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Emilia

Nachdem Leonardo mir die Türe geöffnet hat, atme ich nochmal tief durch. Ich weiß wie grausam Mafiosos sein können. Mich kann nur das übelste erwarten. Somit trete ich langsam in diesen Raum ein und suche nach einem Lichtschalter. Als die Neonröhre geräuschvoll zu Flackern beginnt, erfassen meine Augen eine Person in der Mitte des Raumes. Er liegt mit gefesselten armen und Füßen auf der Seite. Seine Kleidung ist voller altem Blut und es stinkt grässlich. Die Person hebt ihr Gesicht und schaut in meine Richtung. Ein Grinsen legt sich auf seine spröden Lippen und langsam rappelt er sich stöhnend auf. So dass er zumindest sitzen kann. Ein Auge ist schwer geschwollen und ein Cut ist an der Augenbraue. Ich mache den typischen Geruch von Blut aus.

„Emilia Katalina Cortez höchst persönlich gibt mir die Ehre.", spricht er spöttisch meinen vollen Namen aus.

„Rosario.", zische ich angewidert.

„So sieht man sicher wieder kleines."

„Wie gut, dass sie dich nicht umgebracht haben."

Ich gehe auf ihn zu und gehe Schritt für Schritt um ihn herum. Immer das Messer in meiner Hand drehend. Sein Blick bleibt einen Moment lang daran hängen und er schluckt offensichtlich. Großer Fehler. Mein Blick hebt sich zu Leonardo und ich sehe die Skepsis in seinem Blick. Doch auf meine Lippen legt sich ein beruhigendes Lächeln. Fast als würde ich ihm versichern wollen, dass es mir gut geht.

„Wie geht es Caleb?", fragt er grinsend.

Mein Kopf braucht einen Moment um diese Frage zu verarbeiten. Schließlich geht es ihm bei Leibe nicht gut. In Anbetracht dieser Tatsache gebe ich ihm einen heftigen Hieb mit dem Griff des Messers. Ich treffe die bereits aufgeplatzte Augenbraue.

„Es geht ihm sehr gut. Schließlich hat er mir erlaubt mit dir zu spielen.", lache ich fast hysterisch auf.

Was muss Leonardo von mir denken? Vor ihm steht der geborene Psycho. Frisch aus der Cortez Schmiede. Es klebt bereits so viel Blut an meinen Händen, dass ich es als normal empfinde. Luan hat mich dazu gezwungen um mich zu bestrafen. Der erste war richtig schlimm. Ich habe wochenlang kaum ein Auge zugemacht. Immer wieder haben mich seine Schreie und seine flehenden Augen heimgesucht. Doch es wurde mit jedem einfacher. Dennoch habe ich es niemals gerne getan. Dieses Mal ist es anders. Ich will ihm weh tun. Er soll so elendig verrecken wie es nur geht. Das Leid, welches er ausgelöst hat, muss bestraft werden. Rosario stösst einen Fluch aus und ich gehe vor ihm in die Hocke.

„Wie fühlt es sich an, wenn du mal nicht der Foltermeister bist? Gefällt dir unser neues Spiel?", frage ich ihn und grinse.

„Du bist doch krank.", stößt er aus.

„Nein. Ich kann endlich Rache an dir üben. Für all das, was du mir angetan hast.", hauche ich diabolisch.

„Luan hätte dich umbringen sollen, wie ich es ihm geraten habe."

„Wie du siehst lebe ich noch immer, aber lass uns doch lieber über dich sprechen. Wer will dich denn bezahlen, wenn du ihm meinen Kopf bringst?"

Er schaut wieder zu Leonardo und dann zu mir. Ich lege die Spitze meines Messers unter sein Kinn und sehe ihn genau an. In seinen Augen spielt Unsicherheit und Angst mit. Wir wissen beide zu was ich fähig sein kann. Doch dieses Mal sind es freie Stücke. Ich will diesen Namen.

„Du brauchst ihn nicht so ansehen. Er wird dir nicht helfen."

„Parisi, bring sie weg und ich werde alles sagen.", fleht er plötzlich.

Ich greife in meine Hosentasche und ziehe eine Gabel heraus, die ich ebenfalls aus der Küche habe. Ich drehe sie vor seinem Gesicht in meinen Fingern und lächle sie an. Sie glänzt so schön in dem Neon Licht. Erst als er meine gesamte Aufmerksamkeit wieder erlangt, bemerke ich wie er versucht wegzurutschen.

Parisi - Back To HimWo Geschichten leben. Entdecke jetzt