Too Drunk to Drive
hey, nothingLancelot
»Jetzt stell dich nicht so an!«, rief ich und wippte bettelnd auf meinen Füßen auf und ab. Dean sah nicht mal von seiner Kaffeetasse auf, »Ich passe.« Ich atmete tief durch. Das war ja zum verrückt werden! Es war der 31. Dezember. Ein Tag der für Partys nur so gemacht war! Und er? Dean trank unberührt seinen Kaffee. Seine Antwort nicht akzeptierend umrundete ich den Küchentisch, »Es ist Silvester! Hast du etwa vor diese Nacht einfach zu verschlafen?«
Ich kam vor ihm stehen. Er kam vor zwei Tagen wieder und hatte somit keine andere Wahl, als über Silvester meinen Plänen ausgeliefert zu sein. Doch er schien das anders zu sehen. Dean stellte die Tasse auf den Tisch, bevor er seine Arme verschränkte. Er wirkte wie ein müder Dad, der seinen Teenagern ein Machtwort entgegen bringen musste, »Genau das war mein Plan.«
Auflachend boxte ich ihm gegen den Oberarm, bekam eine gehobene Augenbraue zurück, »Du elendiger Langweilier! Tu doch einmal in deinem Leben etwas aufregendes!«
»Und deine Party ist ... etwas aufregendes?« Um ehrlich zu sein, würde diese Feier etwas braver ausfallen, da ich nicht nur Percival und seine Anhängsel, sondern damit auch unfreiwillig ein paar wichtige Geschäftsmänner eingeladen hatte. Zu den richtigen Partys würde ich Dean Jeong - Herrscher des frühen ins Bett Gehens und geregelter Lärmvermeidung - niemals einladen. Ich schnalzte mit der Zunge, »Naja, aufregender als die neun Uhr Nachrichten zu sehen und sich dann brav schlafen zu legen!« Er verzog schweigend das Gesicht, schien noch nicht überzeugt. Ich stellte mich auf Zehen spitzen, kam ihm näher, »Nun stell dich nicht so an. Ich ... ich will dich dabei haben!«Das war die Wahrheit. Um ehrlich zu sein, hatte ich erwartet, den Start ins neue Jahr alleine zu verbringen. Naja, allein mit einer Flasche Whiskey. Aber die Dinge hatten sich seit Weihnachten verändert. Ich war kein geächteter mehr, Dean war zurück, alles ... alles schien gerade so gut zu laufen. Sein Blick hing eine Weile auf mir und ich konnte erkennen, wie seine eisige Verneinung langsam unter meinem Blick schmolz, »Ich kenne dort niemanden.« seufzte er. Ich legte den Kopf schief, »Du kennst mich.«
Und das reichte aus, um eine gute Zeit zu haben. Dean lachte auf.
»Ja, und das ist Grund genug, nicht hin zu gehen.«, er stieß sich vom Tisch ab und umrundete mich, flüchtete praktisch vor meinen Überredungskünsten. »Wenn ich bedenke wie die letzte-« Ich folgte ihm, nahm Anlauf und bevor er mich kommen sah, griff ich an, »Ah, muss ich dich etwa zwingen ein wenig Spaß zu haben, hm?« Ich hatte mich praktisch auf ihn geschmissen, klammer mich an ihm fest. »Muss ich dich zwingen-?« Aber mein Angriff dauerte nur 3 Sekunden. Denn ich war immer noch ein unsportlicher Trinker und Dean nichts anderes als ein beschissener Soldat. Innerhalb eines Augenblicks, schleuderte er mich von seinem Rücken. Ich fiel. Ich versuchte mich an etwas festzuhalten, an ihm, doch ich streifte nur den Stoff seines Shirts, ohne das meine Finger etwas zu fassen bekamen. Mit einem verdutzten Uff, landete ich in den Kissen, seiner Couch. Verdammt!
Mit einem verdammt frustrierend überlegenen Gesichtsausdruck, sah er auf mich und mein zerquetschtes Ego hinab. Wütend funkelte ich ihn an, spürte dass Adrenalin dieses kurzen Augenblicks wie ein Brummen in meinen Adern. Vielleicht hatte er bei diesem elendigen Anblick Mitleid, denn sein Blick wurde weich, er atmete tief ein, seine Schultern sackten nach unten und- »Ich schau mal vorbei, okay?« Grinsend kämpfte ich mich von den Kissen.
»Ich wusste das ich dich dazu verführen kann, Darling.«
•••
Wenn ich eins aus meiner miserablen Jugend gelernt hatte, dann wie man eine verdammt gute Party schmiss. Ich wusste, was nötig war, damit die Leute ihre Probleme für eine Nacht vergaßen - selbst das Klientel meiner Brüder war von dem Charme eines unvergesslichen Abends nicht sicher.
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Not your Friend! [BxB]
Romansa[Teil 2 der Not-Your-Reihe] Die Welt weiß über Lancelot Moreau nicht viel mehr, als seinen Nachnamen und die Fehler, die er begangen hat. Im Schatten seiner Brüder und hinter dem Reichtum seiner Eltern verborgen, scheint er einzig die Rolle der Entt...