#61 Nutzlos

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Heute ist mein letzter Tag in Deutschland und wo sollte ich ihn anders verbringen als bei den Äffchen. Mit Sarah spreche ich immer noch nicht, Cengiz meint es macht sie ziemlich fertig und sie hätte es nicht so gemeint aber das juckt mich herzlich wenig. Nein, ich bin nicht herzlos, ich ziehe nur die Konsequenzen aus diesem Streit, der ausnahmsweise nicht durch mich entstanden ist.

"Jaaa ich werde schon auf mich auf passen" meinte ich als Andre mir einen bedeutenden Blick zu warf. Wir langen gerade im Bett, weil ich unbedingt schlafen wollte bevor ich fliege. "Leute wir sind boarden" sagte Jan laut durch die Tür. "Jooo" riefen wir gleichzeitig und lachten dann. "Kuscheln" maulte ich und legte mich näher an ihn. "Willst du dich mit Sarah eigentlich vertragen?" Fragte Andre irgendwann. "Nein", "was war jetzt eigentlich genau? Du sagst mir ja nichts" meint er und ich fing an zu erzählen.

"Aber ihr gleich die Freundschaft kündigen? Meinst du das ist richtig?" fragte Andre. "Kannst du nicht einfach mal meine Entscheidung akzeptieren? Warum? Warum musst du dich immer überall ein mischen?"fragte ich ihn und setzte mich auf. "Ich bin dein Freund, ich will dass es dir gut geht" meinte er und setzte sich auch auf. "Mir gehts gut, Mir gehts gut solange es dir gut geht und du bei mir bist. Aber irgendwie kommt niemand von euch darauf klar dass es im Moment dass einzige ist für mich. Ich will nicht mal wirklich in Urlaub fahren, geschweige denn nach Georgia für diesen fuck Wettbewerb. Aber ich weiß dass ich es muss und ich weiß auch wenn ich mit euch in den Urlaubt fahren würde dass es den mega Zickenkrieg gibt also lass ich euch mit Sarah fahren. Also bitte, mir geht es gut." meinte ich und stand auf. "Lauf doch nicht immer gleich weg" seufzte Andre und ging mir nach. "Ich laufe nicht weg" maulte ich. "Was ist los mit dir?", er stand bei mir auf der Terrasse. "Ich bin unzufrieden" nuschelte ich und lehnte mich gegen ihn. "Mit mir?" fragte er. "Nein doch nicht mit dir. Mit mir" brummte ich. "Wie meinst du das?", "Ich geh feiern und tanzen aber hab keine Aufgabe im Leben. Ich stehe auf wann ich will, ohne jegliche Verantwortung für irgendwen oder irgendetwas. Ich fühle mich nutzlos." brummte ich.

"Jetzt hörst du mir mal zu. Du bist nicht Nutzlos, du bist immer für uns da gewesen wenn etwas los war, du bist immer für mich da. Ohne dich würde ich manchmal den Verstand verlieren. Und du gehst nicht feiern weil du nichts besseres zu tun hast, sondern weil du es dir verdient hast. Du hast hart dafür gekämpft um dazu sein wo du jetzt stehst und das ist sozusagen deine Belohnung. Und du tanzt nicht weil du dafür Geld bekommst. Du tanzt weil es dich glücklich macht und dir ein Gefühl von Freiheit gibt und dass schon seid über 13 Jahren. Ich will nie wieder hören dass du sagst dass du nutzlos bist. Ich liebe dich okay? Du bist mein erster Gedanke am Morgen und mein letzter am Abend und ich will nicht darüber nach denken ob es dir schlecht geht. Du hast mein Leben revolutioniert du kleines Monster" sagter Andre dann und küsste mich. Es fühlte sich so an als würde mein Herz mir gleich all meine Rippen brechen, so schnell schlägt es.

"Hallo Freunde, jaa ihr seht es ist dunkel draußen und wir sind am Dom" plapperte Jan einen Tag später in die Cam. "Wir sind am Bahnhof um little Kaykay weg zu bringen. De...denn die fliegt heute nach Georgia um alle anderen Streetdancer weg zu battlen und dann fliegt sie nach Miami" lachte Jan. "Willst du auch was sagen?", er filmte mich. Ich lehnte gegen Andres Brust und nuschelte "Müde, will nicht gehen" und legte die Arme um ihn. "Naaaw sind sie nicht cute" sagte Jan und filmte Andre und mich. Dann gingen wir in den Bahnhof und Jan redete weiter Infos zu deren Urlaub in die Cam.
"Pass auf dich auf ja?" sagte Andre und sah auf mich runter. Ich nickte. "Und du rockst dass ding hast du mich verstanden?" schmunzelte er. "Alles klar Sir" grinste ich und küsste ihn. "Bau kein scheiß", "Sagt der Richtige", "Ich bin immer anständig" lachte er. "Jan pass auf ihn auf, ist ein anderes Land"lachte ich zu Jan und umarmte ihn. Dann drehte ich mich um und wollte zur Zugtür gehen. "Eyy!" brüllte Andre auf ein mal und ging mir nach. Er küsste mich und flüsterte mir ins Ohr. "Ich liebe dich", "Und ich liebe dich" nuschelte ich und küsste ihn bevor ich ein stieg.

Ich weiß gar nicht wieso aber irgendwie hab ich Andre schon vermisst als ich am Frankfurter Flughafen war. Ich wollte nicht fliegen, nicht ohne ihn. Keine Ahnung was mit mir los war aber ich wollte eigentlich bei ihm bleiben. Das heißt nicht dass ich mit nach Teneriffa will sondern dass ich einfach nur mit ihm alleine irgendwo sein will. Wahrscheinlich hab ich einfach nur schiss dass Sarah ihm erzählt dass ich eh nicht seine Frau fürs Leben sein kann. In letzter Zeit, hatte sie oft von Freunden erzählt die Heiraten oder Kinder kriegen und dann haben natürlich alle mit geredet. Wie sie sich ihre Zukunft vorstellen aber ich bin dann lieber ab gehauen, in Andres Zimmer oder auf die Terrasse. Vielleicht weiß er es ja längst schon und es ist ihm egal oder er weiß nicht wie er damit um gehen soll. Ich musste ihn natürlich mit meinen Selbstfindungsproblemen zu labern. Ich weiß nicht wo ich hin gehöre, was ist meine Aufgabe bla bla bla bla. Jetzt fliege ich nach Atlanta, gewinne den scheiß und dann mach ich erst mal schön Urlaub in Miami.

In Atlanta wurde ich von Liv und Ethan am Flughafen ab geholt. Ethan nahm gleich meinen Koffer und verfrachtete ihn in seinem Auto. "How was the flight?"erkundigte Liv sich danach wie der Flug war.
Ich schüttelte nur den Kopf. Der Flug war grausam, es gab ständig Turbulenzen, die Stewardess war unfreundlich und es waren außer mir nur Typen in der Firstclass. Untervögelte Typen waren sie definitiv, sie haben mich angegeiert wie verhungernden Hund ein Stück Fleisch, widerlich und dann waren manche von denen sogar richtig alt. Ich bekam Gänsehaut als ich an den einen Typen mit den weißen Haaren und dem Goldzahn dachte.
Eigentlich müsste ich schräge Typen gewohnt sein, vor allem auf Flügen, aber irgendwie verstörten sie mich immer aufs Neue.
Liv hielt mir erst mal ein Vortrag, sie war der Meinung es ist total bescheuert, in der Nacht vor dem Wettbewerb in die USA zu kommen. Ich müsste mich aus ruhen und schlafen und vielleicht noch trainieren. Schlafen kan ich eh nicht und deshalb trinke ich schön viele Energie Drinks. Für den einen Tag den ich in Atlanta bin, wohne ich nirgendwo. Mein Koffer kommt zu den meiner Freunden in einen schwarzen Van, damit wir heute nach direkt nach Miami fahren können. Ich hasse Aftershowpartys weil meine ganzen Freunde nicht mit rein können also feiern wir, wenn es etwas zu feiern gibt erst in Miami.

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My Idiot (Andre Schiebler Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt