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Emilia

Warme Sonnenstrahlen kitzeln mich langsam wach und ich öffne meine langsam meine Augen. Neben mir nehme ich Caleb wahr und er scheint schon wach zu sein. Langsam drehe ich mich zu ihm um, und als er mich wahrnimmt, zieht er mich an sich heran. Seine Lippen küssen meine Stirn und ich lege meinen Kopf einfach auf seine Brust.

Ich nehme seinen gleichmäßigen Herzschlag wahr. Es klingt wie Musik in meinen Ohren. Sanft streichelt er über meinen Rücken und malt kleine Kreise auf das Shirt. Ich schaue zu ihm auf und lächle leicht. Auch er schaut mich milde Lächelnd an.

„Wie geht es dir?", fragt er mich.

„Mir tut alles weh, aber es ist aushaltbar."

„Du musst das nicht aushalten. Ruh dich heute aus. Alle suchen nach hinweisen und die zwei Spinner im Keller können auch warten."

„Ich muss da runter. Tolya erwartet das von mir und dein Vater sicherlich auch."

„Das ist Unsinn und das weißt du. Em, keiner Erwartet etwas von dir. Du hattest ebenso einen Unfall. Unsere Leute sind an der Sache dran."

Er hat ja irgendwie auch recht, doch ich will unbedingt etwas tun. Ich nehme gleich einfach ein paar Schmerzmittel und dann geht das schon. Zumindest fühlt sich meine Schulter etwas besser an, als gestern. Vorsichtig löse ich mich aus der Umarmung und stemme mich langsam hoch.

Mein Kopf brummt wild vor sich hin und ich fasse mir daran. Ich gehe ins Bad und greife zu dem Mittel von gestern. Ich nehme zwei Tabletten und spüle sie mit etwas Leitungswasser herunter. Danach gehe ich zum Kleiderschrank und suche mir Kleidung heraus. Eine schwarze Jeans, ein Tank Top und eine Stoffjacke. Ähnlich der, die ich in Amerika anhatte.

Beim Versuch mich anzuziehen, spüre ich deutlich, wie meine Schulter zieht. Ich zische auf und versuche dem Schmerz keine Chance zu geben. Doch ich muss den Arm herunternehmen. Plötzlich spüre ich Caleb hinter mir und er lächelt mich milde an. Ohne jedes weitere Wort hilft er mir beim Anziehen.

Caleb zieht sich ebenfalls an und ich frage ihn nach Ava. Er sagt mir, dass es ihr ganz gut geht. Sie hätte ein Schleudertrauma und eine Platzwunde am Kopf. Laut ihm wären wir wirklich gut davongekommen, dafür, dass sich unser Wagen überschlagen hat. Dem kann ich nur zustimmen. Caleb zieht mich mit in die Küche und stellt mir einen Kaffee hin.

„Em, bitte warte heute noch. Du kannst deinen Arm kaum bewegen."

„Wir wissen beide, dass ich das machen muss. Also hör bitte auf."

„Ich mache mir Sorgen um dich."

„Und dennoch werde ich daruntergehen.", sage ich und trinke meinen Kaffee leer.

Caleb kommt auf mich zu und küsst mich so liebevoll, bevor er sich wieder von mir löst. In seinen Augen lese ich die Sorge und ich kann sie ihm gerade nicht nehmen. Ich bin selber zu sehr damit beschäftigt, was jetzt noch auf und zukommen wird.

Gerade als ich die Küche verlassen will, kommt mir Lorenzo entgegen. Sein Blick wirkt leer und ich kann seinen Schmerz spüren. Sein Blick hebt sich und verändert sich. Schnell schaue ich weg, denn der Streit von gestern schwingt noch nach. Tolyas Verärgerung war ihm wichtiger gewesen, als seine Frau zu finden. Das habe ich nicht verstanden.

„Emilia, warte.", sagt er als ich durch die Türe verschwinden will.

„Lorenzo?", frage ich und straffe meine Schultern.

„Es tut mir leid. Ich hätte nicht so hart mit dir sein dürfen. Du hast nichts falsch gemacht."

„Das klang gestern noch anders. Bitte entschuldige mich, ich habe zu tun."

Parisi - Back To HimWo Geschichten leben. Entdecke jetzt