K41 "No he didn't say that!?"

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Scumbag (feat. blink-182) by Goody Grace, Blink-182

„Touch me and you'll burn,
hug me and you'll freeze to death."

Aua. Mehr weh tun kann es auch nicht. Vorsichtig packe ich mir an den Kopf. „Oh, scheiße." Ich grunze und grummle so vor mich hin bis ich ein Lachen höre. Viel zu laut. Oh macht das Licht aus. Ich brauche ne Sonnenbrille, ein warmes Bad, Kaffee und Aspirin. „Guten Morgen." Jemand lässt sich euforisch auf der Bettkante nieder. Das kann jedenfalls nicht Finn sein. Müde öffne ich meine Augen und blinzel etwas. Wo bin ich? Kraftlos versuche ich mich mit schwerem Kopf und Nackenschmerzen herum zu drehen. Wie konnte ich nur so schlafen? Meine Arme geben fast nach und bei der ersten Bewerbung schreit es in meinem Kopf so laut, als hätte man mir ne Klangschhale auf den Kopf geworfen. Müde Blicke ich Jayden an. „Na, wie geht's? Finn und du hattet wohl ne lange Nacht? Kannste dich noch erinnern?" Ich kneife einfach wieder meine Augen zusammen. Da ist alles verschwommen. Lange Nacht? Oh, keine Ahnung. Ich weiß nur noch, dass ich zu ihm ins Bett gekrochen bin und irgendwas mit Pinguinen. „Er hat schon erzählt, falls ich dich aufklären soll." Verwirrt nicke ich und Jayden beugt sich zu mir runter. Seine hellen blauen Augen strahlen frech, was nichts gutes bedeutet. Dann grinst er breit und flüstert leise: „Sex."

Er wartet meine Reaktion gar nicht ab, sondern verschwindet lachend. Hab ich mir das gerade eingebildet? Vielleicht träume ich auch noch. Vorsichtig stehe ich auf. Ich würde zwar lieber liegen bleiben, aber ich brauche ein Aspirin. Jetzt, schnell. Vorsichtig taste ich mich durch das Zimmer. Immernoch mit verschwommener Sicht, weil ich meine Augen kaum öffnen kann. Im Flur höre ich Stimmen von unten. „War ja nur ne Frage der Zeit, bis die in deinem Bett landet." Lauschend versuche ich die Kopfschmerzen für einen Moment zu ignorieren. Gar nicht so leicht. „War's denn gut?" Was? Worüber reden die denn? Bitte lass es nicht das sein, was ich denke. „Kein Kommentar." Dann wieder Lachen. Finn hört sich nicht sonderlich froh an. Er spricht eher abfällig von was auch immer.„Was anderes hätten wir von der auch nicht erwartet." Wie bitte? „Seit wann stehst du auf die mit wenig Erfahrung. Ist doch anstrengend." Oh, nein. Die reden wirklich über mich! Sie reden über Finn und mich und Sex, den wir gar nicht hatten. Daran könnte ich mich erinnern, außerdem kann ich gar nicht betrunken genug sein um so was dummes zu machen und ich trage noch meine Kleidung von gestern. Naja. Meinen Schlafanzug von gestern. Ich überlege erst runter zu gehen und einiges klarzustellen, aber dann fällt mir ein wie laut es dort ist und wie ich wohl aussehen muss und die Kopfschmerzen kommen zurück. „Wo ist eigentlich dein Bruder?" Schnell laufe ich weiter zum Bad. So schnell wie es eben geht, wenn einem langsam immer übler wird und man seine Beine kaum steuern kann.

+++

Emely läuft ins Wohnzimmer. Sam, Jason und ein paar andere sitzen auf der Couch. Sie kennt nur wenige von ihnen. Dustin und Jannis, aber diese spielen gerade geheimeinander. FIFA 18, was sonst. „Meli." Sie dreht sich zu Jason und er winkt sie zu sich. Sie haben sich gestern erst gesehen, aber er hat ihr gefehlt. Schnell setzt sie sich zu ihm und er legt seinen Arm um sie. Sam gefällt das ganze nicht. Klar, sie sind zusammen und Jason ist kein mieser Typ, aber trotzdem. Er ist ein Junge und was die von seiner Schwester wollen, das weiß er. Das weiß er nur zu gut. Besonders nach Aiden. Er hatte sie zerstört. Es tat Sam so weh seine Schwester so zu sehen. So gebrochen und voller Schmerz, wegen einem, der es nicht verdient hatte. Es hatte gedauert bis Emely wieder zu sich kam. Bis sie wieder mit anderen reden konnte ohne nervös zu sein. Aiden hatte sie verletzlich gemacht. Verletzlich und schwach.

Auch wenn Sam es hasste sie mit anderen Männern im Bett zu ertappen. Zu wissen, dass seine Schwester nun jedem an sich heran ließ. Er schämte sich dafür nicht besser auf sie aufzupassen, sie nicht unter Kontrolle zu haben. Als er hörte sie habe einen neuen Freund, da hatte er naiv aufgeatmet. Im ersten Moment war er erleichtert, dass seine Schwester sich nicht mehr von jedem anfassen lässt, doch dann kam ihm ein schrecklicher Verdacht. Sie hatte einen Freund. Jemandem dem sie vertraut wie sie Aiden vertraut hat. Jemand der ihr wieder so weh tun könnte. Der ihr vielleicht wieder weiß macht, dass sie nicht gut so ist wie sie ist. Jemand der sie vielleicht betrügt. Der ihr erneut das Herz bricht. Und Jason ist sein Name. Jetzt liegt sie noch hier und lächelt, doch das wird sicher nicht so bleiben und dann wird Sam sie wieder so traurig sehen müssen und dann wird er Jason umbingen. Dann wird er sich wie bei Aiden nicht zurück halten. Nicht nochmal. Das hatte er sich geschworen und ihr ohne ihr Wissen versprochen.

I Can't Tell You Who I AmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt