Emilia
Ava's Spielzeug hat keinen Empfang mehr und somit ist hier Ende. Nun müssen wir selber weiterkommen und versuchen die Überlebenden in diesem Spiel zu sein. Ein Spiel, welches Rosario unbedingt gewollt hat. Er will das wir es mit ihm spielen, also tun wir das. Ganze vier Räume lang gehen wir problemlos weiter. Doch meine innere Stimme sagt mir, dass es jetzt wirklich unlustig wird.
Als ich den ersten Schritt in den nächsten Raum mache, spüre ich ihn. Er hat mich so oft gefoltert oder mit mir Fangen gespielt, wie mit einem Beutetier. Ich hebe meine Waffe sichtlich an und nehme sofort seinen Geruch wahr. Einen kurzen Moment überlege ich wirklich, ob es besser wäre wenn Caleb dabei ist. Allerdings verwerfe ich diesen Gedanken sofort. Ohne weiter darüber Nachzudenken setzte ich das Nachtsichgerät ab und und verstaue es in meiner Cargohose.
Ich kann nichts mehr sehen, aber so kann ich mich auf meine Sinne fokussieren. Luan hatte das immer trainieren lassen. Folglich auch ich. Wieder steigt mir der intensive Duft von Rosario in die Nase, weshalb ich einfach in den Raum vor uns trete. Calebs Stimme klingt in meinem Ohr wieder, allerdings kann ich ihm nicht antworten. Würde ich das tun, wäre ich tot. Sehr achtsam setzte ich einen Fuß vor den nächsten und nehme einen Windhauch wahr. Er ist ganz nah bei mir. Durch die nächste Türe komme ich noch, als die Türe hinter mir krachend ins Schloss fällt. Die Verriegelung sagt mir, dass wir jetzt unter uns sind. Nur er und ich.
„Emilia Katalina Cortez, dachtest du wirklich, ich lasse deine neuen Freunde mitspielen?", ist Rosarios Stimme zu hören und verursacht eine Gänsehaut.
„Ich soll dir schöne Grüße von deiner Frau ausrichten.", säusle ich zurück.
Ich weiß ganz genau, dass ich ihn so Provozieren kann und ich nehme in Kauf, dass er ausrasten wird. Es ist mir egal und auch wie dieser kleine Tanz ausgeht. Mir entgleitet ein so herzhaftes Lachen, dass es mir schon selber Angst macht. Wie sehr muss einem das eigene Leben egal geworden sein. Auf dem Funk kann ich hören das Tolya sich meiner Ansage widersetzt und tief in mir sein bin ich froh darüber.
„Lass Vasca aus dem Spiel, ansonsten töte ich dich sofort.", schreit Rosario mir wütend entgegen.
„Das wäre aber schlecht. Vasca amüsiert sich gerade bestimmt. So ein russischer Keller soll witzig sein."
„Du lügst."
„Licht an!", gebe ich den deutlichen Befehl durch den Funk.
Wie auf Wort schaltet sich das Licht im Bunker an und wir sind kurz geblendet. Spätestens jetzt muss ihm klar sein, dass mehr Leute hier sind, als er selber eingeschätzt hat. Doch Rosario reißt mich zu Boden und ich muss so über diese Situation lachen. Wer hätte gedacht, dass ich mal etwas gegen ihn unternehmen werde. Er sitzt auf meinem Bauch und presst seine rauen Hände auf meinen Hals. In seinen Augen lese ich die Angst aber vor allem die unendliche Wut. Ich kenne diese Spielchen von ihm. Er will mich betteln hören, doch diese Gefallen tue ich ihm nicht.
„Wenn ich sterbe, ist sie sofort tot.", lache ich krächzend auf.
Von den Türen sind eindeutige Geräusche zu hören und ich bin mir sicher, sie kommen hier rein. Die Frage ist nur wie lange es dauert. Weiterhin lächelnd sehe ich Rosario an und versuche mich nur so wenig wie möglich zu wehren. Ich will es ihm nicht zu einfach machen. Ganz unverhofft erklingt Tolyas Stimme in meinem Ohr. Sie gibt mir eine neue Option.
„Vasca ist hier. Wir haben sie herbringen lassen.", raunt Tolya in den Funk.
Mit aller Kraft schlage ich ihm ins Gesicht und er schreit schmerzerfüllt auf. Er lässt von mir ab und fasst sich an die Nase. Unverzüglich springe ich auf die Beine und flute meine Lungen mit frischer Luft. Rosario versucht mich erneut zu würgen, doch dieses Mal setzte ich mich mehr zu Wehr als er es gewohnt ist. Doch er wehrt mich so heftig ab, dass ich gegen einen Schrank pralle. Ein kurzer impulsartiger Schmerz fährt mir durch den Rücken und lässt mich reflexartig aufstöhnen. Rosario nimmt wieder Anlauf und ich weiche ihm in letzten Moment noch aus. Mein Atem geht schwer, während er sich einen Augenblick lang sammelt.
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Parisi - Back To Him
RomanceAls Emilia Katalina siebzehn war, wurde ihr Leben auf eine brutale Weise verändert. Ihr Vater versprach sie an den Mafiosi Sohn Luan Jasiel Cortez. Vier Jahre lang musste sie an seiner Seite leben. Ein Leben zwischen physischer und psychischer Gewal...