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Caleb Rückblick

Nachdem Ava mir die Informationen zukommen lassen hat, wo sich Emilias Mutter befindet, haben wir uns direkt auf den Weg gemacht. Sie hat die Stadt verlassen, als sie vom Tod ihres Mannes erfuhr. Laut Ava hat man ihr ein Video zukommen lassen. Sie muss also wissen, dass es Emilia gewesen ist, die ihren Vater erschossen hat. Wie muss das auf sie wirken? Ihre Tochter killt ihren Vater eiskalt. So erzählt es sich zumindest das Personal.

Wir fahren gerade durch die Straße und ich bemerke sofort die Blicke der Menschen. Ich meine unser Auto ist nicht gerade unauffällig. Der schwere Audi SUV fällt halt auf. Doch dieser Q7 war ein Geschenk von meinem Vater an mich. Er wollte dass ich zumindest sicher unterwegs bin. Wir kommen an der genannten Adresse an und parken den Wagen vor dem Haus. Sofort steigen wir aus und gehen zur Haustüre. Ich betätige die Klingel und schaue nervös zu Miguel. Welcher mir aufmunternd zulächelt. Als sich die Türe öffnet sieht mich eine völlig erstaunt wirkende Pippa Romano an.

Ich schenke ihr ein Lächeln und sofort schließt sie mich in die Arme. Ich spüre sofort wie ihr die Tränen kommen müssen und sie sich an mich heran klammert. Meine Arme schließen sich um sie und ich hauche ihr einfach nur vorsichtig zu, dass wir gerne mit ihr reden würden. Sofort nickt sie und zieht Miguel und mich in das kleine Haus hinein. Wir folgen ihr in die Küche und sie bietet uns einen Kaffee an. Natürlich nehmen wir diesen dankend an und setzten uns an den kleinen Tisch.

Es ist eine Weile lang ruhig und ich überlege fieberhaft wie ich ein Gespräch beginnen könnte. Doch mir will einfach nichts einfallen. Will sie das man ihr herzliches Beileid wünscht? Wobei das kann ich nicht. Zumindest nicht aufrichtig. Ihr Mann hat es nicht anders verdient. Während ich nach einem geeigneten Einstieg suche, beginnt Miguel vorsichtig.

„Es tut mir sehr leid, dass sie ihren Mann verloren haben. Mein Beileid.", spricht er die Worte mit bedacht aus.

„Danke. Doch ich habe nicht nur meinen Mann verloren. Jetzt wo dieses Monster Emilia geheiratet hat, ist auch mein Kind weg."

„Es ist eine Tragödie. Ich habe selten eine so dramatische Geschichte miterlebt."

„Haben sie eine Tochter?"

„Ja. Valerie."

„Passen sie gut auf sie auf."

Sie wischt sich die Tränen weg und schnieft sich die Nase. Es fühlt sich irgendwie falsch an hier zu sein. Doch ich möchte ihr unbedingt ein Angebot machen. Ich will sie schützen, damit Emilia wenigstens noch irgendjemanden hat. Wir haben ihr eine schöne und vor allem sichere Wohnung besorgt. Nun muss sie nur noch mitkommen.

„Wissen sie, wir sind nicht ganz ohne Grund hier. Wir versuchen Emilia aus den Fängen von Cortez zu befreien."

„Wie kann ich da helfen?", fragt sie neugierig nach.

„Sie können uns nicht helfen, aber wir würden gerne sichergehen, dass Cortez sie nicht gegen Emilia einsetzt.", versuche ich weiter ruhig.

Ihr Blick schweift zwischen mir und Miguel hin und her. Sie wirkt völlig überfahren mit meiner Idee. Ich kann es ihr nicht einmal übel nehmen. Erst verliert sie ihre Tochter an diesen Psychopathen und dann bringt sie ihren Mann und Vater um. Es gibt keine Geschichte die mehr Dramatik in sich tragen könnte. Nun war sie mit ihm verheiratet und es liegt allein in meinen Händen ihn zur Strecke zu bringen. Emilia sollte alles Glück dieser Welt erfahren.

„Werdet ihr sie den je befreien können?"

„Und wenn es das letzte ist, was ich tun werde. Sie wird frei sein. Das verspreche ich ihnen.", gebe ich entschlossen von mir.

Ihr so warmes Lächeln bestärkt mich darin, dass das alles richtig ist. Doch es stirbt so langsam wieder und ich sehe sie genau an. Auf die Frage hin, was sie so nachdenklich werden lässt, hat sie sofort eine Antwort. Sie erschüttert mich und stimmt mich traurig.

Parisi - Back To HimWo Geschichten leben. Entdecke jetzt