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Gerade komme ich mit Mario nach Hause. Wir hatten heute viel zu tun und in zwei Stunden muss ich zu meinem Vater. Ich bin wirklich gespannt ob Emilia einfach mitgehen wird. Ich habe ihr einige Kleider zur Auswahl bringen lassen. Ebenso habe ich ihr auch ausrichten lassen, dass ich sie um 18 Uhr zur Abfahrt erwarte. Gerade lasse ich mich auf mein Sofa fallen und sehe Mario auf mich zukommen. Er reicht mir ein Bier und wir stoßen an. Der Tag war mehr als nur erfolgreich.

„Was hast du nun mit der kleinen vor?", fragt mich Mario.

Sofort hat er meine volle Aufmerksamkeit und ich verstehe nicht was er plötzlich will.

„Wie meinst du das?"

„Na Emilia! Wie lange willst du noch so abwesend sein? Du hast eine Verantwortung und nun auch einen Haufen Arbeit und bist ständig nicht bei der Sache. Das könnte gefährlich werden.", brummt er unzufrieden.

„Muss ich dir das nochmal erklären?", schaue ich ihn fragend an und hebe dabei eine Augenbraue.

„Nein! Lass das bloß."

„Dann hör auf damit."

„Du hast sie mitgenommen und bist plötzlich wie ausgewechselt. Was macht sie mit dir?"

„Mario lass es sein. Ich will nicht darüber sprechen."

Er schnaubt verächtlich und genehmigt sich einen weiteren Schluck von seinem Bier. Auch ich trinke einen Schluck und denke über seine Worte nach. Er hat ja recht, aber ich will mit Emilia nichts überstürzen. Ich glaube das würde alles noch viel schwerer machen. Sie soll sich ausruhen und zu Kräften kommen. Ich darf nicht so egoistisch sein, auch wenn es mich zu ihr zieht. Keine Frage ich will sie mehr als alles andere, aber ich kann nicht einschätzen wie kaputt sie ist. Wie viel hat Luan kaputt gemacht? Ich habe im Auto schon gemerkt, dass sie Zeit brauchen wird. Jetzt ist sie eine Woche lang hier und er dreht schon durch. Emilia bewohnt gerade ein nettes Zimmer, welches eigentlich für Gäste gedacht ist. Die erste Woche war ihre Türe abgeschlossen, doch Miguel hat mich überzeugt die Türe offen zu lassen.

„Weißt du Mario, du hast einfach noch nicht die Frau gefunden, die dich so in ihren Bann zieht."

„Ach das ist doch alles Quatsch."

„Wenn du sie gefunden hättest, dann wüsstest du wovon ich spreche."

„Alter es hat dich damals fast umgebracht und du warst besessen von der Idee sie dir zurück zu holen."

„Habe ich doch geschafft, oder?", grinse ich ihm triumphierend entgegen.

„Du hast Luan aus dem Weg geräumt."

„Und ich habe Emilia befreit, so wie ich es wollte."

„Du bist besessen von ihr und merkst nicht, dass sie dein Verderben sein wird.", schnauzt er und steht auf.

Er verlässt schnaubend den Raum und ich kenne diese Gespräche. Wir haben so oft über Emilia gesprochen und er hat es bis heute nicht verstanden. Sie ist besonders und das wird er erst verstehen, wenn er sein Licht findet. Ich trinke mein Bier leer und gehe aus dem Wohnzimmer heraus. Doch statt in mein Schlafzimmer zu gehen, tragen mich meine Füße wie von alleine zu Emilia. Die Treppe hinauf und den Gang entlang. Mit jedem Schritt schreit mein Innerstes mehr nach ihr. Es ist ein Zog dem ich nicht entkommen kann. Vor ihrer Türe bleibe ich einen Moment stehen und hadere mit der Entscheidung ihr Zimmer zu betreten. Was wird sie denken, wenn ich plötzlich dastehe. Ich schüttle den Kopf und vertreibe diese Gedanken. Meine Hand hebt sich und klopft an die Türe an.

Ein ruhiges Ja wird an die Türe gerufen und so umschließen meine Finger den Griff. Als sich die Türe öffnet, erblicke ich sie und bin irritiert. Sollte sie sich nicht eigentlich fertigmachen? Doch sie sitzt auf dem Bett und starrt Löcher in die Luft. Ich gehe mit langen Schritten auf sie zu und lebe mich einfach daneben. Wie sie starre ich einfach die Decke an.

Parisi - Back To HimWo Geschichten leben. Entdecke jetzt