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Emilia Rückblick

Der eisenhaltige Geschmack von Blut macht sich in meinem Mund breit und ich sehe nur Umrisse die sich vor mir bewegen. Ich weiß genau, dass es Luan ist. Er ist stinksauer auf mich, da ich mal wieder versucht habe zu flüchten und nun lässt er seinen Frust wieder an mir aus. Er hat mich in den Keller gezerrt und in einen der Räume gesperrt, in dem er für gewöhnlich seine Opfer foltert. Ich bin es fast schon gewohnt, dass er das mit mir macht. Meine Hände hat er auf meinem Rücken gefesselt und so kann ich mich nicht vor seinen harten Schlägen schützen. Wieder und wieder holt er aus und schlägt mir ins Gesicht. Seine Augen sind zu Schlitzen verengt und immer, wenn er mich anschreit, spuckt er regelrecht. So wütend habe ich ihn noch nicht erlebt. Alles schmerzt und ich versuche von ihm wegzurutschen, doch schnell erreiche ich die Wand. Es gibt keinen Ausweg mehr. Seine Worte treffen mich tief und ich bin geschockt, wie viel Wut in einem Menschen stecken kann. Er steigert sich in einen richtigen Wahn hinein und wieder prallt seine Hand auf meine Wange. Mit dem Hinterkopf treffe ich auf die Wand hinter mir. Der stechende Schmerz breitet sich so schnell aus, dass ich mich übergeben muss. Ohne weiter darüber nachdenken zu können, übergebe ich mich vor seine Füße. Mir wird fast schwarz vor Augen und ich kann mich nur mit letzter Kraft davon abhalten vorn über zu kippen. Mit verschwommenen Blick nehme ich wahr, wie er fluchend zurückspringt. Er scheint keine Lust auf Kotze an den Schuhen zu haben.

Von der Seite bewegt sich ein Schatten auf mich zu und reißt den Kopf in meinen Nacken. Mein Blick ist jedoch so verschwommen, dass ich nichts erkennen kann. Der Geruch von Kotze und Blut über deckt einfach alles. Mir wird kaltes Wasser übers Gesicht laufen gelassen und ich schnappe nach Luft. Mein Herz hämmert rasend gegen meine Brust und es fühlt sich ein bisschen so an, als würde es gleich kollabieren. Aus dem Augenwinkel erkenne ich Rosario, als das Wasser nicht mehr über mich drüber läuft. Das Grinsen auf seinen Lippen bringt mich fast direkt wieder zum Würgen. Ich weiß genau wie grausam es wieder werden wird. Luan wird ihm gesagt haben, dass er alles mit mir machen darf.

„Wir zwei werden heute besonders viel Spaß haben."

„Bring mich einfach um.", ächzte ich.

„Nein das würde keinen Spaß machen.", grinst er diabolisch.

Rosario ist brutal und ein wahrer Foltermeister. Er kennt Methoden die einen Menschen brechen können und das macht mir am meisten Angst. Zu wissen zu was er fähig ist, löst in mir eine tierische Angst aus. Zitternd presse ich mich an die Wand in meinem Rücken. Er verlässt wortlos den Raum und holt scheinbar etwas. Ich versuche mich etwas zu beruhigen, aber es bringt nichts. Meine Atmung beschleunigt als ich seine Schritte wieder näherkommen höre. Seine Stimme schneidet durch die Luft, als er nach mir ruft. Rosario kommt wieder in den Raum gelaufen und zerrt mich sofort auf meine Füße. Sofort geht er mit mir aus dem Raum raus und wir gehen den Gang entlang. Nur eine Türe ist offen und ich weiß ziemlich genau, dass dahinter nur eines auf mich warten kann. Waterboarding. Ein wirklich grausames Spiel. Man wird auf einem Tisch gefesselt und sie kippen einem immer wieder Wasser über das Gesicht, bis man schließlich ertrinkt.

Ich habe keine Wahl und muss einfach durchhalten. Er wird erst von mir ablassen, wenn ich fast Tod bin. Schließlich würde Luan ihn töten, wenn ich sterben würde. Seinem Spielzeug darf doch nichts passieren. Was hätte er gegen Caleb und seinen Vater noch in der Hand außer mich? Nichts. Sie würden ihn zerstören. Meine Hände werden losgebunden und holen mich zurück ins hier und jetzt. Rosario befiehlt mir auf den Tisch zu klettern und ich tue was er verlangt. Ich lege mich auf den Rücken und starre an die Decke. Meine Hände und Füße werden an den Tisch gefesselt, so dass ich mich nicht bewegen kann. Selbst um meine Stirn wird ein Gurt verzurrt. Nichtmal meinen Kopf kann ich nun noch bewegen. Vielleicht mag das unnormal sein, sich einfach so diesem Irrsinn hinzugeben. Ich weiß genau, wenn ich mich wehre, dass es noch schlimmer wird.

Parisi - Back To HimWo Geschichten leben. Entdecke jetzt