Die Alone - FINNEAS
He had the awkward tenderness of someone who has never been loved and is forced to improvise
Liams P.O.V.
„Was machst du hier?" Frage ich wütend. Sehe, dass er das Auto teilweise aufgedeckt hat. „Schnüffelst in dem Scheiß anderer Leute herum?" Stelle ich direkt die Frage aus meinem Kopf laut. Laufe auf ihn zu um neben ihm den Wagen abzudecken. Das hier soll keiner sehen. Als ich in seine Nähe komme, zuckt er plötzlich weg. Hält seine Arme schützend vor sein Gesicht. Erschrocken bleibe ich stehen.
Oh nein! Das Verhalten kenne ich. Schutzmaßnahmen Kinder entwickeln nach häuslicher Gewalt. Ich atme tief durch und erinnere mich daran, dass er nicht mein Bruder ist. Laufe stattdessen zu meinem Auto hin und tue das was ursprünglich geplant war. Decke es wieder zu. Spüre kurz den tiefen Schmerz der Realität. Das ist echt passiert. Ich habe mir echt ein Auto gekauft, ich wohne hier wirklich alleine, sie haben mich wirklich einfach rausgeworfen. Bevor ich mich wieder in diesen Gedanken verfange sehe ich zur Seite.
Der kleine steht da und sieht herunter. Stumm und angespannt starrt er auf den Boden. Hat seine Arme an sich heran gezogen als würde er versuchen so wenig Platz im Raum einzunehmen wie nur möglich. „Geh." sage ich und zeige auf die Tür. Ich will ihn nicht mehr in der Garage haben. Er sieht jedoch ängstlich auf und nickt als habe er mich völlig falsch verstanden. Als hätte ich ihn gerade raus geworfen. „Ins Wohnzimmer." füge ich somit nachdrücklich an. Er atmet etwas erleichteter ein und geht dann zügig.
Ich bleibe kurz stehen und ordne meine Gedanken. Starre den eingepackten Wagen an. In den letzten Wochen scheint Gott mit mir zu spielen. Nimmt mir alles und gibt mir dann einen kleinen Versager zurück. Fast muss ich seufzen, tue es dann aber doch nicht. Verlasse stattdessen wieder den Raum nachdem ich das Licht wieder ausgemacht habe. Muss mich jetzt erstmal wieder um den Waschbären in meinem Wohnzimmer kümmern.
Als ich ein komme, steht er vor der Couch. Sieht immer noch weg. Steht da als wüsste er nicht so recht ob er sich noch setzten darf. Als würde sich sein Status in diesem Haus geändert haben, weil er einen Fehler gemacht hat. Unentdeckt mustre ich ihn nachdenklich. Was ihm wohl passiert ist? Ist er deswegen weg gelaufen? Weil ihm zu Hause jemand weh tut? Habe ich ein Recht nachzufragen? Eigentlich nicht. „Du musst deine Hände nicht hoch halten um dein Gesicht zu schützen in diesem Haus." Sage ich ernst und dann bemerkt er mich. Ansehen tut er mich jedoch nicht. Sieht weiter beschämt weg. „Entschuldigung."
Die Worte fließen zäh aus seinem Mund als wäre es physisch schwer für ihn sie auszusprechen. Doch sehe ich, wie sehr er sich bemüht es trotzdem zu tun. Was ist mit ihm passiert? „Entschuldigst du dich für das Schnüffeln oder dafür, dass du dachtest ich würde dich schlagen?" Frage ich interessiert. Natürlich hört er das aus meiner Stimme nicht raus. Dafür ist er zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Es ist als könnte ich seinen Kopf bis hier hin rattern hören.
Plötzlich läuft mein Hund vorbei und bleibt verwundert bei Finn stehen. Tiere können ja angeblich fühlen was du denkst. „Ich glaube, er muss raus." Sagt der dunkelhaarige leise. Sieht dann immer noch eingeschüchtert auf. „Darf ich?" Die Verunsicherung sitzt tief. Er wurde sicher nicht einmal nur geschlagen. Es scheint immer wieder passiert zu sein. „Seine Leine liegt an der Tür." gebe ich an und gehe dann in die Küche. Frage mich, ob ich etwas tuen sollte. Erinnere mich wieder daran, dass der kleine nicht meine Aufgabe ist.
—
Als er von dem Spaziergang wieder kommt, empfängt mich zuerst mein alter Freund. Er trottet schwanzwedelnd ins Wohnzimmer, bleibt kurz stehen als er mich entdeckt und läuft dann zu seinen Bett um sich erschöpft hinzulegen. Ach, bin ich froh, dass er da ist. Das ich ihn zu mir holen konnte. Dann höre ich leise Schritte, die sich mehr oder weniger zögerlich voreinander zwingen. „Komm her." Sage ich ernst und weil es hier nicht besonders groß ist, brauche ich nicht mal zu rufen.
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I Can't Tell You Who I Am
Teen FictionIch sehe in sein Gesicht. „Geht's dir gut?" Ein genervter Blick kommt zurück. „Seh ich so aus als würde es mir gut gehen?" „Keine Ahnung. Du zeigst ja keinem wie es dir geht." Und dann lächelt er tatsächlich. „Es geht dir gut!" Freude und Triumph...