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Emilia

Seit meiner Verlobung mit Caleb, sitze ich jeden Tag mit Giulia im Wohnzimmer und sie zeigt mir Katerloge von Brautkleidern. Tatsächlich haben wir bereits eine ungefähre Vorstellung von meinem Kleid und sie hat sogar Maria bereits kontaktiert. Wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich vermuten, dass sie mich so schnell wie möglich verheiratet sehen will. Natürlich freut mich das, denn so würde ich endlich den grausigen Nachnamen loswerden können.

Heute sind wir wieder bei Maria im Laden und sie hat eine riesige Auswahl an Kleidern in den Laden bringen lassen, nachdem wir ihr gesagt haben was ich mir vorstelle. Zudem sind auch Ava und Vasca mitgekommen. Die Drei sitzen nun vor der Umkleide und schauen sich die ganzen Kleider an, welche ich immer wieder angezogen bekomme. Es macht irgendwie Spaß und die Kleider sind wunderschön, aber das Richtige war noch nicht dabei.

Gerade kommt Maria wieder mit einem Kleid herein und zeigt es mir. Es ist ganz anders als die anderen. Wir hatten ein schmales Kleid im Kopf, welches ganz elegant und schlicht sein soll. Das hier ist eher eine Art von Prinzessinnen Kleid. Maria hilft mir in das Kleid hinein. Als ich mich im Spiegel anschaue finde ich es schon ziemlich gut und vielleicht sollten wir unsere Auswahl nochmal überdenken. Dennoch verlasse ich die Kabine und schaue nach unten, damit ich nicht auf den Rock trete.

Als ich meinen Blick hebe, friert mir das Gesicht ein. Im Laden steht Mateo Moretti mit meiner Mutter. Sie ist bei ihm untergehakt und schaut in meine Richtung. Ihr Blick ist undurchdringlich und ich straffe meine Schultern. Sofort drehe ich mich um und gehe in die Umkleidekabine, um mich aus dem Kleid zu schälen. Maria folgt mir aufgeregt und ich hauche ihr kaum hörbar zu, dass sie Caleb informieren soll. Nachdem ich wieder rauskomme, haben auch Ava, Giulia und Vasca ihn entdeckt und sind aufgesprungen.

„Mateo, wie schön dich wieder zu sehen. Geht es Alejandro besser?"

„Hallo Emilia, wie schön du in diesem Kleid aussiehst. Wir wollten es uns nicht nehmen lassen, dir persönlich zu deiner Verlobung zu gratulieren.", säuselt er fast schon freundlich.

„Und dafür seid ihr den weiten Weg hergekommen? Das kann ich ja kaum glauben.", entgegne ich ihm.

„Du bist ein schlaues Mädchen. Deine Mutter möchte auch bei deinem großen Tag dabei sein. Nicht wahr Pippa? Das kann ich ihr doch nicht absprechen.", gibt er von sich und ich kann in ihren Augen sehen, dass es nicht ihr Wunsch gewesen ist.

Eigentlich sollte es normal sein, dass meine Mutter dabei sein sollte, jedoch glaube ich das nicht wirklich. Ein Blick in ihr Gesicht, zeigt mir, dass das wohl nicht ihr Wunsch war. Irgendwie finde ich gerade Gefallen daran, dass sie hier nicht die Glückliche ist. Es gefällt mir so sehr, dass ich mich auf dieses gefährliche Spiel einlassen will. Sofort ändere ich meine Taktik und sehe Mateo wieder an. Seine Augen mustern mich genau und er versucht mich zu lesen. Dazu muss er früher aufstehen.

„Es tut mir so leid, dass du diesen weiten Weg auf dich genommen hast, aber meine Mutter empfindet mich leider als eine Plage.", spreche ich ruhig und gebe mich geknickt.

„Dann müssen wir sie umstimmen.", spielt er den Ball genauso berechnend zurück.

„Ich denke nicht, dass man sie umstimmen kann. Schließlich habe ich große Schande über sie gebracht, weil ich erst meinen Vater und dann Cortez erschossen habe."

Mateo schaut mich abwartend an und ich sehe ihm direkt in die Augen. Kein Blinzeln kein nichts. Ich weiß genau, dass er jede Form der Schwäche ausnutzen würde. Innerlich bete ich darum, dass Caleb bald hier sein wird, oder wegen mir auch Lorenzo. Giulia steht neben mir und wirkt eher unsicher auf mich. Ich mag mich täuschen, aber ich habe das Gefühl, dass sie solche Situationen noch nie mitgemacht hat.

Parisi - Back To HimWo Geschichten leben. Entdecke jetzt