Caleb
Mein Kopf dröhnt wie verrückt und ich spüre diesen ekelhaften Druck in meiner Brust. Irgendein Surren drängt sich an meine Ohren und ein Atmen ist zu hören. In meinen Kopf drängt sich die Erinnerung von Rosario, der auf mich geschossen hat. Am liebsten würde ich sofort aufstehen, doch ich fühle mich wie mit Blei beschwert. Ich muss mich wirklich konzentrieren und will unbedingt die Augen öffnen. Ich will wissen wo ich bin, doch es will mir nicht gelingen. Entfernt drängen sich Stimmen in meinen Kopf.
„Macht sie es?"
„Ja sie geht jetzt runter."
„Hoffentlich weiß sie was sie da tut?"
„Er passt auf sie auf, aber sie glaubt noch immer für alles bezahlen zu müssen."
„So ein Quatsch!"
So gedämpft kann ich nicht verstehen, wer sich da gerade neben mir befindet. Verdammte Scheiße, mach die Augen auf, schreit mich mein Kopf an und ich versuche es mit aller Kraft. Mir gelingt es und das Licht im Raum blendet mich so sehr, dass ich keuchen muss. Schnell presse ich meine Lieder wieder zusammen. Das war richtig Hell. Fuck! Neuer Versuch. Wieder öffne ich meine Augen, diesmal deutlich vorsichtiger. Nur langsam gewöhne ich mich an das Licht. Doch ein Schatten huscht an mir vorbei und verdunkelt irgendwie einiges.
„Scheiße er wird wach. Hol Em."
„Nein. Sie wird es verstehen."
Ich schaue in die Richtung der Stimmen und ganz langsam schärft sich mein Blick. Sind das Toni und Mario? Mario! Er wurde doch auch angeschossen. Ihn hat es wohl nicht so heftig erwischt. Gott sei Dank. Meine engsten Freunde beäugen mich gespannt und scheinen etwas zu erwarten. Diese Freaks schauen mich an, als wäre ich ein Alien. Ich meine ich wurde wirklich übel getroffen, aber muss man mich so anschauen? Als wäre ich so ein Tier aus dem Zoo. Die müssten sich mal ansehen. Wie der Tod auf Urlaub.
„Cal, kannst du uns hören?", fragt Mario mich.
Da ich schon so kämpfen musste um die Augen aufzukriegen, versuche ich das mit dem Reden noch nicht. Ich nicke so gut es geht und spüre sofort ein ziehen in meiner Schulter. In meinen Kopf kommt die Erinnerung über die Schüsse. Schulter und Brust. Schulter und Brust. Brust. Shit - die Brust. Meine Augen müssen sich weiten und sofort reagiert Toni.
„Ganz ruhig. Es ist alles gut. Der Doc hat dich gut geflickt. Das war richtig übel.", sagt er eilig.
„Fuck.", krächze ich und bereue es sofort.
Mein Hals kratzt und brennt fies. Meine Stimme klingt völlig heiser und mein Mund ist staub trocken. ich versuche meine Lippen zu befeuchten, aber es will mir einfach nicht gelingen. Toni sieht sich um und scheint etwas zu suchen. Als er aus meinem Blickfeld verschwindet und nur Mario mir bleibt. Er wirkt wirklich schwer besorgt und drückt es Sekunden später auch so aus. Er berichtet mir, dass ich 5 Tage lange nicht aufgewacht bin und sich alle sehr schreckliche Sorgen gemacht haben. Darüber kann ich nur müde lächeln. Zumindest versuche ich das.
Toni taucht in meinem Sichtfeld wieder auf und hält ein Glas Wasser hin. Nur sehr vorsichtig gibt er mir einen kleinen Schluck Wasser. Ich glaube ich habe mich noch nie in meinem Leben so sehr über Wasser gefreut.
Jemand betritt eiligen Schrittes den Raum und beugt sich über mich. Ein Mann mittleren Alters sieht mich an. Abwechselnd schaut er in meine Augen und lächelt milde. Für einen kurzen Moment verschwindet er wieder und geht um das Bett.
„Da haben sie uns einen schönen Schrecken eingejagt. Ich werde das Bett ein wenig aufrichten. Das könnte schmerzen verursachen.", spricht er ruhig und sofort spüre ich unter mir die Bewegung.

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Parisi - Back To Him
RomanceAls Emilia Katalina siebzehn war, wurde ihr Leben auf eine brutale Weise verändert. Ihr Vater versprach sie an den Mafiosi Sohn Luan Jasiel Cortez. Vier Jahre lang musste sie an seiner Seite leben. Ein Leben zwischen physischer und psychischer Gewal...