I Can't Tell You Who I Am

K42 "F for effort"

Would You by The Vamps

Don't argue with her, even when she's looking for a fight. Throw her over your shoulder and take her to bed.

Draußen scheint die Sonne. Die ersten Knospen sprießen aus der Erde im Garten. Man kann schon die ersten Kinder draußen spielen hören und die Vögel machen sich auf den baldigen Nestbau bereit. Heute ist es so als würde die Sonne lachen, so sehr strahlt sie ins Zimmer und hinterlässt kleine Regenbögen auf dem Boden. Voller Tatendrang sehe ich zu Finn rüber. Er beachtet mich nicht, aber das ist okay. Es ist schon schön schon wieder in seinem Zimmer zu sein zu dürfen. Ich spitze sogar auf seinem Bett. Okay, ich muss wirklich aufhören so pervers zu grinsen. Ach, ich freue mich nur so! Ich hab ihn wohl langsam doch ein bisschen um meinen Finger gewickelt. Besonders jetzt, wo ich ihn einfach anstarren kann und er gar nichts sagt. Am liebsten würde ich vor Freude aufschreien. Meine Wangen tun schon weh, vom ganzen Grinsen, aber ich kann einfach nicht aufhören.

Was machen wir heute eigentlich? Ich war einfach rein gekommen und habe mich hingesetzt. Liege auf seinem Kissen, mit meinen Beinen auf voller Länge auf seinem Bett ausgestreckt. Er sitzt so weit weg wie nur möglich, wirklich. Am anderen Ende der Matratze. Egal, Tiger beobachtet man ja schließlich auch lieber aus der Entfernung. Bei Finn weiß man ja nie was er vor hat, wenn sich so plötzlich seine Stimmung ändert. Er ist eh schon so komisch geworden. Früher hatte er nie einfach seine Zimmertür offen.

„Hey, Misepeter." Er sieht genervt von seinem Handy hoch, hat diesen Blick drauf der nur sagt "Vorsicht explosiv", als wüsste ich das nicht schon. Pff. „Willst du was zusammen machen?" Wir haben heute und morgen noch frei, obwohl eigentlich Schule ist. Sie haben uns frei gegeben, weil die Lehrer Besinnungstage haben. Auf meiner alten Schule hatten das nur die Schüler. Von Finn kommt erst nichts zurück, aber dann dreht er seinen Kopf doch wieder zu mir und ich hätte es ahnen können, er grinst wieder sein Player Grinsen.

Wie soll ich das beschreiben? Es ist dieses freche Grinsen bei dem seine Mundwinkel so perfekt geschwungen hoch, wie zwei Pfeile zu seinen glänzenden Augen zeigen und alle seine so weißen Zähne dich anstrahlen als wärst du der Mittelpunkt der Erde. Dieser Blick ist wie dieser Moment im Sommer, wenn du mit dem Auto in den Urlaub fährst und das Radio ganz laut machst und einer dieser alten super cheesy Songs im Radio läuft. Ich muss dann immer so breit grinsen als hätte jemand mein Lächeln auf meinem Gesicht fest gerackert.

Finns Grinsen fühlt sich an wie dieser Song auf der Party, auf der Party wo du bis jetzt nur herum gesessen hast... bis eben dieser eine Song lief und du wie eine Verrückte mit allen getanzt hast. Sein Lächeln ist wie diese Szene in romantischen Filmen, wenn die zwei Liebenden langsam im Regen tanzen oder wie diese Szene wo er die Musikbox über seinen Kopf hält und an ihrem Fenster steht.

Dieses Player Grinsen ist wie eine Droge. Erst glaubst du, du hast noch alles unter Kontrolle, aber dann wirst du abhängig und ehe du dich versiehst, kontrolliert es dein Leben. So wunderbar dieses Grinsen auch ist, es ist gefährlich. Ich spiele mit Feuer und dabei kann ich nicht mal ein Streichholz anzünden. „Wow. So weg warst du noch nie." Ich sehe verwirrt hinter mich und da steht Noah in der Tür. „Was?" Er lacht belustigt und fährt sich durch seine dicken braunen Haare. „Du warst wieder am träumen." Ich sehe lächelnd zum Boden. Ja, das war ich wohl. Ach, Finn, was machst du nur mit mir?

„Und was machen wir jetzt?" Noah hat also auch nichts zu tun. Ich grinse breit und sehe zu Finn. Dieser sitzt wieder nur da und sieht mich skeptisch an. „Finn und ich haben uns das auch gerade gefragt." Und da hab ich auch schon eine Idee. „Ihr habt doch bestimmt ein Cabrio?" Noah nickt verwirrt. Ich springe glücklich auf und laufe schreiend an Noah aus dem Zimmer. „ROAD TRIP." Oh, das wird fantastisch. „Packt eure Sachen!" Ich grinse breit und renne die Treppe runter. Jetzt bloß nicht aufs Gesicht fallen. „Aber wo fahren wir denn hin?" höre ich nur Noah von oben rufen. Ist das nicht egal? Hauptsache Cabrio fahren? Man, Jungs sind echt doof manchmal. „Sehen wir dann."