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P.O.V. Ashley

Ich sass auf dem Boden. Verdammt ich hatte geweint. Ich fahre mir mit der Hand durch die Haare und wische sie somit aus meinem Gesicht. Wie soll es nun weitergehen? Ich habe nicht die leiseste Ahnung. Ich blicke an meinem blutverschmierten Top herunter. Wie lange ich hier schon sitze? Ich weiss es nicht. Ich weiss nur, dass ich neue Klamotten brauche. Hoffentlich hat einer der Winchester Jungs mir was zum Anziehen besorgt, damit ich so bald wie möglich von hier wieder verschwinden kann.

Die Jungs haben hier wirklich ein klasse Versteck gefunden. Ich bin zwar immer noch etwas benebelt und vollkommen K.O. aber es ist klar, dass ich nicht in irgendeinem Motel bin. Ich starre auf die Ziegelsteinmauer. Der Raum ist wirklich nicht gross, aber er hat das nötigste drin: Ein Bett, zwei kleine Kommoden, ein Stuhl, ein Tisch an dem man Arbeiten könnte und sogar einen Schrank, der natürlich leer ist. Ich weiss noch nicht ob ich aufstehen soll oder einfach hier auf dem Boden bleiben soll. In meinem Kopf sind tausend fragen und keine einzige Antwort. Ich blicke auf mein Handy. Vielleicht sollte ich Andy anrufen... oder ihm zumindest schreiben. Ich entsperre die Tastensperre und öffne den Messenger.

'Hey Andy. Lebst Du noch? Auftrag erledigt. Die Dschinn sind tot. Dies ist unter anderem den Winchesters zuzuschreiben. Was gibt's bei Dir neues? LG Ash.'

Ich drücke auf senden und warte. Vielleicht wird er mir gleich antworten, wenn er nicht gerade mitten in einem Fall steckt. Andrew ist so ziemlich alles was ich noch an Familie habe. Damals... Also eigentlich vor über 2 Jahren, da geschah es, das ein Arschloch namens Amon mir begegnete. Er war einer der Höllen Fürsten und besass Wissen über die Vergangenheit sowie die Zukunft, das er nur an denjenigen weitergibt, der einen Pakt mit dem Satan eingeht. Nun ich ging keinen Packt ein, ich wurde einfach von ihm besetzt. Dieser Arsch hatte sich meinen Körper unter den Nagel gerissen und terrorisierte Wyoming mit seinen Anhängern.

Er wollte Seelen und die bekam er nur, indem jemand einen Packt einging. Die Winchester Jungs traten auf die Bildfläche und Amon konnte es sich nicht nehmen lassen ihnen gegenüber zu treten. Natürlich mit mir als sein Gefäss. Soviel ich mitbekommen hatte, waren die Winchesters nicht gerade beliebt. Ich war gefangen in meinem Körper, konnte aber so einiges mitbekommen, wenn auch nur teilweise und wenn Amon keine Lust hatte mich wegzusperren, um es mal freundlich auszudrücken.

Ich schlang meine Arme um die Beine, die ich angezogen hatte. Dieses Erlebnis hat mich ziemlich stark geprägt. Ich war nicht in der Lage mich gegen diesen Dämon zu wehren, er verfügte einfach über meinen Körper und hatte schon einige Leichen im Keller liegen. Darunter zählen auch meine Eltern. Bei dieser Erinnerung kommen mir erneut die Tränen. Ich wusste gar nicht, dass ich überhaupt noch genügend Wasser hatte um zu weinen. Ich wischte sie trotzig weg und zog die Nase hoch. 'Durchatmen Ash...' ermahnte ich mich selbst. Als dann die Winchester Jungs tatsächlich auftauchten, war Amon geradezu verzückt gewesen. Er wollte es sich nicht entgehen lassen die Jungs zu begrüssen. Ich weiss noch wie er vor dem spiegel stand und ich sah wie ich lächelte, aber es war Amon, der lächelte. Er sagte mir, dass er mich nur aus einem Grund ausgesucht habe und ich genau richtig für seinen Zweck wäre.

Er wusste das Dean, wie er erklärte, eine Schwäche für hübsche Frauen habe und aus diesem Grund würde er heute siegen und als Legende in die Geschichtsbücher eingehen. Als der Dämon, der die Winchester Jungs besiegt hatte. Denn Dean würde mich nicht töten. Ich verstand erst nicht was er meinte, da wusste ich ja noch nicht, das man Dämonen austreiben konnte. Als Dean mir dann gegenüberstand stockte mir der Atem. Wie konnte ein so gutaussehender Kerl nur auf Dämonenjagd gehen? So einer müsste doch von Angeboten überschwemmt werden. Ja, schon damals hatte ich eine Schwäche für ihn.

Und dann, als er mir gegenüberstand und mir unzählige Liebesschwüre zuflüsterte, da wusste ich, das ich sterben musste. Zum Wohle Aller. Und so liess ich Dean mich töten. Ich sah in seinen Augen, wie schmerzvoll es für ihn war, sah, dass es ihm leid tat und hätte ihm so gerne gesagt, das es meine Entscheidung ist, das er nichts dafür kann und das ich es so wollte. Wie gerne hätte ich ihm all seine Liebesbekundungen geglaubt. Als ich das Messer spürte, war es gar nicht so schlimm wie ich gedacht hätte. Dean hatte mir mit seinen Worten den Schmerz und die Angst genommen.

Ich weiss noch wie er mich in seinen Armen hielt während das Leben aus meinem Körper wich. Ich spürte noch seine Wärme, bis ich dann ins Nichts überging und endgültig starb. Es heisst ja immer so schön, dass wenn man stirbt, die Seele den Körper verlässt. Nun so etwas Ähnliches ist mir passiert. Ich habe gehört wie er sich immer und immer wieder entschuldigte bei mir. Sah seine Tränen, die auf meine Haut fielen und sie benetzten. Ich sah wie er mich in seinen Armen wiegte und hörte wie er mir weiterhin Liebesbekundungen zuflüsterte. Wenn ich noch in meinem Körper gewesen wäre, wäre mir vermutlich das Herz angesichts dessen zersprungen und ich hätte geweint. Doch ich war nur ein Körperloses Etwas. Ich weiss nicht mal was ich war. Ich hörte ihm einfach nur zu.

Er erzählte mir was, nach dem wir miteinander einen Kaffee getrunken hätten, alles passiert wäre. Er erzählte von unserer Hochzeit, was mich zum Lachen brachte. Wie schön ich in meinem Brautkleid ausgesehen hätte. Wie toll unsere Kinder geworden wären. Himmel, er hatte sogar Namen für sie. Er erzählte von unserem Haus, in dem wir leben würden, dem Hund den wir hätten und weiss der Geier was er noch sagte. Es war so viel und es hatte mich unheimlich berührt. Er war ein Fremder für mich und ich war eine Fremde für ihn. Aber in diesem Moment so schien es, redete er sich die Seele aus dem Leib. Seine Sehnsüchte und wünsche. Danach erinnere ich mich an nichts mehr, es wurde dunkel um mich.

Call me a "Winchester Babe" [Band 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt