Back Magic von James Young
"And then he told himself, "Stop being so weak.
Grow up and get over it." and then he never felt anything again."Ich weiß nicht genau wieso ich das hier tue und irgendwie bin ich mir auch unsicher, ob das hier die beste Idee ist, trotzdem habe ich mir einen meiner kürzesten Röcke angezogen. Habe mein kürzestes Oberteil aus dem Schrank gefischt. Etwas, was ich normalerweise nie in der Schule tragen würde. Irgendwie fühle ich mich auch unwohl hier mit hohen Schuhen, dickerem Make-up und gemachten Haaren durch die Gänge zu laufen als würde ich in einen Club feiern gehen. So sieht man also aus, wenn man sich an Nathalie orientiert, ihren Style nachmacht. Ob Finn das wirklich besser gefällt? Ich sehe immer noch nicht ganz so aus wie sie, denn so weit kann ich beim besten Willen nicht gehen. Dieses Outfit kostet mich schon Überwindung und sehr viel Mut. Das mich Lehrer so sehen könnten macht mich noch nervöser. Ich versuche den Kopf hoch zu halten und nicht auf den Boden zu starren um Blickkontakt mit anderen zu vermeiden, denn dann fällt den anderen bestimmt auf, dass ich mich nicht wohl fühle. Nathalie scheint nie verunsichert zu sein, wenn sie mit solch einem Ausschnitt durch die Schule läuft und ihre Brüste sind so viel größer als meine. Ich sollte mir nicht solche Gedanken machen meine zu verstecken, wenn sie mit ihren ja sogar freizügiger herum läuft. Als ich Finn am Ende des Ganges erblicke muss ich erstmal tief durch atmen. Ich schaffe das!
Während ich vor mich hin stöckle und darauf konzentriert bin gut auszusehen, anstatt nervös, versuche ich mir klar zu machen wieso ich das hier tue. Muss es mir wieder in Erinnerung rufen um das hier durchziehen zu können. Am liebsten würde ich mich verstecken. Ich bin das Ganze ganz logisch angegangen. Finn verbringt viel Zeit mit Nathalie und ist mehr oder weniger interessiert an ihr. Er küsst sie wann er will und sendet ihr nicht so komplizierte Signale wie bei mir. Sie muss es ihm also irgendwie leichter machen. Unkomplizierter. Das will ich auch. Ich will, dass er auch einfach zu mir kommt und mich nicht immer von sich weg drückt. Er scheint auch kein Problem damit zu haben mit ihr gesehen zu werden, bei mir aber schon. Sie hat viele Freunde, sie wird von den Lehrern respektiert und sie hat Finn. Meine Art Dinge anzugehen hat mir kaum weitergeholfen. Ich sollte es wenigstens auf ihre Art und Weise versuchen. Vielleicht schaffe ich es ja dann auch näher bei Finn zu sein. Als er mich erblickt, streife ich meine Schultern nach hinten. Selbstbewusstsein ist ein entscheidender Faktor. Nathalie ist immer selbstbewusst.
Finn mustert mich ernst. Ob es ihm gefällt? Kurz halte ich die Luft an. Bitte sag mir, dass es dir gefällt. Alles andere wäre mir so peinlich. Für keinen anderen würde ich so herum laufen. Jetzt noch so lächeln wie Nathalie es tut. So flirtend. Es hat mich vier Versuche gebraucht um mein Zimmer so zu verlassen. Jetzt kann ich keinen Rückzieher machen. Finn dreht sich zu seinen Freunden um, die herum zu albern scheinen und sagt irgendwas. Dann gehen sie einfach ohne ihn und verlassen den Flur. „Hey." rufe ich als es nur noch 10 Meter bis zu ihm sind. Wieso guckt er denn so genervt? An mir kann es nicht liegen, ich bin ja gerade erst hier aufgetaucht. „Hey." antwortet er trocken und sieht nochmal an mir herunter. Ich bleibe vor ihm stehen. „Gefällts dir? Extra für dich." Ich habe diese Worte immer und immer wieder vor mich hin gesagt um sie flüssig aussprechen zu können. So, dass es sich frei anhört und nicht erzwungen. Finn sieht einfach wieder hoch in mein Gesicht. Fragend? Dann sieht er sich um. Greift nach meinem Arm und zieht mich plötzlich hinter sich her. Schockiert starre ich auf seinen Rücken. Es funktioniert? Ein paar Worte und ein billiges Outfit und es funktioniert?
Ich dachte, ich würde mich freuen, wenn es klappt, aber stattdessen wird mir irgendwie ganz mulmig. Es geht echt gar nicht darum wer ich bin oder? Nur darum wie ich aussehe? Was ich anhabe? Im nächsten Flur bleibt er stehen und lässt mich los. Bevor er sich zu mir umdreht beginne ich schon wieder zu lächeln. Ich habe damit angefangen, jetzt ziehe ich es auch durch. Seit der Party hat er mich nicht beachtet, doch jetzt sieht er mich an. Das muss ich ausnutzen, bevor er seine Meinung wieder ändert. So lege ich sofort meine Hände auf seine Brust als er sich zu mir umdreht. Komme ihm näher um ihn zu küssen. So macht das Nathalie auch. Einfach anfangen. Nicht groß nachdenken. Finn macht plötzlich einen Schritt zurück. Überrascht starre ich ihn an. Was hat er denn? Ich habs genauso gemacht wie Nathalie und bei ihr funktioniert es doch immer. „Étoile, was wird das?" fragt er verwirrt. Ich zucke bloß mit den Schultern und lächle sorglos. „Was denkst du denn?" Sage ich und mache wieder einen Schritt auf ihn zu um die Lücke zu schließen. Greife einfach nach seinem Shirt und ziehe dran, damit er nicht wieder weg geht. Vielleicht muss er erst noch verstehen, was ich will. Das es unkompliziert und ohne Erwartungen ist. Das ich bloß einen Kuss will. Ein kleines bisschen Zeit mit ihm.
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I Can't Tell You Who I Am
Teen FictionIch sehe in sein Gesicht. „Geht's dir gut?" Ein genervter Blick kommt zurück. „Seh ich so aus als würde es mir gut gehen?" „Keine Ahnung. Du zeigst ja keinem wie es dir geht." Und dann lächelt er tatsächlich. „Es geht dir gut!" Freude und Triumph...