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Mein Rücken ist an die Wand gedrückt, als ich neben mir Schritte höre und ich versuche nur sehr leise zu atmen. Toni kommt um die Ecke und zielt zwar auf mich, aber wir drücken beide nicht ab. Grinsend schaut er mich an und zuckt nur mit den Schultern. Auch er scheint keine Idee zu haben, wo unsere Emilia ist. Dabei muss man ihr lassen, dass sie wirklich besser ist, als ich gedacht habe. Andere Frauen hätten nicht mal eine Runde überlebt und sie ist eine der wenigen die immer zum Schluss noch auf dem Feld ist. Wirklich beachtlich für eine Frau.

Toni deutet mir an, dass wir gemeinsam weitersuchen sollen und ich stimme nickend zu. Immer wieder hören wir die Jungs fluchen, die wohl ausgeschieden sind. Ich muss auch sagen, dass sie wirklich ein paar fiese Tricks drauf hat. Vater wird das sicher gefallen, denn das bedeutet das er recht behalten hat. Ich hingegen kann gerne darauf verzichten sie mit auf die Jagd nach Rosario zu nehmen. Gerade betreten wir die Freifläche als mir Toni in die Rippen haut und nach oben zeigt. Das darf doch nicht wahr sein.

Da steigt sie gerade aus dem Fenster eines Turms und tritt Schritt für Schritt an der Außenseite entlang. Die ist doch wirklich verrückt im Kopf. Wenn sie darunterfällt, dann bricht sie sich alles. Wenn ich jetzt losschreie erschreckt sie sich vielleicht. Also muss ich still mit ansehen, wie sie sich bis an die Ecke schleicht und die Waffe zum Fenster hebt. Einer der Jungs schaut gerade heraus, als sie abdrückt und um die Ecke in Deckung geht. Ihr Schuss sitzt sofort und ich bin wirklich überrascht, wie gut ihre Tricks sind. Sie verharrt einen Moment dort, bevor sie sich wieder auf den Weg zurück macht und in das Fenster einsteigt. Ihre geschmeidigen Bewegungen lassen darauf schließen, dass sie wirklich viel lernen musste.

Eine Etage weiter unten erblicke ich sie wieder am Fenster und es dürfte der erste Stock von der Höhe sein. Sie schaut sich um. Sie hält nach etwas Ausschau. Gerade als sie wieder nach drinnen verschwinden will, nimmt sie Anlauf und springt an die Holzwand gegenüber, wo wir sie aus dem Blick verlieren. Toni und ich schauen uns ungläubig an und gehen schnellen Schrittes in diese Richtung. Als wir dort ankommen, eröffnet sich ein neues Bild.

Emilia hat einen der Jungs vor sich stehen und sie zielen mit ihren Waffen aufeinander. Als wir um die Ecke kommen, dreht er sich zu mir um und Emilia packt ihn von hinten um den Hals und greift mit der zweiten Hand nach seiner Waffe. Blitzschnell schießt sie auf Toni und beide scheiden aus dem Spiel aus. Toni und er wirken völlig überrascht und auf meinen Lippen liegt ein Grinsen. Dieses kleine Biest. Ist wirklich mit allen Wassern gewaschen.

„Alle Achtung. Du machst deine Sache wirklich gut."

„Ich habe dir gesagt, dass ich vieles gelernt habe."

„Du hast mir aber nicht gesagt, dass du ein Ninja bist."

„Du hast mich nie danach gefragt.", sagt sie und das Schlusssignal ertönt.

Wir laufen zusammen zum Eingang zurück und ich helfe Emilia hoch zu kommen. Dabei kommen wir uns deutlich näher und das hat seine Wirkung auf mich. Wie gerne würde ich sie endlich Küssen. Ihr zeigen, wie wichtig sie für mich ist. Aber natürlich lasse ich es wieder und besinne mich. Wer weiß ob sie wirklich soweit ist. Nachdem die letzte Auswertung gemacht ist, machen wir uns auf den Weg nach Hause. Ich glaube das mein Vater bereits gespannt ist, wie das heute so gelaufen ist. Er wird vermutlich sehr überrascht sein. Emilia hat heute bei allen ordentlich Eindruck gemacht und mich wundert es da auch wenig, dass die Jungs teilweise angepisst sind. Eine Frau hat ihnen das Leben zur Hölle gemacht. Selbst mich hat sie ausgeschaltet.

Angelo gibt uns die letzten Auswertungen und wir verabschieden uns von den Jungs, bevor wir uns in den SUV setzten und zurück zur Villa fahren. Ich schaue immer wieder zu Emilia herüber und spüre diesen Drang sie an mich zu ziehen. Mit jedem Tag wird mein Verlangen größer und es kostet mich wirklich einiges an Beherrschung. Die Fahrt verläuft wieder völlig Problemlos und wir kommen auf dem Anwesen an. Nachdem mein Fahrer aus dem Auto gestiegen ist, deute ich Emilia an einen Moment zu warten. Neugier liegt in ihren braunen Augen, was mich zum Schmunzeln bringt. Auch wenn ich irgendwie Angst davor habe, dass sie mich ablehnt.

Parisi - Back To HimWo Geschichten leben. Entdecke jetzt