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Caleb

Heute war kein besonderer Tag. Ich war lange im Büro um Emilia wie in der letzten Woche aus dem Weg zu gehen. Sie ist anders, seitdem ihre Mutter bei uns war. Vielleicht wäre ein klares Gespräch angebracht. Womöglich sollte ich ihr sagen, dass mich Sorgen plagen. Der Wagen fährt auf das Grundstück und mir fallen plötzliche die hektischen Wachleute auf. Mein Vater steht vor dem Haus und wirkt aufgeregt.

Der Wagen steht noch nicht ganz, als ich bereits herausspringe und sofort auf meinen Vater zulaufe. Er flucht zwei Wachleute an, während Miguel sich die Haare am raufen ist. Sie bemerken mich und ihre Miene verändert sich sofort. Es hat etwas mit Emilia zu tun, dass kann ich spüren.

„Emilia ist weg. Sie hat die Wachleute ausgetrickst und ist über die westliche Mauer geklettert.", gibt mein Vater von sich.

„Bitte was?"

„Ich habe die Kameras gesichtet, wie immer, als ich sie auf der Kamera gesehen habe. Sie ist im toten Winkel der Wachen über den Baum auf die Mauer geklettert.", bringt mich Miguel auf den aktuellen Stand.

„Wie lange ist es her?"

„15 Minuten."

„Sofort alle in die Autos. Sie kann nicht weit sein.", schnauze ich alle an und verschwinde selber wieder in meinen Wagen.

Während wir wieder durch das Tor brettern, benachrichtige ich Tolya. Er soll seine Technik Nerds auf ihr Handy ansetzen und beim suchen helfen. Dieser fackelt auch nicht lang und gibt sofort die Rückmeldung, dass das Handy aus ist. Sie ist clever, aber wir werden sie finden. Miguel lässt einen Trupp zu ihrem alten Haus fahren. Das alte Cortez Grundstück ist so oder so immer unter Beobachtung. Wieso macht sie so etwas?

-

Die Stunden verfliegen einfach so und wir haben noch immer keine Spur von ihr. Ich werde wahnsinnig bei dem Gedanken, dass ihr was passieren könnte. Mein Vater hat einen Gefallen eingefordert und so suchen gerade auch Spürhunde nach ihr. Ich will sie einfach nur unbeschadet zurück haben.

Während ich mir die schlimmsten Szenen ausmale, fahren wir gerade Richtung Berg. Irgendwie habe ich die Hoffnung, dass sie dorthin gelaufen ist. Zeitlich wäre das auf jeden Fall drin. Obwohl ihr Handy aus ist schreibe ich ihr eine weitere Nachricht.

*Wieso tust du mir das an? Ich wollte nur das Beste für dich. Ich wollte nur dich und du haust einfach ab. Ich verstehe dich nicht und ich will es auch nicht verstehen. Das wirst du mir erklären, wenn ich dich finde und das werde ich.*

Ich sende meine Worte ab und bereue sie auch irgendwie wieder. Vielleicht macht es ihr Angst. Ich bin so sauer und weiß auch nicht wohin mit mir. Es kann doch nicht sein, dass sie wie vom Erdboden verschwunden ist. Gut, sie hat viel gelernt, aber dass sie das gegen mich einsetzten würde? Damit hätte ich nicht gerechnet. Mein Handy holt mich zurück ins hier und jetzt.

„Sag mir, dass ihr sie habt Tolya."

„Sie ist auf der Erhöhung auf der ihr immer wart. Ihr geht es wohl gut, zumindest hat sie das gesagt."

„Ich bin dir was schuldig.", sofort lege ich auf und sage dem Fahrer wohin er fahren soll.

Mein Herz rast vor Wut, aber auch Erleichterung. Das Wissen, sie gleich wieder in Sicherheit zu wissen, beruhig mich ein wenig. Der Wagen beschleunigt deutlich, als wir an dem Berg ankommen. Meine Leute wissen genau, dass ich ungeduldig bin. Hinter uns biegen zwei unserer Wagen ebenfalls ab.

Oben angekommen hechte ich aus dem Auto und stürme Emilia entgegen. Am liebsten würde ich sie packen und schütteln oder einfach in den Arm nehmen, doch ich lasse es. Um ehrlich zu mir selber zu sein, verletzt mich ihr Verhalten. Egal welchen Grund es hatte, sie hätte mit mir reden können.

Parisi - Back To HimWo Geschichten leben. Entdecke jetzt