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Emilia

Es war ein schöner Vormittag mit allen wichtigen Damen, meines Lebens. Giulia, Ava, Vasca und ich haben gemeinsam entschieden welche Kleider Ava und Vasca als Brautjungfern tragen werden. Ein absoluter Traum in Weinrot. Da wäre ich ja selber gerne eine Brautjungfer. Maria hatte auch wirklich eine tolle Auswahl getroffen für uns. Sie scheint ein tolles Gespür dafür zu haben, was ihre Kunden sich wünschen.

Als kleinen Abschluss für den Vormittag wollen wir uns noch ein gemeinsames Mittagessen gönnen, damit Ava und ich wieder an die Arbeit können. Giulia hatte ein Restaurant etwas außerhalb der Stadt im Sinn gehabt. Vasca hatte Tolya Bescheid gegeben und ist zu uns gestiegen. Die zwei Jungs, die uns begleiten, waren eine unverhandelbare Entscheidung von Caleb gewesen.

Mateos Auftritt hatte ihn irgendwie besorgt und so mussten immer mindestens zwei in unserer Nähe sein. Wäre es nach ihm gegangen, dann hätten wir eine ganze Mannschaft dabeigehabt. Wie es wohl ausgesehen hätte, wenn ein ganzes Gebäude umstellt gewesen wäre. Nein. Das war mir dann doch etwas zu viel und zu übertrieben. Er hatte mir spontan den jungen Mann, der ihn einst gerettet hatte und einen von den Wachleuten, die ich ausgetrickst hatte, mitgeschickt.

Während die anderen sich wild über weitere Details der Hochzeit unterhalten, schaue ich aus dem Fenster und fühle mich endlich in meinem Leben angekommen. Es fühlt sich gut an. Die Beziehung zu Vasca entwickelt sich, zu einer sehr guten Freundschaft. Ebenso Ava. Sie ist wie eine kleine Schwester geworden und es fühlt sich einfach gut an. Meine Gedanken werden durch den jüngeren unterbrochen.

„Emilia, Entschuldigung, aber siehst du den Jeep hinter uns?", fragt er vorsichtig.

Ich schaue mich um und durch die abgedunkelten Scheiben kann mich niemand dabei sehen. Sofort bemerke ich den Wagen und sehe wieder nach vorne. Natürlich haben es die Anderen mitbekommen und schauen mich nun erwartungsvoll an. Als würde ich ihnen das jetzt aus dem Stegreif beantworten können, was noch niemand ausgesprochen hat.

„Wie lange schon?", stelle ich die wichtigste Frage.

„Seitdem losfahren.", antwortet er sofort.

Ich überlege eilig, was wir nun tun sollten. Nachdem ich die Uhrzeit gecheckt habe, ist mir klar, dass es bereits zwanzig Minuten sind. Sofort gebe ich die Anweisung in einer Schleife zurück zum Anwesen zu fahren, so könnte man uns schneller zur Hilfe kommen. Ebenso sollen sie schneller fahren. In mir kreisen hunderte Szenarien, wie das ganze ablaufen wird. Meine innere Stimme sagt mir, dass ich Caleb anrufen sollte. Also greife ich zum Telefon und wähle seine Nummer.

„Hallo Schönheit, habt ihr was Schönes gefunden für die Ladies?", redet er ganz entspannt ins Telefon.

„Cal, wir werden verfolgt!", lasse ich gleich die Bombe platzen.

„Von wem? Wo seid ihr?", ist er plötzlich auf Sendung, als hätte er eine Ohrfeige bekommen.

„Ich weiß es nicht. Die Jungs sehen es im Rückspiegel. Ein schwarzer Geländewagen."

„Schickt mir euren Standort. Ich bin unterwegs.", ruft er in den Hörer.

Nachdem wir aufgelegt haben, greife ich unter den Sitz und ziehe meine Waffe heraus. Ava schaut mich wissend an und ich versuche mich zu beruhigen. Ich darf jetzt nur nicht überschnappen. Solange die so weit weg sind, muss ich nicht reagieren. Die Minuten verstreichen nur so und ich sehe wie die immer näherkommen.

„Gott, meint ihr wirklich, dass wir verfolgt werden?", fragt Giulia und schaut Ava und mich abwechselnd an.

„Leider ja. Es ist kein Bekanntes Fahrzeug und sie kommen näher.", versucht Ava ruhig zu klingen.

Parisi - Back To HimWo Geschichten leben. Entdecke jetzt