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Emilia

Vier Wochen ist es her das Caleb aufgewacht ist und seit zwei Wochen wohnen wir wieder in Calebs Villa. Es hat sich sowas wie ein Alltag eingeschlichen. Leonardo hielt es für besser, wenn wir noch warten würden, bis Caleb wieder etwas fitter wäre. Wegen mir, hätten wir auch einfach bei ihnen bleiben können, doch Cal war anderer Meinung. Er wollte unbedingt wieder zurück, weil ihm der Trubel zu groß war. So haben wir unserer Ruhe gehabt und er konnte sich noch etwas erholen. Gearbeitet hat er von zuhause aus und auch ich habe meine Unterlagen von Leonardo jeden Morgen mit einem Fahrer gebracht bekommen. Doch Cal ist unglaublich ungeduldig und will wieder vors Haus. Er ist kein Typ, der nur zuhause sitzen kann und das ist okay.

Ich bin einfach nur froh, dass wir das alles so gut überstanden haben. Cals Verletzungen sind sehr gut am heilen, nur deine Schulter macht ihm ab und an Probleme. Toni und Mario stromern auch jeden Tag hier durch die Villa. Caleb hatte beim Kauf der Villa darauf geachtet, dass es noch einen Bereich für Gäste und Personal gibt. Die beiden sind eben auch seine engsten Vertrauten und ebenso besten Freunde. Wie man gesehen hat, fängt man sich sogar eine Kugel ein, wenn es sein muss. Jetzt muss ich Caleb nur noch davon überzeugen, jeden Tag zu seinem Vater fahren zu dürfen zum Arbeiten. Auch ich würde gerne mal rauskommen und schließlich habe ich auch einen Führerschein. Es muss mich nichtmal jemand begleiten.

Ich bin gerade auf dem Weg in die Küche, um mir einen Kaffee zu holen. Gerade ist niemand hier, da Cal zu einem Termin musste und die Jungs begleiten ihn. Auf dem Gelände patrouillieren die Wachen ständig. Man nimmt sie nur mal Wahr, wenn man sie zufällig durch eines der Fenster zu sehen sind. Als ich mir eine Tasse aus dem Schrank nehme, kann ich Teiles eines Gespräches mithören. Ich wundere mich doch etwas, denn die gesagten Worte klingen nicht gerade danach, als wäre man froh das ich hier wäre.

„Wir interessieren ihn doch gar nicht mehr."

„Sie hat ihn verändert. So wie es alle gesagt haben."

„Warte ab. Sie wird ihn fertigmachen, sobald man nicht aufpasst."

„Sie ist eine Cortez. Wieso sollte sie anders sein?"

Diese Worte treffen mich hart und ich versuche zumindest das Gesicht des Mannes zu erkennen. Doch seine Position lässt das einfach nicht zu. Ich ärgere mich etwas darüber, aber kann es gerade nicht ändern. Also greife ich einfach zurück zur Tasse und hole mir den Kaffee. Zurück im Büro schnappe ich mir entschieden das Handy und tippe eine Nachricht an Caleb ein. Diese Idioten werden noch sehen, was sie davon haben. Ich finde noch heraus, wer so über mich spricht.

*Wollen wir nicht eine kleine Vorstellungsrunde machen? Dein Personal sollte mich kennenlernen.*

*Wie willst du das machen? Ein Essen?*

*Darüber würden sie sich bestimmt freuen.*

*Heute?*

*Wie du willst.*

*18 Uhr. Gemeinsames Essen in der Villa.*

Zufrieden darüber grinse ich vor mich hin und freue mich schon etwas darauf. Ich werde herausfinden, wer der Idiot war und ihn eines Besseren belehren. Nie wieder wird er so über Caleb sprechen oder ihm Schwäche unterstellen. Wenn ich eine Sache bei Luan gelernt habe, dann ist es jemanden Respekt einzuflößen. Vielleicht wird Cal das nicht so gut finden, aber ich kann nicht zulassen, dass jemand oder gar seine eigenen Leute schlecht über ihn reden. Nachdem das geklärt ist, widme ich mich wieder der Buchhaltung. Leonardo und auch Cal sind sehr zufrieden mit meiner Arbeit und können sich so besser auf ihre Geschäfte konzentrieren. Die Stunden fliegen einfach so dahin.

-

Am Abend ist Cal zurückgekommen und wir haben kurz besprochen, was wir essen wollen. Die Jungs lieben Pizza und Bier und deswegen werden wir einfach bestellen. Ich habe mich umgezogen und trage nun eine schwarze Stoffhose, ein Shirt und Sneakers. Caleb meinte, dass das reichen würde und wir es ja ganz entspannt haben wollen. Gerade laufe ich in den Wohnbereich und sofort liegen duzende Augenpaare auf mir. Ich setze ein ehrliches Lächeln auf und begrüße alle Sicherheitsleute persönlich, während Caleb noch nicht im Raum ist. Die meisten erwidern mein Lächeln und sagen mir ihren Namen. Natürlich kann ich sie mir nicht alle merken, aber ich gebe mir Mühe. Das Mario und Toni sich ebenfalls vorstellen, bringt mich zum Lachen. Schließlich kenne ich die beiden länger, als jeden anderen Menschen in diesem Raum.

Parisi - Back To HimWo Geschichten leben. Entdecke jetzt