27

24 2 0
                                    

Caleb

Ich habe mich ausgeschlafen und die Schmerzmittel haben deutlich nachgelassen, als ich wach werde. Sofort will ich nach Emilia greifen um sie zu bitten mir neue zu holen. Doch ich muss feststellen, dass sie nicht neben mir ist. So langsam wird das zur neuen Masche, dass ich sie suchen muss, wenn ich wach werde.

Nur schwer komme ich aus dem Bett heraus und brauche einen Moment um gerade stehen zu können. Ich schlüpfe ich die Latschen, die vor dem Bett stehen und verlasse sofort das Zimmer. Auf dem Gang ist wie immer niemand und ich hoffe darauf, dass im Krankenzimmer die Schmerzmittel zu finden sind. Die Schulter ist nichtmal mein Problem, sondern die Brust tut weh. Jede verdammte Bewegung.

Das sterile Zimmer ist ebenso verweist, aber ich sehe die Tabletten auf dem Schrank stehen. Ich schaue mir die ganzen kleinen Döschen an und lese mir die Namen durch. Doch ich habe nicht die leiseste Ahnung, was davon richtig wäre. Gerade als ich mich zum gehen abwenden will, um den Arzt zu suchen, betritt dieser den Raum.

„Herr Parisi sie sollten sich wirklich schonen.", mahnt er mich.

„Ich weiß, aber die Schmerzen haben mich wach gemacht.", lüge ich gekonnt.

Sein Blick wird milder und er geht auf die Kommode zu. Sofort holt er ein Tablett aus dem Schrank und ich sehe die kleinen Gläschen mit Medizin darauf stehen. Er gibt mir eine Spritze und ich spüre wie fast sofort die Schmerzen gemildert werden. Ein himmlisches Gefühl. Er gibt mir noch eine Packung mit Tabletten in die Hand und erklärt mir wie ich diese einzunehmen habe. Ich nicke natürlich verstehend und nehme das Döschen an mich.

Da meine Schmerzen nun fast weg sind, kann ich meine Suche nach Emilia wieder aufnehmen. Ich gehe auf die Treppe zu und grinse vor mich hin. Das eine Treppe mal mein Endgegner sein würde, hätte ich wohl nicht gedacht. Ich bin 24 Jahre alt und kann eine verdammte Treppe nicht ohne weiteres herunter gehen. Doch ich kämpfe mich langsam herunter und vermute Emilia in der Küche. Sie hatte bestimmt Hunger. Zu meiner Verwunderung finde ich aber nur Mario vor.

„Weißt du wo Emilia ist?", frage ich ihn ruhig.

„Sie redet mit Tolya und deinem Vater im Büro."

Sofort wende ich mich wieder ab und beachte ihn nicht weiter. Mir ist aufgefallen, dass er das selbe Döschen vor sich auf dem Tisch stehen hatte. Er muss auch echt zu kämpfen haben mit der Verletzung. Ich halte inne und gehe zurück in die Küche. Emilia wird viele Fragen haben und vielleicht ist es besser, wenn ich dabei nicht störe. Mit einer Tasse Kaffee in der Hand setzte ich mich zu meinem besten Freund und sehe ihn an.

„Du hast auch schon besser ausgesehen."

„Sagt der Richtige. Wolltest du nicht zu Emilia."

Ich atme tief durch und lehne mich nach hinten. Mario war nie ein großer Freund von Emilia und das weiß ich, aber er muss sich jetzt damit abfinden, dass sie zu mir gehört.

„Vielleicht ist es besser, wenn sie alleine mit Tolya redet."

„Er wird ihr alles erzählen."

„Dann ist das eben so. Ich vertraue ihm."

„Vertraust du auch ihr?", fragt er mich direkt.

Das ist eine gute Frage. Vertraue ich ihr? Früher hätte ich sofort mit Ja geantwortet, doch jetzt? Wenn ich ehrlich zu mir selber bin, dann bin ich mir wirklich nicht sicher.

„Ich denke ja. Sie hat viel durch gemacht."

„Es tut mir leid, dass wir sie darunter gelassen haben, aber sie war völlig außer sich."

„Wie meinst du das?"

Er erzählt mir davon, wie sie sich in der Küche mit einem Messer bewaffnet hat. Das bringt mich zum schmunzeln. Schließlich kenne ich diese Seite von ihr nicht. Alleine wie er die Situation beschreibt, bringt mich irgendwie fast zum platzen vor Stolz. Nur weil dieser Mistkerl mich angeschossen hat und sie scheinbar eine offene Rechnung mit ihm hatte. Selbst dass sie sogar meinem Vater in gewisser Weise die Stirn geboten hat ist bewundernswert.

Parisi - Back To HimWo Geschichten leben. Entdecke jetzt