gefühle des Beschenkten." Die Sonne ist warm auf meinem Gesicht. Erwärmt meine Wangen so liebenswert als würde sie über sie streichen nachdem ich geweint habe. „Geschenke bedeuten nur dann etwas, wenn sie echten, auf Liebe basierten  emotionalen Wert haben und den kann man nun mal nicht kaufen. Deswegen muss man immer und immer wieder teurere und bessere Geschenke machen um die Freude aufrecht zu erhalten." Ich seufze leise. „Das ist keine Liebe, dass ist Bestechung. Es ist nicht echt."

Ich nehme ein Haargummi von meinem Handgelenk. „Ich will keine Lückenfüller-Geschenke die fehlende Gefühle kompensieren sollen. Ich will echte Liebe. Das was immer in den Büchern steht." Ein bisschen ungeschickt versuche ich mir einen Zopf zu machen. „Ich will keine kann-man-mal-machen-Beziehung. Ich will verstohlne Blicke durchs Zimmer, verstecktes Schmunzeln und zufällige Zusammenstöße. Ich will clichés und peinliche Momente. All das was Liebe so magisch machen soll. Ich kann nicht einfach jemanden Küssen nur weil er viel Geld hat. Ich habe meinen Glauben an echte Liebe eben noch nicht verloren. Selbst wenn ich keinen Beweis habe, dass sie überhaupt noch existiert."

Ich sehe ihn fragend an. „Hast du noch nie darüber nachgedacht? Jemanden zu treffen der perfekt zu dir passt. So sehr, dass du alles für diese Person aufgeben könntest ohne jede Art von Zweifel?" Finn zuckt mit den Schultern und starrt weiter nach draußen. Genau dahin, wo ich eben auch hingesehen habe. „Nein. Ich glaube nicht dran." Ich lehne mich enttäuscht an ihn. Finn hat echt keine Ahnung von Magie. Er ist zu realistisch um glücklich zu sein, glaube ich. „Ich schon. Ich glaube irgendwo da draußen ist jemand, dem du mehr bedeuten könntest als alles andere. Ich finde das ist irgendwie beruhigend. Fast so als wäre man nie ganz alleine." Er nimmt meine Hand und ich muss leicht lächeln. Ich mag es echt wenn er das macht. „Du glaubst also wirklich das es so jemanden für dich gibt? Das du den triffst?" Ich schließe zufrieden meine Augen. Jetzt denkt er wenigstens mal darüber nach. „Ja. Ganz fest sogar." „Solltest du dann nicht lieber nicht mit mir hier sein?" Ich lache leise. Finn kann echt doof sein.

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Er war echt schon immer so ein Blödmann.

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„Das gleiche könnte ich zu dir sagen, aber du glaubst ja nicht dran." Er atmet tief durch. „Ich kann es vielleicht ein bisschen beweisen." Er zieht mich an der Taille vor ihn und starrt dann abwartend in mein Gesicht. Jetzt will er es also wissen. „Du musst die Augen zu machen." Er sieht mich misstrauisch an und schüttelt dann mit dem Kopf. „Wieso nicht? Was glaubst du passiert, wenn du die Augen schließt? Glaubst du echt ich greife dich dann an oder was?" Finn sieht kurz weg und macht dann seine Augen zu. Er hat echt zu viele Paranoia.

I Can't Tell You Who I AmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt