It's Called: Freefall by Rainbow Kitten Surprise
It felt like heaven to flirt with hell
„Was machst du denn schon hier? Ich dachte du kommst erst später vorbei?" Er trottet zu meinem Bett. Sein Gesicht zum Boden gerichtet als würde er die Holzdielen zählen. Seine Haare sehen heute besonders gut aus. Fast so gut, dass es mich gar nicht stört, dass ich seine Augen nicht sehen kann... fast aber auch nur. Er setzt sich auf eines meiner Betten und ich lasse mich neugierig neben ihm nieder. Abwartend starre ich sein Profil an, aber er beachtet mich gar nicht. Nein, er scrollt belanglos auf seinen Insta Feed herum. Ich überlege was ich jetzt machen könnte und natürlich kommt mir als erstes in den Kopf ihn berühren zu müssen. Das tut es immer. Ich würde am liebsten zu jedem Zeitpunkt seine Haut unter meinen Fingerspitzen fühlen. Einfach nur um glauben zu können, dass er wirklich da ist. Das es real ist. Das jemand so perfektes wie Finn überhaupt existiert.
Ich lege meine Hand auf seine Schulter, aber er zuckt einfach weg. Fast so als hätte er sich erschrocken? Dann tut er einfach so als wäre nichts gewesen und versucht zum gefühlten hundertsten Mal sein Feed neu zu laden. Immer noch kein neuer Post. Ist eigentlich auch verständlich, weil Finn eh kaum jemandem folgt. Ich gebe auf und lege meine Hand einfach wieder nach unten. Er ist total in sich gekehrt und ich kann nicht genau sagen was es ist, aber es ist anders als sonst. Er ist nicht abweisend, sondern eher ängstlich. Er schreckt richtig zurück. Auch wenn ich so seine Haltung betrachte stimmt irgendwas nicht. Er sitzt so gebeugt da. So in Alarmbereitschaft. So als würde er sich unwohl fühlen.
„Finn? Was ist los?" Wieder bekomme ich natürlich keine Antwort, aber dieses Mal bin ich hartnäckiger. Ich greife sanft nach seinem Handy und nehme es locker aus seiner Hand. Er hält mich nicht mal auf. Dreht sich lediglich verwirrt zu mir. Ich rutsche zu ihm in der Hoffnung, dass er mich jetzt endlich küsst. Das tut er manchmal wenigstens. Er tut es öfter als einfach mit mir zu reden. Als ich ihm jedoch näher komme, bemerke ich wie er minimal ausweicht. Nicht so als könnte ich ihn nicht mehr küssen und auch nicht so als sollte ich bemerken, dass er nicht möchte. Nein, es sah aus wie ein unbewusstes Zucken. Fast so als würde er nicht wollen das ich es weiß.
Natürlich küsse ich ihn nicht. Ich beuge mich nicht weiter vor und nehme lediglich seine Hand in meine. Nachdenklich mustere ich ihn. Er hat wieder einen Knutschfleck. Super. Dazu auch wieder Lippenstift am Kragen. Sieht so aus als hätte er heute schon einiges erlebt. Wenn er nicht hier ist um mit mir rum zu machen, wieso ist er dann hergekommen? Zum reden? Er redet doch nicht. Ich bin etwas überrascht und unsicher. Wieso ist er hier, aber will nicht angefasst werden? Ist irgendwas vorgefallen? Vielleicht mag er ja auch einfach ein bisschen kuscheln. Vielleicht braucht er ein bisschen Trost. Trost wegen was auch immer, denn das erzählt er mir bestimmt nicht.
Der Knutschfleck stört mich mehr als sonst. Er sagte, er sei kein Player mehr, doch jetzt sitzt er hier als hätte er seine Worte vergessen. Ob er sie wirklich ernst gemein hat? Hat er sie nur gesagt, weil er sich Sorgen um mich gemacht hat? Vielleicht hofft er auch einfach, dass ich seine Worte vergessen habe oder dass ich glaube, dass er sie nur so gesagt hat. Ich klettere einfach auf seinen Schoß. Das ist ja nicht das erste mal, dass wir das machen. Trotzdem blickt er bloß herunter. Er weicht jedem meiner Blicke aus. Fast so als hätte er Angst ich würde nochmal versuchen ihn zu küssen. Vielleicht habe ich mir das Zucken aber auch nur eingebildet. Kann auch sein. Ich interpretiere ja in ziemlich vieles viel zu viel herein. Langsam lege ich meine Hand auf seine Brust und da ist es wieder. Er zuckt minimal zurück. Ein kleines bisschen, aber lässt sich dann doch berühren. Er ist angespannt. Ich kann es unter meiner Hand deutlich spüren. Wieso tut er so als wäre es in Ordnung, wenn es das scheints gar nicht ist?
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I Can't Tell You Who I Am
Novela JuvenilIch sehe in sein Gesicht. „Geht's dir gut?" Ein genervter Blick kommt zurück. „Seh ich so aus als würde es mir gut gehen?" „Keine Ahnung. Du zeigst ja keinem wie es dir geht." Und dann lächelt er tatsächlich. „Es geht dir gut!" Freude und Triumph...