#78 Keine Panik

956 47 9
                                    

Ich will nicht dass mein Dad zurück in die USA geht aber davon abhalten kann ich ihn auch nicht wenn her Heimweh hat. Ich versteh dass ja irgendwie, er ist dort auf gewachsen hat meine Mutter dort kennen gelernt, ist dort zur Schule gegangen, seine Eltern sind da. Aber ich bin doch hier? Jetzt soll ich mich auch noch entscheiden ob ich in das Haus ziehe oder nicht. Das Haus ist viel zur groß für mich alleine, für meinen Vater aber auch. In der oberen Etage, ist mein Altes Zimmer, mein Bad, mein Kleiderschrank, das Arbeitszimmer von meinem Vater, sein Schlafzimmer, sein Bad und das Gästezimmer, das ungefähr so war wie das Zimmer von Jan mit eigener Dusche. Ich will aber auch nicht das jemand das Haus zerstört in dem ich groß geworden bin. Aber ich liebe meine Wohnung, ich lebe jetzt 4 1/2 Jahre in ihr und hab so viel Erlebt. Obwohl der Vermieter ein Arsch ist, will ich da nicht raus. Bei dem Haus müsste ich keine Miete mehr Zahlen es gehört so gut wie mir. Verzweifelt ging ich nach dem Sport am Rhein spazieren. Ich war hin und her gerissen. Als ich eine geeignete Stelle fand setzte ich mich hin und sah mir einfach nur Köln auf der anderen Seite des Rheins an. Immer wieder sah ich auf mein Handy, Andres Nummer war zu sehen und ich musste nur noch auf Anrufen drücken. Lange überlegte ich, ließ es aber dann doch. Er würde sich nur unnötig Sorgen machen und ich wollte ihm den Spaß an der Sache nicht nehmen. Ich scrollte durch meine Kontakte, Regina? Sie würde es den Jungs erzählen, genau so wie Sarah. Cheng? Ich weiß nicht wie lange er dicht halten kann. Ich war alle meine Kontakte drucu gegangen und es standen noch drei zur Auswahl: Viktor, Mentos und Stefan.

"Das ist scheiße" sagte er und setzte sich neben mich. Als ich angerufen hatte, sagte er wäre in der Nähe und gleich da. "Aber glaubst du echt ist wäre so schlimm wenn du alleine in dem Haus wohnen würdest?", "Ja das weiß ich ja eben nicht. Ich will nicht das es umgebaut wird aber ich will irgendwie auch nicht da wohnen", "Aber irgendwie schon?" fragte er nach, er schien verwirrt zu sein. "Ja, nein, ach keine Ahnung. Du sollst mir helfen und nicht alles noch schlimmer machen" maulte ich. "Du kannst mich auch einfach in dem Haus wohnen lassen"lachte er. "Ganz Vorsichtig Matthis" drohte ich ihm. "Oder was?","Das lass ich mir noch einfallen". "Jaja" lachte er. Mentos war der einzige der wusste wie wichtig mir das Haus ist, er wusste wie es aussieht und wusste so gut wie alles was dort passiert ist.

Zwei Tage später saß ich mit Mentos in meinem Arbeitszimmer und packte die ganzen Aktenordner in einen Karton. Ich würde aus der Wohnung aus ziehen. Ich kann dass Haus nicht "aufgeben". Meinen Vater hatte ich gestern schon angerufen und jetzt saß ich auf dem Boden im Arbeitszimmer und sortierte auch viele Lose Zettel in die entsprechenden Ordner. In letzter Zeit hatte ich für so was keine Zeit und Lust. Deshalb liegen jetzt über all Dokumente und Kontoauszüge die alle einsortiert werden müssen. "Nimmt dein Vater viel mit?" fragte Mentos. "Arbeitszimmer, Schalfzimmer, Wohnzimmer und den Hobbyraum" sagte ich. "Also kannst du deine Komplette Einrichtung mit nehmen?", "Ja aber sein Wohnzimmer ist ja viel größer als meins, wird ein bisschen leere aussehen oder?", "Stimmt. Ziehst du in dein altes Zimmer?"fragte er dann auch noch. "Wahrscheinlich schon und dass Zimmer von meinem Dad wird vorerst leer stehen" sagte ich. Während wir alles einsortierten und in den Kartons verstauten, hörten wir Musik. "Altah Kay. Das ist dein Arbeitsvertrag. Was macht der so zerknüllt da in der Ecke?" sagte Mentos und holte einige aneinander geheftete Blätter aus der Schublade, im Schreibtisch.

Ich hatte gar kein Chance im zuantworten, denn mein Handy klingelte: Andre. "Hay" sagte ich und klemmte das Handy zwischen Schulter und Kopf ein. "Hay, ich hab eine bitte an dich. Und zwar hat Ju sich verletzt und er kann morgen nicht auf treten und da wollten wir fragen ob du Lust hättest für ihn ein zu springen", er kam gleich auf den Punkt. Kein wie geht's oder sonst was aber okay. "Ja kann ich machen" meinte ich und sortierte weiter Zettel ein. "Geil, Leute sie macht's" hörte ich Andre sagen. "Kannst du dann heute Abend schon da sein noch mal alles durch gehen?", "Klar, ich..", "Ich schick dir dann die Adresse. Ich liebe dich bis später" sagte er und da hatte er auch schon auf gelegt. "Was wichtiges?" fragte Mentos. "Ach nichts ich fahr heute noch nach Frankfurt weil ich für einen Kumpel bei der Gangtour ein", "Ich glaub ja nicht dass das so eine Gute Idee ist" meinte er.

Am frühen Abend holte ich Sarah ab. So muss sie nicht mit dem Zug fahren aber ich weiß gar nicht ob sie mit meinem Fahrstil in meinem Auto klar kommt. Sie ist noch nie mit gefahren in meinem Chevi. "Wir müssen noch eben tanken" meinte ich und fuhr die nächste Tankstelle an. "1,49 Euro geht ja" meinte ich und stieg aus. "Geht noch? Das ist ganz schön viel" sagte Sarah. "Wenn man ein Auto hat das soviel schluck wie dass freut man sich über alles unter 1,50" lachte ich und tankte voll. "Hallo Leute ich hab Kaylas Handy geklaut" lachte Sarah in die Frontkamera als wir gerade los gefahren sind. "Da ist die liebe Kaykay, wir fahren jetzt zu den Jungs" erklärte sie im nächstem Snap. "Ich vermisse mein Bebi und du?" fragte sie und filmte dabei. "Geht, ich vermiss halt mehr Andre" lachte ich. "Ja die Kayla nennt Andre einfach nur Andre oder?", "Nicht immer aber das mach ich auch nur weil ich seinen Namen so schön finde" sagte ich. "Naaaaw wie süß sie sein kann", das war der letzte Snap, vorerst. Ich wechselte nach einiher Zeit auf die Überholspur und gab ordentlich Gas. "Kayla fahr nicht so schnell" sagte Sarah. "Keine Panik ich weiß was ich tue. ", ich versuchte Sarah zu beruhigen

Es war schon dunkel und wir hatte gerade Frankfurt erreicht als Sarah Cengiz anrief um ihm bescheid zu sagen das wir gleich da sind. Auf dem Hotelparkplatz standen schon ein paar Leute und filmten mein Auto. Ich stieg aus und wurde gleich von Anton gefragt ob er auch mal fahren dürfe. "Nie im Leben" lachte ich und gab Andre einen Kuss zur Begrüßung. "Bähh ist das ekelig" lachte Anton. "Ach halts maul", Andre nahm meine Tasche vom Rücksitz. Nach dem wir noch fast eine Stunde, draußen gechillt hatten und ich schon mal mit Ju geredet hatten, wurde ich müde. Andre und ich gingen auf sein Zimmer, wo ich mich erst mal aufs Bett fallen ließ. "Und alles klar back Home?"fragte er. Soll ich ihm jetzt sagen dass ich umziehe? Und es mir eigentlich total schlecht geht weil mein Vater zurück in die USA geht und ich ganz alleine hier in Deutschland bin, während meine komplette Familie in Atlanta sitzt. "Ja alles gut" meinte ich und gähnte. "Wehe du schläfst morgen auf der Bühne ein" lachte Andre und zog sich aus. Ich tat es ihm gleich und kuschelte mich dann an ihn. "Hab gehört du hast geschrien als du Horror Filme mit Stefan und Cheng geguckt hast?", "Ja vielleicht ein bisschen" gab ich zu. Mir fällt jetzt erst auf wie sehr es mir gefehlt hat dass er neben mir lag und ich mich an ihn kuscheln konnte. "Ich liebe dich, das weißt du oder?" fragte ich ihn. "Ja klar, wie kommt's du darauf?", "Hatte das Gefühl ich sag dir dass zu selten" murmelte ich. "Ich liebe dich auch, soooo sehr" er lachte leicht. Ich hab ein schlechtes Gewissen, weil ich ihn die ganze Zeit anlüge, aber ich will ihn doch nur nicht belasten. Und normalerweise habe ich gar kein Gewissen.

My Idiot (Andre Schiebler Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt