Caleb
Nach unserem Flug sind wir erstmal zu meinen Eltern gefahren. Mein Vater hatte uns seinen Fahrer geschickt, damit auch die Jungs eine Pause bekommen. Das war eine intensive Reise und es ist wirklich viel passiert. Während ich mich fast auf einen Deal mit Moretti eingelassen habe, hat Emilia heimlich eine Rettungsmission gestartet.
Einmal mehr, hat sie unter Beweis gestellt, dass man sie niemals unterschätzen sollte. Sie ist so unfassbar stark und hat so vieles ausgehalten, um jetzt vielleicht endlich frei zu sein. Ich werde alles daran setzten, damit ich ihr diesen Wunsch erfüllen kann.
Am Abend hat meine Mutter für den engsten Kreis unserer Leute gekocht und so sitzen wir an der großen Tafel im Wohnbereich und nicht im Esszimmer. Die Jungs sind da, Ava, Miguel mit seiner Frau und seiner Tochter und auch Tolya mit Vasca. Es ist irgendwie seltsam. Mal ein ganz normaler Abend mit Familie und Freunden zu verbringen.
Es wurde darum gebeten uns etwas Schickeres anzuziehen und so habe ich mir eine schwarze Anzugshose und ein weises Hemd angezogen, dessen obersten Knöpfe noch offen sind. Die Jungs tragen auch alle ähnliche Klamotten. Während sich alle Damen ein Kleid angezogen haben. Vasca sieht erstaunlich glücklich an Tolyas Seite aus und irgendwie glaube ich, dass die beiden glücklich werden könnten.
Gerade kommt Emilia die Treppe herunter und mir bleibt die Spucke weg. Ich habe sie schon oft in Kleidern gesehen, aber sie hat nie so gestrahlt wie heute. Ihre nun blonden Haare fallen in schönen locken über ihre zarten Schultern. Das Makeup ist sehr dezent und das Kleid in einem Grauton umspielt ihren perfekten Körper. Die Schuhe sind etwas höher und geben den Blick auf ihre Beine frei.
„Oh, mein kleiner Schmetterling.", raune ich nur, als ihr ihre Hand auf den letzten Stufen halte und sie sanft vor mir im Kreis drehe.
Kein Wort verlässt ihre Lippen und nur dieses Lächeln ziert sie. Ich beuge mich herunter zu ihr und gebe ihr einen innigen aber kurzen Kuss. Nur das Klingeln der Türe holt uns zurück ins hier und jetzt. Sofort gehe ich an die Türe und Carl steht vor mir. Den Dresscode meiner Mutter hat er wohl erhalten. Ich bitte ihn herein und Emilia schaut ihn verdutzt an.
„Carl, wie schön, dass du auch hier bist."
„Ich kann mir doch nicht entgehen lassen, wenn hier eine Party zu deinen Ehren stattfindet."
Das Lächeln auf ihren Lippen ist kaum noch zu topen. Gemeinsam mit Carl gehen wir zu den Anderen und erst jetzt fällt Emilia auf, dass wir mehr Gäste als sie erwartet hat. Natürlich begrüßt sie die bekannten Gesichter zuerst und widmet sich dann Miguels Frau und Tochter. Die beiden waren schon länger heiß darauf Emilia endlich kennenzulernen.
„Wie schön, dass man sich endlich mal kennenlernt. Ich bin Pina und das ist unsere Tochter Valerie.", begrüßt Pina sie und hält dabei eine Hand von Emilia.
„Ich freue mich auch sehr.", gibt Emilia von sich.
Meine Mutter klatscht freudig in die Hände und bittet uns an der Tafel Platz zu nehmen. Da es keiner in Frage stellt, setzten wir uns sofort hin und vor jedem steht ein Glas mit Champagner. Vater steht auf und hebt sein Glas um einen kleinen Toast auszusprechen. Er spricht mit den besten Worten über uns alle und freut sich uns hier heute Abend bei sich zu haben.
Nachdem wir alle angestoßen haben, verfallen alle in wilde Gespräche. Doch Tolya zieht alle Aufmerksamkeit auf sich und Emilia, als er nach dem Sprung vom Dach fragt. Dafür hätte ich ihn am liebsten umgebracht. Schließlich wussten meine Eltern eben noch nichts davon.
„Komm Flughörnchen, erzähl das nochmal.", grinst Mario schief und kassiert dafür von meiner Mutter einen bösen Blick.
„Du kennst doch die Geschichte schon."
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Parisi - Back To Him
Roman d'amourAls Emilia Katalina siebzehn war, wurde ihr Leben auf eine brutale Weise verändert. Ihr Vater versprach sie an den Mafiosi Sohn Luan Jasiel Cortez. Vier Jahre lang musste sie an seiner Seite leben. Ein Leben zwischen physischer und psychischer Gewal...