59| Brüder

1K 126 22
                                    

Brother
Kodaline

Dean

Zischend zog ich die Luft ein, während ich mich von der Matratze nach oben hievte. Man hatte meine Schmerzmittel abgesetzt. Der Nebel in meinem Kopf war verschwunden, stattdessen spürte ich nun jeden Schmerz, den mein Körper zu bieten hatte. Ein Schmerz, der viel mehr sein sollte. Vorsichtig trat ich ans Fenster. Ein meet aus orangen verfärbten Bäumen schmückten den Parkplatz des Krankenhauses. Die Ärzte sprachen von einem Wunder. Ich schnaubte verächtlich. Hätte der LKW ein paar Zentimeter weiter vorne meinen Wagen erwischt, hätte der Aufprall wesentlich mehr Schäden bei mir angerichtet, als ein paar angeknackste Rippen und eine schwere Gehirnerschütterung. Ich wäre in wenigen Tagen schon bereit, dieses Krankenhaus zu verlassen.

Ein Wunder, hm? Ich fuhr mir über den Verband. Über die gebrochenen Knochen in meiner Brust.

Aber der LKW hatte das Heck erwsicht. Der LKW hatte Lancelot erwischt. Dabei hätte ich derjenige sein sollen, der- »Dean!« Rory kam hastig um die Ecke, stürmte atemlos in mein Zimmer. Ihre Locken hingen wild in ihr Gesicht, während sie sich keuchend versuchte zu sammeln. Ich wandte dem Fenster den Rücken zu, sah mich fragend zu ihr um. »Es geht um Lance! Sie sagen er ist aufge-« Ich schob mich an ihr vorbei, hinaus in den Gang. Augenblicklich hängte sich Rory an meine Fersen, »Warte, die Ärzte meinten, du solltest noch nicht aufstehen!« Ich blieb nicht stehen, hastete den Gang entlang. Es war mir egal was die Ärtzte sagten. Lance war aufgewacht.

Ich musste sicher stellen, dass das stimmte. Dass er am leben war. Das ich ihn nicht-

Ich bog um die Ecke nur um ruckartig stehen zu bleiben. »Rory.« ruckartig wirbelte ich zu ihr herum. So stark, dass meine Rippen protestieren und sie erschrocken inne hielt. »Welches Zimmer?« Ich wusste nicht einmal wo er lag. Wo sie ihn hingebracht haben. »Seine Familie ist gerade bei ihm. Vielleicht solltest du warten, bis-«
»Sein Zimmer, Rory.« Seufzend sah sie auf ihre Füße, bevor sie zu mir aufsah und mir die Nummer mitteilte. Im nächsten Moment hastete ich wieder den Gang entlang. So schnell ich konnte.

Meine Beine schmerzten und ich musste mich an der Wand abstürzen um nicht umzuknicken, aber ich kam vorwärts. Und das war alles was zählte.

Ich hätte Rorys Antwort gar nicht abwarten müssen. Denn ich erkannte auch von weitem, bei welchem Raum es sich um sein Zimmer handeln musste. Ich erkannte Sam am Ende des Ganges, der gerade mit Darcy zusammen mit einem Arzt zu sprechen schien. Vielleicht hätte ich es dort bereits merken sollen. An Darcys rot unterlaufenen Augen. An Sams bitterer Mine. Vielleicht hätte es mir da bereits klar sein müssen. Dass ihre Gesichter viel zu beklommen waren. Aber ich tat es nicht. Nein, ich lief.
Mit ächzenden Lungen. Mit schmerzenden Gliedern.

Den weder mein Schmerz noch der ihren, hätte mein Verlangen aufhalten können, ihn zu sehen.

Sam sah mich zuerst. Sein Blick schnellte an dem Arzt vorbei, als ich mich der Tür näherte. »Dean! Warte, du-!« Ich riss die Tür auf. Lancelots Zimmer war Lichtdurchflutet. Und dennoch war das Bild schrecklich dunkel in diesem Raum. Schnaufend trat ich ein. Percy und Gwaine standen vor dem Krankenbett, schienen in einem tiefen Gespräch, als ihre Worte abrupt abbrachen in dem Moment, indem ich hineinplatzte. Es war mir egal, dass sie mich entsetzt anstarrten. Ich blieb nicht stehen, wollte mich an ihnen vorbei drängen, endlich sehen. Percy streckte die Hand aus, wie um mich aufzuhalten, doch es brachte nichts.

Ich umrundete das Bett, durchströmt mit Anspannung und Angst doch dann... Erleichtert schnappte ich nach Luft. Lancelot lag vor mir. Seine bekannten Züge, seine goldenen Haare. Seine Augen schnellten zu mir. Er war bleich, er war verletzt, aber er war wach. »Lancelot.« stieß ich hervor, unfähig meine Angst um ihn zu verstecken. Ich wusste, dass ich kein Recht dazu hatte hier zu sein. Nach allem was ich getan hatte. Er legte den Kopf schief und ich erwartete, dass er mich davon schickte, mich verfluchte doch er tat etwas, dass mir grundsätzlich den Boden unter den Füßen davon riss. Seine Lippen formten sich zu einem Lächeln.

Not your Friend! [BxB]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt