Fear of the water by SYML
You are so polite with your sadness. You don't want to ruin this for anyone
Die Situation ist angespannt. Morgen kommt er. Morgen kommt Andrew und wird Finn das Leben schwer machen. Jeden Tag schnüren die Geschichten von ihm neuen und noch größeren Hass in mir. Dieser Typ hat so viele Dinge getan. Schreckliches Zeug. Normalerweise verlasse ich mich auf das Karma, aber ich glaube ich werde nie Genugtuung empfinden. Nicht für ihn. Ich laufe in die Küche um mir ein Glas Orangensaft zu holen. Plötzlich geht die Haustür auf. Ich sehe verwirrt zu Finn, der im Esszimmer sitzt. „Da kommen irgendwelche Leute ins Haus." Finn steht verwundert auf und geht an mir vorbei in den Flur. „Oh. Sie sind zu Hause. Ich hoffe wir stören sie nicht bei dem was sie machen. Was auch immer das ist." Wow. So einen abfälligen Ton hab ich lange nicht mehr gehört.
Ich sehe nach wer das gesagt hat. Eine kleine, rundliche Frau steht direkt vor Finn. Hinter ihr noch vier weitere Frauen. Sie haben Eimer mit Putzsachen in den Händen und hinter ihnen kann ich noch einen Wagen erkennen. „Ja bin ich. Am Wochenende gibt es einen großen Brunch. Heute muss das Haus glänzten." Die Frau nickt. Wow. Was für ein Hass. „Holt eure Wagen. Es geht los." Sie redet mit ihren Freundinnen und alle verschwinden auf dem Weg in den Keller. Ich drehe mich zu Finn um. „Wow, ist die freundlich." Er zuckt genervt mit den Schultern. „Die ist immer so." Ich nicke verwirrt.
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Finn kommt mir entgegen. „Ich warte auf dich." Er ist mal wieder genervt. „Bin schon da." Ich küsse ihn auf die Wange und gehe an ihm vorbei. Finn läuft die ganze Zeit durchs Haus. Er räumt auf. Dann fährt er sich durch seine Haare. Mehrmals. Nervös und aufgeregt. Ich kann seinen sorgenvollen Blick nicht mehr sehen. Wir haben schon alles geputzt und die Putzfrauen sind noch mal über alles drüber gegangen. Es gibt nicht ein Staubkorn hier. Nichts und trotzdem schiebt Finn Panik. „Du machst mich nervös, weil du ständig hin und her rennst." Er sieht mich genervt an. „Halt einfach deine Klappe."
Ich rolle mit meinen Augen. Sauer bin ich nicht. Zumindest nicht auf Finn. Er ist bloß angespannt und deswegen leicht reizbar. Andrew wird wahrscheinlich eh meckern. Egal was wir tun. „Was muss noch gemacht werden?" Finn überlegt. „Ich muss noch mein Zimmer aufräumen." Ich sehe ihn verwundert an. „Hast du das nicht schon?" Er nickt. „Ja, aber ich hab nur alles in die Ecken gestopft. Er wird es merken." Ich gehe zu ihm und greife nach seiner Hand damit er nicht wieder los rennt. „Ich mach das. Ich bin fertig und habe nichts zu tun." Finn atmet erleichtert etwas Luft aus. „Du ziehst dir jetzt deine Boxhandschuhe an und dann gehst du hoch und schlägst so lange auf den Boxsack ein bis du wieder nett zu mir bist."
Er sieht mich verwirrt an und ich schiebe ihn zur Treppe. „Los Blödmann. Geh schon. In dem Zustand ist sogar ein Brett lockerer als du." Er sieht mich an und lächelt leicht. „Gut. Ruf mich wenn du fertig bist. Kleine Putze." Ich lache und schubse ihn Richtung Treppe. „Geh jetzt Sport machen. Fettsack." Finn lacht und geht zügig nach oben. Ja, im Moment verstehen wir uns sehr gemischt miteinander.
Ich nehme mir meine Lautsprecherbox und mein Handy, mache Musik an. Dann gehe ich in Finn's Zimmer und öffne seinen Kleiderschrank. Schon mal ne Kleidungs-Lawine gesehen? Ich jetzt schon. Der Ganze Zimmerboden liegt voller Klamotten. Ich lache als ich meine Füße nicht mehr sehen kann. Dann atme ich tief durch und räume seine Klamotten auf. Ich räume gerne auf also ist es nicht so schlimm.
Erst sortiere ich alles. Hosen auf den einen Berg, T-Shirts auf den anderen. Als ich alles gefaltet und gestapelt habe, räume ich das ganze Zeug ordentlich in seinen Schrank. Sehe mich in seinem Zimmer um. Wieso hängen da eigentlich immer noch diese Poster? Ich starre sie eifersüchtig an. In Finns Zimmer sind überall Plakate von Autos. Die wären mir eigentlich egal, wenn mich dann nicht auch direkt solche halb nackten Frauen mit Boobjob anstarren würden.
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I Can't Tell You Who I Am
Teen FictionIch sehe in sein Gesicht. „Geht's dir gut?" Ein genervter Blick kommt zurück. „Seh ich so aus als würde es mir gut gehen?" „Keine Ahnung. Du zeigst ja keinem wie es dir geht." Und dann lächelt er tatsächlich. „Es geht dir gut!" Freude und Triumph...