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Caleb Rückblick

Miguel packt gerad meinen Koffer in den Wagen meines Vaters, während ich mich bereits auf den Rücksitz fallen lasse. Ich tippe eine Nachricht an die Jungs und stecke das Handy weg. Es geht für eine Woche auf Klassenfahrt und eigentlich hätte ich nicht mal mitfahren dürfen. Nur weil der Direktor die letzte Aktion scheiße fand. Naja was solls. Mein Vater hat bestimmt ein gutes Geld dafür bezahlt, dass ich dennoch mitfahren darf. Miguel lenkt den Wagen zu Toni nach Hause, wo auch Mario bereits wartet und so kommen wir kurze Zeit später auch am Bus an. Unsere Lehrer sind wohl nicht so begeistert davon, dass ich mitfahren werde. Mir ist das egal. Gelangweilt steige ich mit den Jungs in den Bus ein und schaue mich kurz um. Alle aus der Klasse sind bereits eingestiegen und haben die Plätze eingenommen.

Gemächlich mache ich mich auf den Weg in die letzte Reihe und lasse mich in die Ecke plumpsen. Zu dritt nehmen wir die fünfer Reihe in Beschlag, während und sich vor uns die verschiedenen Gruppen gebildet haben. Diese nervigen Weiber sitzen direkt drei Reihen vor uns und nerven mal wieder heftig rum. Nur die Mädels der Jungs dürfen direkt vor uns sitzen. Nachdem der Bus losgerollt ist, höre ich einfach etwas Musik. Ich habe wirklich keine Lust auf eine von Stellas dämlichen Anmachen.

Sie ist vielleicht eine der beliebten Mädchen, aber sie ist auch ein richtiges Biest. Ständig macht sie die anderen Mädels runter oder führt irgendwelche dämlichen Mobs an, die wieder eine Person bloßstellen. Mal abwarten was sie dieses Mal wieder im Schilde führt. Manchmal wäre es mir am liebsten, sie würde endlich verstehen, dass sie für mich nichts wert ist. Doch das kann ich wohl vergessen. Sie taugt mir zumindest für eine Sache und die mache ich zu gerne, als dass ich es aufgeben würde.

-

Nach einem Nachmittag am Strand kommen einige von uns zurück ins Hotel und verteilen sich auf ihre Zimmer. Vor unserem lungert schon wieder Stella und Gefolge herum. Sie bemerken uns noch nicht und so erhalten wir einen perfekten Blick auf ihren hässlichen Charakter. Gerade als wir den Gang entlanglaufen, pöbelt sie eine mir bekannte Person an. Emilia. Sie ist die Tochter eines Mitarbeiters meines Vaters. Schon oft habe ich sie gesehen, aber nie viel mit Ihr zu tun gehabt. Da sie aber somit zu uns gehört, kann ich das nicht so stehen lassen. Stella schubst sie herum und macht sich über sie lustig. Reißt ihr die Tasche aus der Hand und leert sie im Flur aus.

„Du bist so hässlich, mal sehen was du in der Tasche hast. Hast du die auf dem Flohmarkt gekauft?", trällert sie vor ihren Freundinnen.

„Lass mich doch bitte einfach in Ruhe. Ich habe dir doch nichts getan."

„Du lungerst vor Calebs Zimmer herum. Glaubst du, dass er eine wie dich nehmen würde."

„Mein Zimmer ist auf diesem Gang.", verteidigt sie sich, doch Stella kommt ihr gefährlich nahe.

„Du hässliche Ziege, er wird dich niemals auch nur ansehen.", keift sie und schubst Emilia zu Boden.

Eigentlich könnte mir die Kleine egal sein, aber sie wehrt sich gar nicht gegen diese dämliche Kuh. Egal mit wem Stella sowas abzieht, niemand wehrt sich gegen sie. Als ich die Gruppe Mädchen erreiche, tippe ich Stella auf die Schulter und sofort dreht sie sich um. Ihr Gesicht verzieht sich sofort zu einem von diesen künstlichen Grinsen und ich greife nach Emilias Hand um ihr auf die Beine zu helfen. Nur zögerlich will sie danach greifen als Stella ihre Hand wegstößt und mich sofort fast verzweifelt anschaut.

„Du wirst dieser hässlichen Kröte doch nicht helfen wollen?", fragt sie und schiebt die Unterlippe vor, als würde sie gleich losweinen.

„Räum ihre Tasche ein. Sofort!", knurre ich ihr entgegen und baue mich dabei vor ihr auf.

„Das meinst du nicht ernst?"

„SOFORT!", herrsche ich sie an und widme mich dann Emilia wieder.

Ich greife einfach ihre zarten Hände und ziehe sie auf ihre Füße. Dabei haben wir so viel Schwung, dass sie gegen meine Brust prallt. Mein Blick liegt ganz ruhig einen Moment auf ihr und ich höre ihre leisen Worte. Sie bedankt sich bei mir und löst sich sofort wieder. Stella wirft ihr regelrecht die Tasche entgegen und Emilia eilt sofort den Gang entlang und verschwindet im Treppenhaus. Langsam wende ich mich wieder Stella zu und packe ihren Oberarm, um sie mit in mein Zimmer zu zerren. Hinter uns schlage ich die Türe zu und sehe sie drohend an.

Parisi - Back To HimWo Geschichten leben. Entdecke jetzt