Heute war der Tag, den ich am meisten hasste in meinem Leben. Alleine der Anblick von einem anderen Menschen auch wenn es Andre war, kotzte mich an. Kann ich ihn nicht einfach raus schmeißen? Wäre das unfair. Ja ich will mich selbst bemitleiden. Ich darf das. Ich wurde seit dem ich 10 bin indirekt von zwei Männern groß gezogen die unterschiedlicher nicht sein könnten. Das hört sich an als wäre ich mit 10 von einem Schwulen Paar adoptiert wurde, tja so schön ist die Welt nicht. Heute vor 10 Jahren hatte ich meinen ersten Tanzwettkampf. Heute vor 10 Jahren hatte ich meine Mutter gebeten eher aus dem Wellnessurlaub wieder zu kommen um mir zu zu sehen. Heute vor 10 Jahren hatte sich ein Mann sturz betrunken in sein Auto gesetzt. Heute vor 10 Jahren hatte er einen der größten Autounfälle verursacht die in den letzten 50 Jahren in Atlanta passiert sind. Heute vor 10 Jahren ist meine Mutter gestorben. Und mit ihr meine Tante.
Die letzten Worte die meine Mutter zu mir gesagt hatte als ich sie anrief um ihr zu sagen wie nervös ich bin werde ich nie vergessen. Noch heute höre ich ihre sanfte Stimme in meinem Kopf als wäre es erst gestern gewesen. "Kayla Noah James Joedan. Ich will sowas nicht hören. Du schaffst das, ich weiß dass du das kannst. Niemand hat so hart dafür gekämpft wie du. Ich liebe dich, egal was passiert und vergiss eins niemals gibt niemals auf. Hörst du? Gib niemals auf. ich liebe dich." Ich weiß den genauen Wortlaut noch, weil ich meine Großmutter damals gebeten hatte ihn für mich auf zuschreiben. Egal wo ich hin gehe ich trage die Worte immer bei mir. Ein Zettel ist in meinem Portmonee, einer in der Rückseite meiner Handyhülle, einer ist das Lesezeichen mit dem ich mehr als 100 Bücher gelesen habe und einer klebt auf der Rückseite des letzten gemeinsamen Fotos das von meinen Eltern und mir gemacht worden ist, kurz bevor sie in den Urlaub gefahren ist. Ich schlich durch das Haus, verträumt mit dem Wunsch wieder ein neun Jahre altes Mädchen zu sein, das unbeschwert lachend durch den Garten rennt, auf der Flucht vor seinem Vater der das Böse Kitzelmonster spielt, und dann hinter seiner Mutter Schutz sucht. In dem Bücherregal hinter den Harry Potter Büchern hatte ich ihr Tagebuch versteckt. Ich kann mich noch genau daran erinnern wie meine Mutter mir damals das erste Harry Potter Buch vorgelesen hat und ich mich bei der Stelle im Verbotenen Wald so gegruselt habe dass sie bei mir ihm Kinderzimmer schlafen musste. Mit einer Kuscheldecke und einer Tasse Tee setzte ich mich aufs Sofa und begann das Tagebuch zu lesen. Wenigstens konnte ich ihr so noch mal nahe sein. Auch wenn dieses Tagebuch älter ist als ich, riecht es immer noch nach meiner Mutter, es ist ein Duft den ich nicht beschreiben kann aber immer wieder erkennen würde.Es kam mir wie Stunden vor die ich durch die alten knackenden Seiten blätterte und gebannt die geschwungene Handschrift verfolgte, durch die ich die Welt mit anderen Augen sehe, mit ihren Augen. Es kam mir vor als würde sich ein Film vor meinem inneren Auge abspielen, ein Film über das Leben meiner Mutter. Ich sah wie meine Mutter und mein Vater sich das Haus ansahen in dem ich 10 Jahre meines Lebens verbrachte hatte und wie meine Mutter meinen Vater davon überzeugte dieses Haus zu nehmen und nicht das andere, was sie sich am Tag zuvor an gesehen hatte.
Ich verfluchte den Moment als ich die letzte Seite des Tagebuchs zu ende gelesen hatte. Ich wollte mehr lesen, mehr sehen, mehr darüber wissen wie meiner Mutter war. Durch das Tagebuch konnte ich mir ein Bild davon machen wie sie gewesen wäre wenn ich älter geworden bin. Ich kannte sie ja nur als Kind, als Grundschulkind. Wenn man ein Kind ist hat man eine ganz andere Sicht auf die Welt der Dinge. Mein Leben lang hatte ich mich immer wieder gefragt: Was hätte sie wohl jetzt gesagt bzw getan?. All möglichen Situationen z.B wenn ich mich mit meinem Vater gestritten hatte wäre sie dann auf meiner Seite gewesen oder auf seiner?
Ich wollte mehr lesen. Voller Hoffnung lief ich in den Keller um nach weiteren Tagebüchern zu suchen. Normalerweise würde ich nie freiwillig durch Spinnennetze greifen aber die Neugierde hatte mich gepackt. Ich wollte unbedingt wissen ob ich ihr ähnlich war, ob sie irgendetwas darüber geschrieben hatte. Ich wollte ihr in mehr gleichen als nur in dem Aussehen. Sorgfältig in Plastiktüten verpackt fand ich drei weitere Tagebücher. Manche Leute mögen mich für verrückt halten aber dass bin ich nicht, ich bin heute einfach nur das Kind dass seine Mutter vermisst.
Der Eintrag den ich gerade laß brachte mich zum weinen, so sehr dass ich gar nicht mehr auf hören konnte.
Liebes Tagebuch,
ich kann meine Gefühle kaum in Worte fassen, gerade jetzt kämpfe ich mit den Tränen. Tränen der Freude. So lange habe ich auf sie gewartet und ich kann nicht auf hören sie an zusehen. Sie ist das schönste Kind der Welt und ich liebe sie so sehr, mehr als es abertausende Wörter beschreiben könnten. Ich widme ihr meine ganze Liebe, meine ganze Kraft, mein Leben. Jedes mal wenn ich in diese großen blauen Kulleraugen sehe, sehe ich den klarsten Himmel auf dem die schönsten Sterne tanzen. Ich habe die die wahre Bedeutung von Liebe auf den ersten Blick erkannt, es ist der Moment in dem eine Mutter ihr Kind zum ersten mal sieht. Ich habe die Liebe meines Lebens kennen gelernt und ihr Name ist Kayla._____________
Ein kurzes Kapitel aber ich hoffe es gefällt euch. Etwas abwechslung tut mal gut.
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My Idiot (Andre Schiebler Ff)
FanfictionEinfach eine Story wie zwei verrückte eine Beziehung führen bei der sie ab und zu mal auf die Fresse fallen aber immer wieder zusammen auf stehen. Sie und Ihr Idiot, Andre.