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Lorenzo

„Hast du etwas von Caleb gehört?", frage ich Miguel, als er mir gerade Unterlagen bringt.

„Er ist nicht im Land."

„Das war nicht meine Frage Miguel. Ich weiß das er nicht will, dass jemand etwas von ihm weiß. Er ist mein Sohn und ich will es als Vater wissen."

Miguel streicht sich durch die Haare und seufzt schwer. Es gibt nur wenige Momente im Leben, in denen Miguel mir ein solches Verhalten zeigt. Das muss bedeuten, dass es schlechter aussieht, als ich angenommen habe. Ich stehe auf und schenke mir ein Glas Whiskey ein.

„Wie schlimm ist es?", frage ich ihn offen und wende mich ihm wieder zu.

„Schlimmer als damals. Er geht zu weit und verfolgt Ziele bis ins Ausland."

„Wir müssen etwas dagegen tun, bevor er alles in Gefahr bringt. Ich werde mit Emilia sprechen, vielleicht kann sie mir mehr sagen.", gebe ich besorgt von mir.

„Bist du dir sicher, dass sie die richtige Person ist?"

„Sie ist bereit, alles für ihn zu tun und sie weiß sich zu verteidigen. Kennst du eine bessere Person?"

Miguel schüttelt den Kopf und ich nicke zufrieden. Jetzt muss ich nur noch Emilia klar machen, dass sie die Einzige ist, die ihn retten kann. Ich verabschiede Miguel und beschließe Emilia einen Besuch abzustatten. Heute ist Sonntag und eigentlich hat sie frei. Sofort mache ich mich mit meinem Fahrer auf den Weg und rufe unterwegs einen alten Freund an. Ich fordere meine Gefallen nur selten ein, aber das hier ist wichtig.

„Mitchell, wie schön dich zu hören. Es ist lange her."

„Was verschafft mir die Ehre?"

Mit einigen Worten erkläre ich ihm die Situation und das er für mich Informationen besorgen muss. Zudem benötige ich zuverlässige Leute und ein Safehouse für Emilia vor Ort. Es wird mich eine Menge Geld kosten, meinen Sohn und meine neugewonnene Tochter zu beschützen. Es ist mir jeden Cent wert, solange am Ende alles gut wird.

„Mitchell ich brauche diese Informationen in den nächsten zwei Stunden. Ich werde Emilia heute noch ins Flugzeug setzten."

„Glaubst du, dass sie die richtige Person dafür ist?"

„Du wirst überrascht sein, dass kann ich dir versprechen. Bereite alles vor!", beende ich das Gespräch, als wir in die Tiefgarage fahren.

Den Aufzug verlassend, gehe ich auf den Esstisch zu und werde von Carl empfangen. Er teilt mir mit, dass Emilia in der Dusche sei und ich mich gedulden sollte. Auf meine Bitte uns alleine zu lassen, reagiert er wenig begeistert, dennoch verlässt er den Raum. Mir fällt auf, dass Emilia die Wohnung nicht verändert hat. Es scheint ihr hier nicht so sehr zu gefallen und ich kann es verstehen. Emilia ist kein Mensch, der für das allein sein gemacht ist und das ist in Ordnung. Während ich an meinem Handy beschäftigt bin, kommt sie aus dem Bad. Emilia ist in einen Bademantel gehüllt und rubbelt sich gerade ihre Haare trocken, als sie mich am Tisch bemerkt. Wie muss diese Situation auf sie wirken?

„Lorenzo, was... ist etwas mit Caleb?"

„Sei ganz unbesorgt. Noch scheint es ihm gut zu gehen. Wir müssen uns aber unterhalten.", beschwichtige ich sofort.

„Was ist passiert?"

„Caleb befindet sich im Ausland und ist auf bestem Wege einen Fehler zu machen. Miguel war bei uns und hat mir einen Hinweis geliefert. Wir müssen etwas unternehmen."

„Was kann ich tun?", fragt Emilia und schaut mich aufmerksam an.

„Ich habe einen Gefallen eingefordert. Wir erhalten in kürze alle Informationen. Ich weiß, dass du die einzige Person bist, die ihn aufhalten kann."

Parisi - Back To HimWo Geschichten leben. Entdecke jetzt