Paul Revere
Noah KahanLancelot
46 verpasste Anrufe. Ich starrte hinab auf mein Display. Sie alle hatten mir geschrieben: Percy, Sam, Dad, Mom, Gwaine und Darcy. Die meisten Nachrichten ähnelten sich. Sie fragten wo ich war, oder forderten, dass ich mich meldete. Sie wollten wissen, ob ich etwas mit der gescheiterten Hochzeit zu tun hatte, aber sie wussten die Antwort wahrscheinlich bereits. Oder sie ahnten sie zumindest.
Ich fuhr mir die Haare aus der Stirn, als ich auf Gwaines Namen hinab starrte. Er hatte mich am öftesten kontaktiert, klang am aufgebrachtesten. Nicht wirklich eine Überraschung. Er konnte die Dinge noch nie gut sein lassen. Ich hörte das Knarzen der Couch hinter mir. »Vielleicht solltest du antworten?« Dean hatte sich auf seine Seite gesetzt, sah zu meiner Seite der Kante, auf der ich saß. Ich schaltete seufzend mein Handy aus und legte es auf den Boden. »Das würde die Dinge nur schlimmer machen.« Das wusste ich aus Erfahrung. Schwer ließ ich mich zurück und die Wolldecken sinken, verschränkte meine Hände hinter meinem Kopf.
Die Couch war gar nicht so unbequem, wie sie aussah, aber sie wäre sowieso nicht der Grund warum ich heute Nacht kein Auge zumachen würde. Ich ignorierte das wippen der Matratze, als sich Dean neben mich legte. Wir waren nun eine Kissenlänge entfernt und starrten an die Decke. Wir sollten einfach schlafen gehen, so wie die anderen, aber es fühlte sich an, als hätten wir noch ein Gespräch zu führen. Als wäre noch etwas ungesagt. Doch ich wusste, beim besten Willen nicht, was.
»Sie machen sich Sorgen um dich.«, murmelte Dean und ich drehte meinen Kopf langsam zu ihm. Die Dunkelheit verschleierte seine Züge, doch ich erkannte, dass sein Blick auf mir lag. »Es gibt keinen Grund dafür.« Ich war verschwunden um einer Freundin zu helfen. Dieser Tripp hatte nichts mit mir zu tun. Aber das würden sie nicht verstehen, wenn ich ihnen antwortete. Sie würden nur denken, dass ich wieder... Ich schloss die Augen und stieß die Luft aus den Lungen. »Wenigstens, dass es dir gut geht und dass du noch lebst.« schlug er vor. »Wo du bist, und wieso-«
Kalt lachte ich auf, »Ich bin kein unfähiges Kleinkind, Dean. Man muss nicht ständig auf mich aufpassen.« Man konnte doch erwarten, dass ein erwachsener Mann ein paar Wochen verschwinden konnte, ohne das er seiner Familie Rede und Antwort schuldete. Es war ja nicht das erstmal das ich verschwand. Er schwieg. Genervt stopfte ich mir mein Kissen unter die Wange, drehte mich auf die Seite, weg von ihm. »Außerdem würde Gwaine innerhalb ein paar Stunden vor dieser Tür stehen und mich an den Haaren zurückschleifen, würde er auch nur erahnen, wo ich gerade bin. Also nein, ich werde ihn nicht anrufen.« Ich würde ihm sogar zutrauen, dass er einen Helikopter nimmt, einzig um einen dramatischen Auftritt hinzulegen.Ich starrte seltsam genervt in den verschleierten Raum, lauschte auf seine Atemzüge. Seine Kissen raschelten, »Vielleicht solltest du wieder zurück nach Hause.« Seine Worte ließen mich im ersten Moment erstarren. Was? War das sein Ernst? Ruckartig drehte ich mich wieder zu ihm zurück, starrte ihn an, »Was? Willst du mich etwa los werden?« Dean seufzte, »So ist das nicht. Ich ... Ich will nicht, dass du etwas tust, was du später bereust.«
»Was ich bereue?« Ich habe schon so viele Dinge getan, bei denen ich mir wünschte, ich könnte sie rückgängig machen, doch das hier? Ich bereute absolut nichts. Die Callaghans hatten Aurora nicht verdient. Dean rutschte ein Stück näher, doch ich bemerkte es kaum.»Ich habe gesehen wie dir der Streit mit Percival zugesetzt hat. Wenn das hier wieder zu so einer Situation führt, dann-«
»Ich streite mich nicht mit Gwaine. Ich ignoriere ihn. Da ist ein Unterschied!«
»Lottie.«, raunte er, doch ich schnaubte nur abwehrend. Dean presste die Lippen zusammen, schien zu zögern. »Ich weiß, du denkst du kannst Rory nicht allein lassen, aber ich bin sicher, sie würde es verstehen wenn du-«
»Ich werde nicht gehen, Dean.« zischte ich. »Nicht, so lange du mich nicht explizit rauswirfst.«
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Not your Friend! [BxB]
Romance[Teil 2 der Not-Your-Reihe] Die Welt weiß über Lancelot Moreau nicht viel mehr, als seinen Nachnamen und die Fehler, die er begangen hat. Im Schatten seiner Brüder und hinter dem Reichtum seiner Eltern verborgen, scheint er einzig die Rolle der Entt...