Safe by Daya
You're a criminal.
Act like one!Ich wache mit Kopfschmerzen auf. Ein Blick nach oben und ich weiß wo ich bin. Gestern sind wir noch ins Internat gefahren. Ziemlich spät aber erst und ich habe kaum geschlafen. Über mir, entdecke ich diese vertraute Schrift. Jeder, der in diesem Bett geschlafen hat, hat sich unter dem Hochbett darüber verewigt. Meistens stehen da Sachen wie: „Wir waren hier." , „9b ist die beste Klasse." , „ABI 2008.". Ich beschließe mich später auch noch zu verewigen. Eine Sache bringt mich zum Kichern. Irgendein Trottel hat seine Nummer aufgeschrieben und "Ruf mich an." drunter geschrieben. Ich gucke auf das Datum. Das ist dieses Jahr? Ich nehme mein Handy und speichere diese Nummer ein. Könnte ja mal ganz lustig sein heraus zu finden, wer das war. Mein Handy zeigt mir an, dass ich bereits einen Kontakt mit dieser Nummer habe. Ich lasse mir den Kontakt anzeigen und muss dann breit grinsen. Das hätte ich mir auch denken können. Die Nummer gehört Jayden. Der Typ hat echt einen an der Waffel. Besonders, weil er es unter ein Bett im Jungentrackt geschrieben hat. Hier werden auch die nächsten Jahre nur Jungs sein. Die Chance, dass ihn ein Mädchen anruft ist wirklich gering. Ich lege mein Handy wieder weg und sehe mich um.
Es ist mitten in der Nacht. Die Jungs schlafen alle. Oberkörperfrei natürlich. Nicht das mir der Anblick von fünf oberkörperfreien Badboys nicht gefällt. Das Problem ist nur, dass ich ihnen nicht in die Augen sehen kann. Mein Blick wandert immer auf ihre Brustmuskeln. Leider wissen sie genauso gut wie ich, wie heiß sie sind. Selbstverliebt sind sie alle. Sie jetzt an zu starren ohne das sie mich damit aufziehen können ist wirklich praktisch.
Ich schiebe den Gedanken an Sixpacks zur Seite und stehe auf. Wenn sie mich erwischen wird mir das ganze zu peinlich sein. Müde überlege ich ob ich nicht einfach in mein Zimmer gehen sollte. Vielleicht kann ich da noch ein bisschen schlafen und eine Tablette nehmen. So laufe ich leise den Flur runter. Der Boden quietscht etwas, aber ich glaube nicht, dass mich jemand erwischt. Die Jungs in diesem Flur wissen alle, dass ich hier schlafe. Sie würden es nicht wagen die Badboys zu verpfeifen. Klar gehen auch Gerüchte herum. Das ich eine Bitch bin u.s.w., aber das ist mir egal. Wenn man mit den Jungs unterwegs ist, ist es normal das alle in deiner Nähe über dich reden.
In meinem Zimmer hole ich dann doch nur eine Tablette und gehe dann wieder rüber. Ich habe vergessen meine Bettwäsche hier neu zu waschen und es liegen auch noch Sachen in meinem Bett. Die anderen Betten will ich nicht unnötig dreckig machen. Außerdem ist es eh nur noch eine Stunde bis wir alle aufstehen müssen. Da kann ich auch einfach bei den Jungs noch was dösen.
Ich bin dann sogar doch wieder eingeschlafen, obwohl ich die ganze Zeit Jaydens Schrift anstarren musste. Er ist so ein Idoit. „Morgen!" Wenn man vom Teufel spricht! Er hat nämlich auch noch laut gebrüllt und uns so alle geweckt. Das macht er jeden Morgen. Immer kurz vor dem Wecker. Ich hab nicht sonderlich viel geschlafen also drehe ich im den Rücken zu und flüster nur ein leises „Arschloch!"
Nach zehn Minuten stehe ich auf und gehe zurück zu meinem Zimmer um mich für die Schule fertig zu machen. Die Jungs klopfen um halb acht wie jeden Tag und wir laufen zusammen zur Klasse. Der Unterricht ist langweilig. Herr Schneider natürlich wieder. Montage sind Mist. Ist heute überhaupt Montag? Ich hab keine Ahnung. Das die letzte Woche immer Stunden ausgefallen sind hat mich wohl richtig verwirrt.
Nach dem Unterricht gehen wir essen. Es ist alles so wie sonst auch. Die Jungs wollen irgendwas klären gehen und ich gehe in mein Zimmer. Ich lese und telefoniere mit meinen Eltern. Sie stelle die üblichen zehn Fragen unseres Telefonats. Halt wie es mir so geht und was ich so mache und ob ich irgendwas geschickt brauche. Ich beantworte alle Fragen wahrheitsgemäß. Lasse nur ein paar Details aus. Mir geht es gut. Ich soll Grüße von Noah ausrichten. Nein, ich brauch nix. Es fühlt sich komisch an ihnen so viel zu verschweigen. Nicht zu sagen, wer meine Freunde sind und was wir so machen. Wenn sie wüssten wie Finn sein kann und dass ich geholfen habe Drogen einzupacken, würden sie mich direkt von der Schule nehmen. Dann müsste ich so wie zwei andere online Unterricht bekommen und würde nie auf meinen Abiball gehen.
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I Can't Tell You Who I Am
Teen FictionIch sehe in sein Gesicht. „Geht's dir gut?" Ein genervter Blick kommt zurück. „Seh ich so aus als würde es mir gut gehen?" „Keine Ahnung. Du zeigst ja keinem wie es dir geht." Und dann lächelt er tatsächlich. „Es geht dir gut!" Freude und Triumph...