Parisi - Back To Him

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Emilia

Caleb schläft noch, als ich aufwache. Er sieht so friedlich aus und deswegen beschließe ich, runter ins Büro zu gehen. So kann er sich ein bisschen ausschlafen. Er wird sich hoffentlich einen Wecker gestellt haben. Für einen Moment überlege ich, ob ich auf seinem Handy nachsehe, aber die Sorge, dass er es bemerkt und glaubt ich spioniere, hält mich davon ab. Ich schleiche mich zum Kleiderschrank und ziehe mir einen Hoddie und eine Jeans heraus. Hier im Haus muss ich nicht so super schick angezogen sein zum arbeiten

Im Bad kämme ich mir die Haare, wasche mir das Gesicht, binde mir einen Zopf und ziehe mich an. Zurück im Zimmer ziehe ich mir meine flauschigen Hausschuhe an und verlasse mit meinem Handy in der Hand unser Zimmer. Ich schlendere durch den Flur und begebe mich runter in die Küche. Ich hole mir einen Kaffee und begebe mich ins Büro. Leonardo scheint auch noch nicht wach zu sein.

Ich nehme hinter dem Schreibtisch platz und ziehe mir die Akten aus der Ablage. Es ist in den letzten Tagen ganz schön was zusammen gekommen und ich sortiere mir erstmal alles zurecht und starte den Computer. Die Buchhaltung für so eine Art von Unternehmen, wenn man es so nennen will, ist ganz schön heftig. Man muss auf so vieles aufpassen und achten, damit alles am Ende des Tages stimmt.

Mir fällt schnell auf das Leonardo in letzter Zeit oft gereist ist. Um ganz genau zu sein, seitdem Rosario fliehen konnte. Hatte sich Caleb nicht mehr darum gekümmert? Sie muss mit ihm sprechen. Er muss seinen Vater entlasten. Er ist zu alt dafür und sollte nicht mehr ständig unterwegs sein müssen. Ich glaube, dass er einen guten Grund dafür haben wird. Ohne weitere Gedanken daran zu verschwenden, warum, wieso oder weshalb so ein Chaos da ist, pflege ich alle Daten in den Computer ein. Ich bekomme nicht mit wie die Zeit vergeht.

Erst als die Türe zum Büro geöffnet wird, sehe ich vom Computer auf und sehe etwas verwundert in Miguels Augen. Es wirkt fast ein bisschen so, als hätte man sich sorgen gemacht. Ein Lächeln legt sich auf meine Lippen und das Gefühl angekommen zu sein, breitet sich in mir aus.

„Habt ihr mich gesucht?", lächle ich ihm entgegen.

„Ja. Caleb lässt dir ausrichten, dass du bitte hier bleiben sollst, bis er dich holen kommt."

„Wieso?"

„Das wird er dir dann schon erklären."

„Nein! Sag es Miguel!", gebe ich bestimmt von mir und schaue ihn eindringlich an.

Doch er belässt es bei einem entschuldigen Blick und verlässt das Büro wieder. Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass man versuchen wird etwas vor mir zu verheimlichen. Caleb hat in letzter Zeit nicht unbedingt immer sofort mit offenen Karten gespielt. Zudem ist meine Neugier einfach viel zu groß. Ich versuche dennoch einfach weiter zu arbeiten. Doch egal was ich mache, meine Konzentration ist dahin. Vorsichtig erhebe ich mich aus dem Stuhl und schleiche zur Türe. Ich versuche etwas im Flur zu hören. Völlige Stille. Langsam öffne ich die Türe und sehe mich um. Leer. Kein Mensch weit und breit.

Soll ich nun einfach rauslaufen und nachsehen? Miguel hat so eine Andeutung gemacht. Vielleicht hat es irgendwie mit mir zu tun. Vor anderen Bossen wird er mich wohl nicht verstecken. Es kann seinem Ruf ja nicht schaden. Ganz im Gegenteil. Luan ist tot und nun auch Rosario. Die Trophäe bin ich. Scheiß drauf!

Absolut leise schleiche ich mich an der Wand entlang zur Eingangshalle. An einer Ecke im Flur bleibe ich stehen und versuche Stimmen oder Personen auszumachen. Weit und breit ist nichts zu sehen, also taste ich mich weiter voran. Vorsichtig drehe ich mich zur Treppe um. Nichts. Vielleicht ja im Wohnzimmer. Gehe ich nun den Weg durch die Küche, direkt ins Wohnzimmer oder doch durchs Esszimmer?

Ich beschließe den Weg durch die Küche zu nehmen. Schnellen Schrittes gehe ich zur Türe und lausche wieder einen Moment lang, bevor ich die Türe vorsichtig öffne und einen leeren Raum vorfinde. Leise lasse ich die Türe ins Schloss gleiten und gehe zur nächsten Türe vor. Nun kann ich die ersten Stimmen hören. Es sind Leonardo und Caleb.