Emilia
Ich komme aus dem Badezimmer gelaufen und habe mich wie das letzte Mal übergeben. Entfernt nehme ich wahr, dass jemand den Raum betritt. Ich spüre wie sich eine Hand auf meinen Rücken legt. Ohne mich umzudrehen spüre ich genau, wer es ist. Caleb. Er hat sich auf den Wannenrand gesetzt. Abgesehen von den ekelhaften Geräuschen, die ich von mir gebe, ist es absolut ruhig. Er sagt kein Wort, sondern ist einfach nur da. Nachdem ich mich beruhigt habe, stehe ich auf und wasche mir das Gesicht ab. Vorsichtig sehe ich zu ihm auf und spüre wie unangenehm mir das alles ist. Ich bitte ihn duschen zu dürfen. Sofort steht er ruhig auf und stellt sich vor mich.
Mein Blick senkt sich und ich spüre sofort seine Hand an meiner Wange. Seine Lippen drücken sich so liebevoll auf meine Stirn. Sie hinterlassen ein brennen, als er sich mit wieder entzieht. Er verlässt einfach den Raum und schließt die Türe hinter sich. Sofort sperre ich die Türe ab und ziehe mich in Windeseile aus und verschwinde unter die Dusche. In meinem Kopf herrscht das reinste Chaos. Was muss er von mir denken? Wieso war er überhaupt im Keller? Wieso hat mich niemand gerufen, dass er wach war?
Das und hunderte weitere Fragen kreisen immer wieder umher. Um erstmal überhaupt einen klaren Gedanken fassen zu können, wasche ich mich unter der Dusche sorgfältig ab. Meine Haare und auch alles andere wasche ich ordentlich. Es dauert eine ganze Weile und ich trete irgendwann in einen Nebel aus Wasserdampf zurück. Fix ziehe ich mir das große Handtuch herbei und wickle es mir eng um meinen Oberkörper. Ich kämme mir die Haare durch und flechte sie in einen Zopf. Als ich mich anziehen will, fällt mir auf, dass ich nichts zum anziehen habe.
Plötzlich klopft es an der Türe und ich nehme Calebs Stimme wahr. Sie klingt so weich und deutet mir an, dass er Klamotten für mich hätte. Sofort Eile ich zur Türe und verstecke mich dahinter, als ich sie zögerlich ein Stück öffne. Doch ich erblicke ihn nicht. Nur seine Hand auf der ein Stapel liegt. Offensichtlich wieder Sachen von ihm, was mich zum schmunzeln bringt. Vorsichtig nehme ich sie ihm ab und schließe die Türe wieder. Fix Streife ich mir seine Kleidung über und finde mich in Jogginghose und Hoddie wieder. Sogar an Unterwäsche hat er gedacht. Slip und Socken zumindest.
Langsam öffne ich wieder die Türe und schaue in das Zimmer. Sofort erfassen meine Augen ihn. Er sitzt erschöpft auf der Bettkante und sieht entschuldigend in meine Richtung. Er wirkt wirklich müde und abgeschlagen. Sofort gehe ich auf ihn zu und frage was ich für ihn tun kann. Doch seine Antwort überrascht mich sehr.
„Leg dich mit mir hin und schlaf. Es war für uns beide anstrengend."
„Du willst nicht darüber sprechen?"
„Nein. Zumindest nicht jetzt. Hilf mir beim hinlegen.", spricht er ruhig und sofort leiste ich seinen Worten folge.
Ich helfe ihm ins Bett und eine bequeme Position zu finden und gehe auf die andere Seite des Bettes. Fast augenblicklich zieht er mich eng an sich heran. Mein Rücken berührt seine Brust und sein Arm ist über mich gelegt. Ich ziehe nur noch eine Decke über uns.
-
Die Sonne kitzelt in meiner Nase und ich spüre wie ein Arm über mir liegt. Mir kommen langsam die Erinnerungen zurück. Caleb hat mich in den Arm genommen. Er war so müde von dem Laufen und vermutlich auch von dem, was er mitansehen musste. Dumpf nehme ich Stimmengewirr wahr und hebe meinen Kopf um mich umzusehen. In diesem Zimmer sind sie nicht.
Ganz vorsichtig schäle ich mich aus seiner Umarmung und der Decke heraus. Meine Füße berühren den Boden und ich tapse langsam zur Türe. Vorsichtig öffne ich sie und die Stimmen verstummen. Ich sehe in die Gesichter von Toni und Miguel. Sie wirken, als hätte man sie bei etwas erwischt.
„Könnt ihr bitte woanders diskutieren? Er schläft.", sage ich ruhig und hoffe darauf, dass sie verstehen.
„Haben wir dich geweckt?", fragt Toni.

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Parisi - Back To Him
RomanceAls Emilia Katalina siebzehn war, wurde ihr Leben auf eine brutale Weise verändert. Ihr Vater versprach sie an den Mafiosi Sohn Luan Jasiel Cortez. Vier Jahre lang musste sie an seiner Seite leben. Ein Leben zwischen physischer und psychischer Gewal...