Emilia
Wir sind in meinem Schlafzimmer angekommen und ich will mir die Jacke ausziehen. Jedoch hat der Sprung vor zwei Tagen seine Spuren hinterlassen. Mir tut noch immer alles weh und ich habe viele blaue Flecken davongetragen. Dennoch hat sich wohl alles gelohnt, so wie es aussieht.
Als ich gerade Jacke runterstreifen will, spüre ich Caleb hinter mir. Vorsichtig zieht er sie mir aus und legt sie auf den Stuhl neben mir. Er stellt sich vor mich und hilft mir ebenfalls bei der Schussweste. Sein Blick liegt dabei auf mir, als würde er jede Reaktion bemerken wollen.
„Wieso bist du hier?"
„Weil ich dich vor einem Fehler bewahren wollte.", antworte ich schlicht, drehe mich um und sehe ihn genau an.
„Mein Vater hat dich geschickt oder?"
„Miguel war bei ihm und hat da etwas durchblicken lassen. Also haben wir gemeinsam beschlossen, dass ich dir folgen werde und versuche schlimmeres zu verhindern.", gebe ich wahrheitsgetreu von mir.
Caleb seufzt und geht unruhig durch den Raum. Er fährt sich mit einer Hand durch die Haare und bleibt vor dem Fenster stehen. Sein Blick wirkt so aufgeregt, als würde er nach etwas suchen. Ich gehe ihm hinterher und halte ihn auf, als er gerade wieder durch den Raum laufen will. Sofort schaut er mich an und ich sehe Angst in seinen Augen. Es bringt mich einen Moment aus dem Konzept, aber ich fange mich schnell wieder. Ich greife nach seiner Wange und versuche ihn dazu zu bringen mich anzusehen.
„Cal, was ist los? Sprich mit mir."
„Warum machst du das alles? Du kommst in die USA, springst von Dächern und legst dich mit dem größten Mafioso an. Bist du völlig irregeworden?", antwortet er und wird immer ungehaltener.
„Ich mache das, weil ich dich liebe. Du bist meine Welt und ich würde alles tun, damit dir nichts Schlimmes passiert."
„Dir hätte sonst was passieren können.", ruft er sauer aus.
„Das ist es aber nicht. Es ist alles in Ordnung und mir geht es gut. Ich bin hier bei dir, da wo ich hingehöre."
In seinen Augen tobt ein Sturm an Emotionen und es wird auch nicht mehr besser. Immer weiter scheint er sich, in diese Situation hinein zu steigern. Vielleicht muss es jetzt mal richtig knallen, damit wir dann wieder bei null starten können. Caleb entzieht sich mir und tigert wieder durch den Raum. Gut, dann versuchen wir es eben anders.
„Cal, ich weiß du bist sauer, aber versuch doch mal mich zu verstehen. Du schickst mich einfach weg und ich stehe plötzlich alleine da. Jeder Versuch mit dir zu reden, ist von dir abgeblockt worden. Du hast mich ignoriert und alleine gelassen. Irgendwie musste ich was tun und da kam mir das hier sehr gelegen. Ich wollte dir zeigen, dass ich bereit bin für dich zu sterben.", versuche ich ihn zu provozieren.
„Genau das ist es ja. Du nimmst jedes Risiko billigend in Kauf, ohne auch nur eine Sekunde daran zu denken was passiert. Die ganze Scheiße, die dir passiert ist, lässt alle Hemmungen fallen.", schreit er mich plötzlich an.
„Die Scheiße die mir passiert ist, ist mir passiert und nicht dir. Also hör endlich auf dich dafür verantwortlich zu machen. Ich kann damit gut leben, solange du bei mir bist. Reih dich nicht in die Riege der Menschen ein, die mich nur verletzt und enttäuscht haben. Das hast du nicht.", schreie ich genauso laut zurück.
„Ich habe zugelassen, dass dir das alles passiert ist."
„Du hattest keine Wahl, genauso wie ich. Nicht alles in meiner Vergangenheit war scheiße. Sonst würden wir nicht heute hier stehen."
Dieser Tanz auf Messerschneide ist wirklich sehr anstrengend und eigentlich würde ich ihn am liebsten packen und schütteln, bis er endlich aufhört darüber nachzudenken. Doch so einfach wird das wohl leider nicht. Ich habe mich mittlerweile auf das Bett gesetzt, weil mir dieses hin und her zu anstrengend ist. Wenn er es jetzt nicht versteht, dann wird er es nie verstehen. Ich kann ihm seine Zweifel einfach nicht nehmen und solang begreife ich aber wieso. Er gibt sich die Schuld an allem. Ich stehe nun wieder auf und versuche ihn zum Stehenbleiben zu bewegen, doch er ändert einfach die Richtung wieder kurz vor mir.
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Parisi - Back To Him
RomanceAls Emilia Katalina siebzehn war, wurde ihr Leben auf eine brutale Weise verändert. Ihr Vater versprach sie an den Mafiosi Sohn Luan Jasiel Cortez. Vier Jahre lang musste sie an seiner Seite leben. Ein Leben zwischen physischer und psychischer Gewal...