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Caleb

Luciano Cortez ist zurück. Für mehr ist in meinem Kopf kein Platz mehr. Somit ist Emilia nicht die letzte Cortez. Er könnte Einwände bei der Hochzeit haben und alles zerstören. Zudem hat er die Frauen von frei großen Familien. Rodriguez, Laskin und wir. Das ist ein Zustand, der alles noch gefährlicher werden lässt. Ein Mann wie er, dem man alles genommen hat, ist unberechenbar.

Tolya kommt in die Küche gelaufen und schaut uns beide erwartungsvoll an. Er scheint zu verstehen, dass wir auf meinen Vater warten werden. Als wäre er hier zuhause, holt er sich eine Tasse aus dem Schrank und nimmt sich einen Kaffee. Gemeinsam warten wir darauf, dass mein Vater endlich eintrifft, damit wir dieses unangenehme Gespräch endlich führen können. Ich weiß nicht mal für wen es schlimmer ist. Emilia oder einen von uns.

Plötzlich wird die Küchentüre aufgestoßen und mein Vater kommt mit einem mir bekannten Besucher herein. Remus Rodriguez steht vor uns und sofort stehe ich auf und stelle mich vor Emilia. Auch Tolya scheint sofort zu verstehen und tut es mir gleich. Remus ist ein gefährlicher Mann und man sagt ihm nach, dass er Menschen nur mit seinem Blick in den Selbstmord treiben kann.

„Was sucht er hier?", zische ich.

„Seine Frau ist auch verschwunden. Wir waren beim Mittagessen, als du mich angerufen hast.", gibt er ruhig von sich und deutet mit der Hand an, dass alles in Ordnung sei.

„Wie du meinst.", gebe ich nach und sehe zu Tolya, der mindestens genauso angespannt ist, wie ich.

In Anbetracht der Tatsache, dass Luciano Cortez der Entführer sein soll, empfinde ich es als sehr schlecht das Remus hier ist. Sein Sohn hat schon ein Problem mit Emilia gehabt und wieso sollte es mit ihm anders sein. Sobald er versteht, wer seine Frau in seiner Gewalt hat. Wir setzten uns wieder an den Tisch und mein Vater holt einen fünften Stuhl aus dem Esszimmer. Während ich neben Emilia sitze, hat sich Tolya vor Kopf gesetzt und Remus und mein Vater Gegenüber.

Emilia scheint sich bereits innerlich zu wappnen, da sie ihr Pokerface aufgesetzt hat. Es ist dasselbe wie bei Mateo in den USA. Sie wirkt undurchdringbar und ich hoffe so sehr, dass sie das bei Remus auch sein wird. Er hingegen wirkt wie mein Vater eher zerstreut. Tolya weiß ja auch noch nichts von seinem Glück. Wie ich Überraschungen doch hasse.

„So. Emilia Katalina Cortez. Du hast ja ganz schön Aufsehen erregt.", brummt er melodisch in ihre Richtung.

„Wenn Sie das sagen.", kontert sie ruhig und blickt ihm herausfordernd entgegen.

„Gehen wir doch zum du über. Schließlich spreche ich mit dir auf Augenhöhe. Ich bin Remus.", säuselt er wieder so seidenweich, dass es ekelhaft wird.

„Nichts für ungut, aber lassen wir das Geplänkel. Ich bin nicht hier um über mich zu sprechen.", gibt sie ihm zu verstehen und wendet sich an Tolya und meinen Vater.

Remus ist anzusehen, dass er diese Zurückweisung nur schwer akzeptieren kann. Dennoch hat Emilia recht. Wir sind hier um darüber zu sprechen, wie es weitergeht und nicht darüber, was Emilia in den letzten Monaten erreicht hat. Mein Vater schaut sie genau an und sieht zum ersten Mal dieses emotionslose Gesicht von Emilia. Seine Verwunderung versucht er zu verstecken, aber es gelingt ihn nicht so gut.

„Um was geht es also? Weißt du wo die Frauen sind?", herrscht Remus sie an.

„Nein. Der Ort ist mir noch unbekannt. Jedoch weiß ich, dass es ihnen nicht allzu schlecht gehen wird."

„Sie sind entführt worden. Wie soll es da einem nicht schlecht gehen?"

„Luciano Cortez ist nicht bekannt dafür den Kodex zu verraten oder sich an Frauen zu vergreifen.", spuckt sie ihm die Worte mit einem starren Blick entgegen.

Parisi - Back To HimWo Geschichten leben. Entdecke jetzt