Buy My Lies
Crying CityAurora
Ich mied ihren Blick im Spiegel, starrte stattdessen auf die dunklen Haarsträhnen zwischen meinen Fingern. »Soll ich Ihre Haare kämmen, Miss Mahelona?«, fragte Miriam, die hinter mir her huschte, wie ein verdammtes Phantom. »Nein,« raunte ich und griff selbst nach der Bürste. Ich war kein beschissenes Kind,
keine verdammte Puppe. Auch wenn sie das gerne hätte. »Ich brauche deine Hilfe nicht.«Miriam nickte, lächelte mich durch den Spiegel hin weg an. Sie wusste, dass ich es wusste. Von ihrer Affäre mit meinem Verlobten. Hätte sie es nicht an meinem veränderten Verhalten mitbekommen, dann Anhand des Versuchs sie feuern zu lassen. Aber Vater hatte mir gar nicht zugehört. Für ihn war eine beständige Arbeitskraft wichtiger als die Gefühle seiner Tochter. Ich hatte versucht es zu ignorieren, dieses beißende Gefühl, wann immer ich sie sah. Die Frau von der ich dachte, sie wäre meine beste Freundin, bis ich sie in dieser verdammten Bibliothek entdeckt hatte.
Es war keine Eifersucht, keine Wut, keine Trauer - es war Abscheu. Ich wollte sie nicht mehr in meiner Nähe haben. Vielleicht hatte sie es Aaron erzählt - die Tatsache, das ich es wusste - aber selbst wenn, ließ er sich nichts anmerken. Schließlich war es auch nicht wichtig, oder nicht? Was ich von der ganzen Sache dachte. Meine Meinung.
Ich wartete bis Miriam das Zimmer verlassen hatte, bevor ich die Bürste ein wenig zu ruckartig zurück auf die Kommode drückte. Mein Handy blinkte auf. Ein weiterer verpasster Anruf. Aaron bemühte sich. Dass musste man ihm jedenfalls lassen. Vor einem Jahr hätte mich seine plötzliche Aufmerksamkeit wahrlich entzückt. Doch nun wirkte sie hohl, wie all die Versprechen die er zerplatzen ließ.
Ich stand auf und schob die Türen zu meinem Zimmer auf, das an meine Ankleide angrenzte. Es war noch früh, die Sonne gerade erst untergegangen, doch ich wollte nichts sehnlicher als schlafen. Ich tappst durch mein dunkles Zimmer, bevor ich ruckartig stehen blieb. Ein Schatten lehnte an meinem Fenster.
»Hallo, Sweatheart.«, hörte ich seine Stimme, durchtränkt von seinem stetigen Lächeln.
Langsam drehte ich mich zu Lancelot Moreau um, knipste eine der Lampen an, die auf der Kommode zu meiner rechten standen. Seufzend legte ich meinen Kopf schief, »Ich bezweifele dass dich mein Vater herein gebeten hat?« Glucksend stieß er sich ab, trat auf mich zu, und in den Schein des Lichts, »Er würde mich eher mit Weihwasser übergießen, als mich auch nur einen Fuß in eures kleines Reich setzen zu lassen.«
Er sah besser aus, als im Vergleich zum letzten Mal als ich ihn gesehen habe. Seine Augenringe sind leichter und seine Wangen voller geworden. Es tat gut ihn zu sehen. Vor allem wenn man bedachte, dass mein letztes Bild von ihm überzogen mit Blut war. Die Erinnerung an diese Nacht, zogen einen Schauer über meinen Rücken. Es war nicht die Razzia, die mich bis Heute verfolgte, sondern die Wut meines Vaters die darauf folgte.
Verlegen sah ich auf meine Hände hinab
»Es tut mir leid, dass ich mich nicht bei dir nicht gemeldet habe. Aber-«
»Lass mich raten?« er lehnte sich ein Stück vor, wie als wäre es ein Geheimnis, »Du hattest Hausarrest?« Ich kaute auf der Innenseite der Wange. Lance wusste, dass mein Vater kein Engel war. Aber selbst er, kannte nur das Bild von ihm, dass er der Welt zeigte. Lancelot wandte sich von mir ab und begann durch den Raum zu schlendern, »Wenn du dich wirklich schlecht fühlst,« er fuhr beiläufig mit den Fingern über ein Bücherragel. »Wie wäre es mit einer Einladung?«
»Eine Einladung?«
»Meine älteste Freundin heiratet in ... was? Drei Tagen?« Ah, das. Ich rieb meine Handflächen aneinander. Dieses Gespräch erinnerte mich schrecklich an ein Verhör. »Lancelot, du weißt. Ich kann nicht-« Er wirbelte zu mir zurück, »Du kannst mich nicht zu deiner eigenen Hochzeit einladen?«
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Not your Friend! [BxB]
Romansa[Teil 2 der Not-Your-Reihe] Die Welt weiß über Lancelot Moreau nicht viel mehr, als seinen Nachnamen und die Fehler, die er begangen hat. Im Schatten seiner Brüder und hinter dem Reichtum seiner Eltern verborgen, scheint er einzig die Rolle der Entt...