Out of Love by Alissia Cara
Liar
Étoiles P.O.V.
Ich sitze in der Cafeteria als Finn zur Tür reinkommt. Neben mir sitzen die Jungs, die mich einfach wie Dreck fallen gelassen haben und jetzt so tun als wäre nichts gewesen, meine Freunde. Seine Freunde. Ich dachte, dass ich ihnen einfach verzeihen könnte, aber jetzt wo Finn zusammen mit Nathalie hier herum läuft, da kommt alles wieder hoch. Ob ich ihm je verzeihen werde? Im Moment fühlt es sich noch so frisch an als würde es nie besser werden. Als hätte er was getan, was man nicht reparieren kann. Etwas, was Zeit nicht heilt.
Nathalie hat wieder so einen kurzen Rock an, dass man beim Hinsehen Angst haben muss ihre Unterwäsche zu erblicken. Selbst wenn das Mädchen nur im eigenen Augenwinkel auftaucht muss man sich in Acht nehmen. Über dem Halstuch, was für sie ein Rock zu sei scheint, klebt ein Top. Dass es über ihrem Push-Up-BH nicht reißt, ist auch ein Wunder.
„Was guckst du dir an?" Fragt Jayden von gegenüber. Ich zeige genervt zu Finn und dem laufenden nackten Essstäbchen. Ob sie wieder was miteinander hatten? Mit schlechtem Gefühl sehe ich Jayden an. Verwirrt blickt er zurück. Hat wohl selbst gemerkt, dass ich Finn zu lange beobachtet habe. „Läuft da wieder was?" Mein Magen dreht sich um die eigene Achse, wie einen Lappen, den man auswringt. Ich habe das Gefühl mich übergeben zu müssen. Kann Finn nicht vertrauen. Hoffe einfach nur, dass ich falsch liege, dabei bin ich schon fast überzeugt, dass die beiden gerade gemeinsam von der Toilette kommen.
„Nein." Sagt Jayden überrascht und ich sehe einfach wieder weg. Nehme Nathalie Schnattalie wieder in den Blick. Glaube Jayden kein Wort. Weiß nicht was ich hier noch glauben kann. Ihr Arm liegt um den von Finn geschlungen und sie redet mit ihm als wären die beiden gerade zusammen auf Mali gewesen und hätten eine gemeinsame Jacht gekauft. In der Lage dazu wären sie ja. Nur wieso hält Finn mich dann so hin und lässt mich nicht einfach gehen. Wieso sitze ich hier und leide vor mich hin, während er sich schon die nächste sucht. Eine, die genau wie ich immer auf ihn wartet.
„Du glaubst ihm nicht." Sagt Jason von schräg gegenüber und ich nicke stumm. Kann meinen Blick nicht von Finn nehmen. Von Nathalies Hand, die auf seinem Oberarm liegt wie sie es wahrscheinlich schon hunderte von Male zuvor getan hat. Weit bevor ich Finn überhaupt kannte. „War es mit ihr?" Frage ich stattdessen und hoffe einfach, dass es nicht so ist. Weiß doch noch ganz genau wie Finn mir gesagt hat, dass er jetzt wo er kein Player mehr ist, Nathalie erst recht nicht sehen wird. Genau das hatte er gesagt. Das waren seine Worte. Wieso stehen die beiden dann da zusammen und reden? So vertraut wie sonst auch. So als würde ich nicht existieren. Als Finn mich betrogen hat, da tat ich es auch nicht. Da war ich gar nicht mehr in seinem Kopf und eine kurze Zeit später schmiss er mich dann auch noch aus seinem Leben. Aus ihrer aller Leben.
„Nein." Sagt Jason leise und ich nicke bloß langsam. Glaube ihnen nicht unbedingt. Dachte, jetzt wo Finn kein Player mehr ist, hätte ich gegenüber Nathalie endlich die Überhand, aber da lag ich falsch. Sie ist mir immer einen Schritt voraus, ein kleines Stück überlegen, einfach besser und leichter zu haben.
Ich weiß selbst nicht ob ich mehr traurig oder wütend bin, jedenfalls bin ich so verletzt, dass ich genau hier und jetzt weinen könnte. Finn hat mich so verletzt und er hört gar nicht damit auf. Als würd es ihm Spaß machen. „Soll ich hingehen und ihn wegzerren?" Fragt Jayden belustigt, aber ich sehe ihn ernst an. Vielleicht bemerkt er jetzt, dass das hier kein Witz ist. Langsam verändert sich sein Blick. Er hat es wohl kapiert. „Nein. Vielleicht lerne ich dann endlich, dass er sich nie ändern wird." Muss nur lange genug hinsehen.
„Meinst du das ernst?" Fragt Jason und ich sehe kurz zu ihm. Er sieht entsetzt aus als würde er mir sowas nicht zugetraut haben. Er wurde wohl noch nie betrogen und hat keine Ahnung wie das ist. „Ja." Sage ich enttäuscht und traurig. So hatte ich mir mein Verhältnis mit Finn nie vorgestellt. Ich hatte nie gedacht, dass er so sein würde. Ich dachte, dass er anders über mich denkt. Dachte, dass ich ihm nicht so egal wäre. Dass er nicht noch gemeiner werden könnte. Ich lag mal wieder daneben. Tue ich bei ihm ja immer.
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I Can't Tell You Who I Am
Teen FictionIch sehe in sein Gesicht. „Geht's dir gut?" Ein genervter Blick kommt zurück. „Seh ich so aus als würde es mir gut gehen?" „Keine Ahnung. Du zeigst ja keinem wie es dir geht." Und dann lächelt er tatsächlich. „Es geht dir gut!" Freude und Triumph...