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Emilia

Bereits zwei Stunde sind wir in diesem Laden und haben gefühlt jedes Kleid anprobiert. Doch fündig sind wir bis jetzt nicht geworden. Entweder war es zu lang, zu kurz oder zu groß. Ich verliere auch die Lust weiter in irgendwelche Kleider gesteckt zu werden. Gerade sitze ich in der Umkleidekabine und greife zu meinem Handy. Caleb hatte mir geschrieben und nun antworte ich ihm kurz. Er macht sich scheinbar Sorgen darum, dass ich es nicht schaffen würde alleine. Lorenzo hatte mir bereits gesagt, was ich zu tun habe und ist mit mir alles im Auto schon durchgegangen.

Das Handy lege ich wieder zur Seite und der Vorhang wird wieder aufgerissen von der gestressten Verkäuferin. Sie schien schon beim Anblick von Lorenzo in Stress zu verfallen. Mich wundert es ja nicht, da ich das schon tausend Mal gesehen habe. Wieder bringt sie mir weitere vier Kleider und sieht mich entschuldigend an. Im Hintergrund ist eine weitere Frau zu hören, die gerade den Laden betritt. Sie ruft laut Hallo und ich deute der Verkäuferin an, dass ich das auch alleine schaffe.

Ich sehe mir die vier neuen Kleider an, die sie gerade hierherein gebracht hat und überlege, ob ich rosa Glitzer schön finde oder nicht. Lorenzo hatte bereits bei drei anderen rosa Kleidern nein gesagt und somit hänge ich das sofort weg. Ein schwarzes Kleid sieht schon eher nach etwas aus und so steige ich vorsichtig hinein, da ich mir denken kann, wie teuer diese Kleider sein müssen. Vor der Kabine nehme ihr wahr, wie Lorenzo angesprochen wird.

„Lorenzo, na sowas, wir haben uns ja lange nicht gesehen. Wie geht es Giulia? Ist sie auch hier?"

„Maria, wie schön. Nein ich bin mit Emilia hier. Sie braucht noch ein Kleid für heute Abend. Du weißt doch der Ball."

„Habt ihr schon was gefunden?"

„Nein. Sie hat nun die letzten vier Kleider an. Ich verzweifle noch und sie bestimmt auch.", höre ich ihn genervt sagen.

Als ich endlich dieses schwarze Kleid anhabe, komme ich aus der umkleide heraus und sehe Lorenzo an. Er wirkt auf mich wirklich furchtbar genervt und ich bin es wirklich auch. Neben ihm steht eine schwarzhaarige Frau mittleren Alters. Sie sieht einfach absolut perfekt aus. Sofort lächelt sie mir entgegen und kommt einige Schritte auf mich zugelaufen. Ihre perfekt manikürten Fingernägel blitzen in einem tiefen Rot.

„Lass dich mal anschauen Kindchen.", sagt sie, greift meine Hand und lässt mich einmal im Kreis wirbeln.

Sie lässt mich wieder los und schaut mich ganz genau an, bevor sie nach der anderen Dame winkt. Sofort kommt sie wieder angelaufen und wirkt noch immer so gestresst. Lorenzo wirkt plötzlich deutlich entspannter und hat sich in dem Sessel zurückgelehnt. Eilig schiebt sie mich zurück in die Umkleide und schaut sich die anderen drei Kleider an. Mit schüttelndem Kopf schnappt sie sich die Kleider und verschwindet aus der Kabine wieder.

„Zieh das Kleid ruhig schon aus. Das ist eh nichts. Ich weiß was du brauchst.", geht sie und ich tue einfach was sie gesagt hat.

Keine zwei Minuten später erscheint sie mit einem Kleidersack in der Kabine und hängt es auf. Ihre Augen glänzen bereits jetzt, als würde sie einen Schatz auspacken. Langsam sehe ich immer mehr Stoff und traue meinen Augen kaum. Es ist ein silbergraues Kleid und es schimmert mal und mal nicht. Es kommt ganz auf den Lichteinfall an. Zudem glitzert es hier und da, wenn das Licht sich in dem Stoff bricht. Als Maria es komplett aus dem Sack herausnimmt, wird mir erst klar wie schön dieses Kleid ist.

Sie hält es mir entgegen und ich kann mir ein Lächeln nicht verkneifen. Ganz ohne Worte hilft sie mir in das Kleid hinein und zupft es an manchen Stellen noch zurecht. Es verdeckt meine Beine bodenlang und schmiegt sich so weich an meine Haut. Noch nie in meinem Leben hatte ich etwas so Schönes an. Maria nickt nur grinsend und schiebt mich aus der Kabine heraus, wo Lorenzo mich sofort erblickt. Er klatscht einmal in die Hände und lächelt sofort.

Parisi - Back To HimWo Geschichten leben. Entdecke jetzt