K24 "Prison and Pool"

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Asshole von Eminem

He wore a thousand faces all to hide his own
-atticus

„Du wirst mir nicht sagen wieso ein blaues Auge hast oder?" Er schüttelt mit dem Kopf und wirft den Football wieder hoch. Ich verfolge die abgehakten Bewegungen bis zu seinen Schultern herunter. Seine Arme sind umrahmt mit Muskeln, bei denen man sie nicht spüren muss um zu wissen was sie anrichten können. Finn starrt wieder vor sich hin, als wäre das braune Ei mehr aus nur ein Lederball. Er fokussiert wieder Dinge innerlich, die ich nicht verstehen kann.

Seine Hände schnappen wieder zu und er wirft das Ei wieder mit Leichtigkeit hoch. Es scheint ihn völlig egal zu sein, dass er kaum antwortet oder das er mich so oft ignoriert. Es ist komplett normal für ihn und ich sitze hier und wundere mich. Fair ist das nicht. Finn Harris ist nicht fair. Das war er wahrscheinlich auch noch nie. Zumindest nicht seitdem ich ihn kenne. Naja, bis auf das eine Mal. Als ich ihn wirklich geschlagen habe und er mich nicht verletzt hat. Ich hatte solch eine Angst und er war so wütend und doch ist nichts passiert. Ich werde wirklich nicht schlau aus ihm. Auch gerade nicht. Er will das ich hier bin, ich darf nicht gehen, aber er beschäftigt sich auch nicht mit mir. Wenn ich jedoch darüber nachdenke welche Möglichkeiten der Beschäftigung es gibt und für was Finn sich entscheiden könnte, dann bleibe ich lieber still. Er war zwar Mal fair, aber er ist es sonst nicht. Das Risiko darf man nicht eingehen.

Etwas fühlt sich plötzlich komisch an und ich nehme meinen Blick von der Tür und blicke zur Seite. Finn starrt mich an. Mein Blick hat genau seinen getroffen. Daher kam also das komische Gefühl. Er hat mich beobachtet. „Was ist?" Ich wünschte ich könnte in seiner Nähe einmal etwas sagen ohne zu flüstern, zu stottern, zu weinen oder ohne die Luft anzuhalten. Einmal mehr als sonst. „Du kannst echt anstrengend sein." Verwirrt sehe ich ihn an. „Ich hab doch gar nichts gemacht." Finn sieht wieder an die Decke, hebt wieder seine Arme hoch und schubst das Ei in die Luft. „Du bist nervös." Ja, das stimmt. Ich bin nervös. Wie sonst auch. „Kann sein." Er fängt den Ball wieder und sieht mich abrupt wieder an. Seine hellen Augen starren tief in meine und ich atme tief ein. Oje. „Wenn du nervös bist, habe ich Lust es schlimmer zu machen. Es wäre besser für dich entspannt zu sein." Dann wirft er wieder und fängt und beachtet mich nicht. Starrt wieder an die Decke. In meinem Kopf dreht sich alles. Viel zu viele Fragen und Dinge die ich nicht verstehe. „Wieso?" Er spielt sein kleines Spiel weiter, aber wenigstens antwortet er mir. „Es fasziniert mich." Genau das würde ein Psychopat sagen. Ich weiß nicht wieso mich seine simple Antwort nervöser, doch gleichzeitig auch entspannter macht. Die Wahrheit ist beunruhigend, aber das er so ehrlich war, ist das genaue Gegenteil. Das kann ich gar nicht erklären.

„Starr nicht ständig zur Tür. Ich lasse dich eh nicht gehen." Er beachtet mich nicht und weiß trotzdem, dass ich gehen möchte. Wie macht er das? „Wieso nicht?" Finn fängt den Ball wieder ab und sieht mich an. Stumm sehe ich zurück, aber es passiert nichts. Sein Blick liegt einfach nur auf mir und ich sehe irgendwann weg. Er verunsichert mich immer. Dann wirft er das Ding wieder hoch und tut so als wäre nichts gewesen. Antwortet mir Mal wieder nicht. Ich bekomme das Gefühl, dass es wohl besser ist nichts zu sagen. Vielleicht ist er dann irgendwann gelangweilt und lässt mich gehen. Bald wird es dunkel und das Licht aus dem Fenster wird immer schwächer. Ich hoffe er macht bald das Licht an, denn in schummrigen Licht will ich nicht mit Finn alleine auf seinem Bett sitzen.

Ich frage mich wo alle anderen sind. Müsste Finn nicht bei ihnen sein? Ob ich deswegen hier bin? Weil ihm langweilig ist? Bin ich seine Beschäftigung? Wie ein Hamster im Käfig unterhalte ich ihn während er mit seinem scharfen Blick auf mich nieder starrt. Was das ganze nur noch schlimmer macht, ist ja wohl, dass ich nicht mal spannend genug bin. Er muss gleichzeitig noch mit dem blöden Ball spielen. Manchmal fühle ich mich als wäre ich sein Haustier. Nachdenklich sehe ich wieder zu ihm rüber. Es wird immer dunkler im Zimmer. Inzwischen wirft der Ball einen sichtbaren Schatten auf sein Gesicht. Die Dunkelheit scheint ihm mehr zu schmeicheln als das es ihn gruseliger wirken lässt. Vielleicht bin ich es aber auch einfach schon zu gewöhnt in so im halb Dunklen zu sehen.

I Can't Tell You Who I AmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt