Caleb Rückblick
„Caleb kommst du bitte noch mit ins Büro. Wir haben da noch etwas zu besprechen.", sagt mein Vater und sieht mich ernst an.
„Wenn es sein muss.", knurre ich.
Mein Vater sieht alles andere als gut aus und ich kann mir denken worum es geht. Er wird davon gehört haben, was gestern im Club passiert ist. Ich werde mich darauf einstellen müssen, dass er nun völlig ausrasten wird. Vielleicht hat er recht, aber das war es mir wert.
Nachdem wir mit dem Essen fertig sind, bedanke ich mich bei Mum und folge meinem Vater. Ich sehe auf meine Finger und bemerke die Knöchel. Sie sind blau unterlaufen und die frisch geschlossenen Wunden spannen leicht. Ein Lächeln stiehlt sich auf meine Lippen. Die Erinnerung kommt zwar nur schwammig zurück, aber ich sehe seine dämliche Fresse vor mir. Es war einfach der Hammer.
Mein Vater betritt vor mir den Raum und hält die Türe auf. Als würde ich schreiend davonrennen. Sofort lasse ich mich vor seinem Schreibtisch auf einem der Stühle nieder. Irgendwie brummt mir der Schädel und ich vermute, dass das die Nachwehen von gestern sind. Vielleicht hätte ich nur beim Alkohol bleiben sollen. Mein Vater setzt sich hinter den Schreibtisch und seufzt schwer durch.
„Was sollen wir mit dir machen? Ich habe einen Anruf von Cortez Senior bekommen.", beginnt er dieses Gespräch.
„Das kann ich mir denken.", gebe ich ruhig von mir.
„Was hast du dir dabei gedacht? Weißt du eigentlich wie übel das nun ist? Er will dich anzeigen.", wird mein Vater bei jedem Wort lauter.
„Ja und?"
„Caleb, du hast schon wieder Drogen konsumiert. Jedes Mal wenn du das tust, eskaliert es. Wann siehst du das endlich ein?"
Da ich nicht darauf antworte, redet er sich eben in Rage und ich versuche es einfach auszublenden. Es wäre egal was ich sage, denn er wird mir immer die Schuld geben. Luan könnte mir eine Knarre an den Kopf halten und dennoch wäre ich der Dumme. Wie mich das alles ankotzt. Es geht immer nur um alle anderen. Ihm ist es völlig egal, wie es mir dabei geht. Sein Ruf und seine Geschäfte sind ihm immer wichtiger.
„Du wirst jetzt in eine Entzugsklinik gehen. Ich habe die Nase voll davon, ständig deinen Dreck zu beseitigen."
„Was? Nein! Das mache ich nicht."
„Seit sechs Monaten machen wir deine ständigen Eskapaden mit. Es reicht und das ist mein letztes Wort.", schlägt er mit der Hand auf den Tisch.
Ich sehe ihn nach seiner Rede fassungslos an. Mir wird klar, dass das für ihn eine beschlossene Sache ist. Egal was ich tun oder sagen würde. Er will mich also unbedingt loswerden. Danke dafür.
„Wie du willst, dann mache ich das eben. Das ist ja sowieso das einfachste für dich."
„Es geht hier nicht darum dich los zu werden. Sondern darum, dass du deinen Drogenkonsum in den Griff kriegst. Du bist ein Parisi!"
„Du kannst mich mal!"
„Caleb überspann den Bogen nicht. Geh und pack deine Sachen. Du wirst heute noch abgeholt."
Ich stehe wutentbrannt auf und verlasse das Büro meines Vaters. Die Türe knalle ich heftig zu und es hallt durch den Gang. Die schieben mich allen ernstes ab. Was für Menschen sind meine Eltern bitte. Als könnte ich nicht selber und alleine weg von den Drogen kommen. Ich werde es meinem Vater beweisen. Das wird eine absolute Fehlentscheidung.
-
„Wie geht es dir heute?", fragt mich die ältere Blonde Frau vor mir.
„Wie soll es mir gehen? Ich sitze hier noch immer und muss mir diesen Scheiß geben.", sage ich völlig abwesend.
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Parisi - Back To Him
RomanceAls Emilia Katalina siebzehn war, wurde ihr Leben auf eine brutale Weise verändert. Ihr Vater versprach sie an den Mafiosi Sohn Luan Jasiel Cortez. Vier Jahre lang musste sie an seiner Seite leben. Ein Leben zwischen physischer und psychischer Gewal...