K16 "Just don't"

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Mind Games by Sickick

Follow you brain.
Your heart is stupid as shit.

Der Morgen fängt schon richtig beschissen an. Als ich aufwache ist es noch dunkel draußen und meine Bauchschmerzen scheinen mich umbringen zu wollen. Genervt greife ich nach meinem Handy. Wie ich vermutet hatte. Es ist noch halb in der Nacht. 8 Uhr. Samstags um Acht aufstehen. Das hab ich ja super hingekrigt. Ich lege meine Hand über mein Gesicht und stöhne frustriert auf. Periode und kaum Schlaf? Ich hasse diesen Tag jetzt schon. Gegen meinen Willen bewege ich mich dann mühsam aus dem Bett um direkt mal eine Schmerztablette zu nehmen bevor ich komplett auf dem Boden liege. Danach gehe ich ins Badezimmer, weil bis die Tablette wirkt dauert es noch und wenns dann so weit ist, kann ich eh nicht mehr schlafen. Putze meine Zähne vor dem Frühstück, weil einmal mehr besser ist, als eins zu wenig.

Klamotten wechseln dauert mir dann aber doch zu lange und kostet noch zu viel Energie, also gehe ich so nach unten. Die Jungs müssen sich einfach mal an diesen Auftritt gewöhnen, weil ich wirklich nicht jeden Tag herumlaufen kann als sei das hier ein Hotel und man dürfte sein Zimmer nur in normalen Sachen verlassen. Zuhause frühstückt man schließlich im Schlafanzug, wenn man das will!

Ich gehe zum Radio in der Küche und mache es an, nehme mir einen Naturjoghurt und Kirschen und ein paar Trauben. Ich mische Zucker in den Joghurt und schneide die Trauben in kleine Stücke. Etwas Kirschen rein tun, damit es auch säuerlich bleibt. Irgend wo hier müsste doch auch Müsli sein. Ich suche in allen Schränken und wer hätte es gedacht? Im letzen Schrank ist natürlich noch eine halb volle Packung Knusperflocken. Ich mische sie mit dem Obst zusammen in den Joghurt. Dann setze ich mich gemütlich an den Esstisch. „Schon wach?" Noah? Ich drehe mich zur Tür. Leider nicht. Es ist Finn. Ich gucke wieder auf meinen Joghurt und rühre die Kirschen zur Mitte. Hätte ich mich doch umziehen sollen? Nein... oder? Ach was! Ich will ja nichts mit ihm anfangen, da muss ich mir auch keine Mühe geben.

Ich rühre nochmal ein bisschen in meinem Joghurt. Kirschen sind schon echt kecker. Ich hab so ne kleine Macke und mag nur Kirschjoghurt und keinen mit Erdbeere, aber dafür nur Erdbeer- und keine Kirschmarmelade. Bin halt ein Feinschmecker. Finn geht zu mir und stellt sich genau hinter mich. Ich kann seine Anwesenheit und seinen Blick auf mir spüren. „Was willst du?" Ich drehe mich nicht um, sondern esse weiter meinen Joghurt. Er ist sogar schon angezogen und sieht natürlich aus wie ein Snack. Finn kommt etwas näher und stellt sich dicht hinter meinen Stuhl. Jap, frisch aus der Dusche. Man riecht noch das Shampoo. So wie frische Bettwäsche. Man wie froh ich bin, das da ne Lehne zwischen uns ist. Zwei Hände legen sich an meine Taille und ich lege sofort den Löffel in den Joghurt. Lasse ihn mehr oder weniger fallen als wäre mir von einer Sekunde zur Nächsten der Appetit vergangen. Das ist genauso wie damals nach der Party. Er war so ruhig und dann hat er mich plötzlich fast zerquetscht. Er verstärkt seinen Griff etwas, so das ich mich gerade hinsetze. „Ich mag's nicht, wenn du so mit mir redest." Ich kann seinen Pfefferminz Atem bis hier hin riechen. Wieso mögen alle Badboy's Pfefferminz?

Er wartet auf meine Antwort. Oder auch nicht. „Wir gehen nach oben.." Er verstärkt seinen Griff um meine Taille noch mehr und zieht mich feste gegen die Lehne des Stuhls. „Wieso?" Ich versuche meinen Atem normal zu halten, aber das geht kaum, wenn man versucht nicht einzuatmen, damit man sich nicht gegen seine Arme drückt. Blöder Körper, pack die Lungen doch woanders hin! Es macht mich fertig, dass ich ihn nicht sehe. Ich kann nicht sehen was er denkt. Ich spüre nur seine Hände und seinen Atem an meinem Hals. Ich wage es mich um zu drehen, weiche seinen Blick aber aus. Das hier wäre meine Chance seine Gedanken zu lesen, aber ich traue mich einfach nicht. Manchmal sollte ich mutiger sein. Ich lege meine Hände oben auf die Lehne des Stuhls. Finn hat inzwischen seine Hände weg genommen und steckt sie in die Taschen seines Kaputzenpullovers. Erleichtert atme ich durch. Dieses Bisschen Abstand habe ich wirklich gebraucht. „Du willst mich nicht und genau das sorgt dafür, dass ich dich will." Auch wenn ich nicht aufsehe, merke ich wie er wieder näher kommt. Finn Harris nimmt mal wieder meine Hand. Ich bin mal wieder so blöd und lasse zu, dass er unsere Finger miteinander verschränkt. Wieso bin ich immer so leicht zu manipulieren? Ich muss mal an mir arbeiten.

I Can't Tell You Who I AmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt