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NOW.

P.O.V. Andrew

Ich starrte in mein Glas und musste lächeln. Meine Kleine hatte nicht aufgegeben und war es nicht müde gewesen mir nachzugehen. Sie hatte mich gefunden, egal wo ich hinfuhr. Später erzählte sie mir dann, dass sie ein Handy unter ihrem Sitz versteckt hätte und mich so immer lokalisiert hatte. Dieses kleine gerissene Biest. Aber ich konnte ihr nicht böse sein. Bis heute nicht. Ich war froh, dass ich jemanden hatte, mit dem ich ab und an mal reden konnte. Ash wuchs mir mit der Zeit wirklich ans Herz und ich empfand wider so etwas wie Lebensfreude. Ich habe sie nie gefragt warum sie unbedingt eine Jägerin werden wollte, was ihr genau passiert war. Wir hatten eine Stille Vereinbarung getroffen gehabt. Ich hielt meine Vergangenheit unter Verschluss und sie ihre. Und damit hatten wir uns gut arrangieren können. Ein neuer Lebensabschnitt begann und wir liessen beide unsere Vergangenheit ruhen. Ich habe es nie bereut sie ausgebildet und in mein Leben gelassen zu haben. Bis heute. Nun sass ich hier und betrank mich. Die Spur war kalt. Es gab keine neuen Anhaltspunkte und von den fünf Jägern die ich aufgetrieben hatte mir zu helfen, waren nur noch zwei geblieben. Jeder einzelne war mir noch einen gefallen schuldig gewesen, den ich eingefordert hatte, aber je kälter die Spur wurde, desto weniger wurden wir. "Andrew Jones?" fragte mich eine monotone ernste stimme. Ich blickte auf und neben mir stand so ein Anzugträger. "Tut mir leid, Sie müssen mich mit Jemanden verwechseln." sagte ich und widmete mich wieder meinem Gin. "Das bezweifel ich." sagt der Mann und macht keine Anstalten sich zu verpissen. "Sie suchen Ashley Morgan." sagte er so gleichgültig, das es mich fröstelte. Woher kannte er nicht nur meinen Namen, sondern auch den von Ash? Ich wurde hellhörig. Mit meiner freien Hand griff ich in meine Jackentasche und umfasste den Flachmann mit dem Heiligen Wasser. "Das wird nicht notwendig sein, ich bin kein Dämon." sagte der Mann und ich sah ihm direkt ins Gesicht. Erst jetzt viel mir auf, das der Mann plötzlich eisblaue Augen hatte, die leicht glühten. Was zum Teufel war das? Ein Dschinn? Oder eine andere neue Monstrosität, di ich noch nicht kannte? Ich bemerkt nicht ein Mal dass in dem LadenTotenstille herrschte. "Ich bin hier um ihnen zu helfen Ashly zu finden. Wir müssen uns beeilen. Es bleibt nicht viel Zeit." sagt er und etwas an dem wie er es sagte liess mich aufspringen: "Wo ist sie?" fragte ich und merkte, dass meine Stimme sehr Laut war. Erst jetzt sah ich mich um und sah, das alles um mich herum wie eingefroren schien. Was zum Teufel ging hier vor sich? "Haben Sie keine Angst, Mr. Jones." sagt der Mann im Anzug und ich griff nach meiner Waffe. Ich zielte direkt auf sein affektiertes Gesicht: "Sie sagen mir sofort wo meine Kleine ist, oder ich blase ihnen das Gehirn weg." zischte ich und meinte es auch ernst mit dieser Aussage. Ich entsicherte die Waffe mit einem leisen Klick und mein Finger lag auf dem Abzug. "Bitte beruhigen Sie sich Mr. Jones. Es gibt keine Veranlassung für Sie so zu reagieren. Ich werde Ihnen helfen. Und jetzt stecken Sie bitte die Waffe wieder ein." sagte er doch ich machte keine Anstalten dies zu tun. "WAS bist Du zum Teufel noch mal?" fragte ich und zielte weiterhin auf seinen Kopf. Der Mann seufzte und schüttelte den Kopf: "Ich bin ein Engel des Herrn." sagte er und seine Augen leuchteten noch mehr auf. Dann wurde es verflucht hell in dem Laden, als wenn die Sonn hier drin Augen würde und ein durchdringender Ton erklang. Mein Glas zersprang und auch einige andere Gläser zersprangen. Die Glühbirnen platzten und Funken regneten nieder. Dann als ob ein Scheinwerferlicht auf den Mann gerichtet worden wäre, erstrahlte sein Körper im Licht und zwei gewaltige Flügel entfalteten sich wie ein Schattenspiel. Ich konnte meinen Augen kaum trauen. Ich spürte wie mir der Mund offen stand. Und so schnell wie dieses Schauspiel begonnen hatte, so schnell war es auch wieder vorbei. Ich spürte wie ich zitternd meine Waffe niedersenkte und sie wider wegsteckte. Etwas in mir drin sagte mir, dass dieser Mann die Wahrheit sagte. "verflucht Scheisse, Du bist ein Engel..." sagte ich und musste mich setzen. Am liebsten hätte ich ja jetzt einen Schluck Gin genommen, aber mein Glas war in tausend Splitter zerbrochen. Die Flüssigkeit bedeckte den Tresen, ebenso wie die Glassplitter. Ich sah über den Tresen und musste feststellen das keine Flasche und kein Glas heil geblieben war. Durch seine Aktion waren sämtliche Gläser und Flaschen zersprungen. Ganz toll. "Entschuldigen Sie, aber wir sollten jetzt los." sagte der Engel und ich nickte nur Geistesgegenwärtig. Wir verliessen die Bar und als wir draussen waren lief das Leben weiter. Ich möchte mir nicht ein Mal ansatzweise vorstellen was für ein Aufstand und eine Ratlosigkeit in der Bar sein würde. "Wie heisst Du eigentlich?" fragte ich den Engel und wollte zu meinem Wagen gehen. "Ich bin Zerakiel." sagte der Engel und ich blieb stehen. "Und Du kannst mir helfen meine Kleine zu finden?" fragte ich und kramte die Autoschlüssel aus meiner Tasche raus. Er sah mich nur an und nickte. Diese Engel schienen ja nicht gerade sehr gesprächig, geschweige denn Emotional veranlagt. "Also gut. Dann führ mich hin." sagte ich und stieg ein. Der Engel betrachtete den Wagen mit einer gewissen Abscheu und zog die Augenbraue hoch. "Steig schon ein." sagt ich und trommelte auf dem Lenkrad herum. Diese Engel schienen anscheinend nichts von Fortbewegungsmitteln zu halten. Er sah mich noch ein Mal an und stieg dann missmutig ein: "Es wäre schneller, wenn ich uns hinbringe." sagte Zerakiel und ich sah ihn nur an: "Egal wo sie ist, ich werde da nicht unbewaffnet hingehen." sagte ich ihm und startete den Motor.

Mit quietschenden Reifen fuhr ich ab und konzentrierte mich auf die Strasse:"Also schiess los, wo muss ich lang?" fragte ich und Zerakiel sah sich in meinem Wagen um :"Fahr die Strasse bis zum Ende, dann nach rechts." sagte er nur und kurbelte gerade das Fenster herunter. Er schien noch nie in einem Wagen gewesen zu sein. Neugierig machte er das Handschuhfach auf und betrachtete mit einer Abneigung meine Ersatzwaffe: "Ihr Menschen und eure Tötungsinstrumente." murmelte er vor sich her und legte sie zurück. "Dieses Tötungsinstrument hat mir schon so manches Mal das Leben gerettet." erwiderte ich und konzentrierte mich auf die Strasse. "Zerakiel hob eine Braue und sah mich gefühllos an. Als er seinen Blick abwandte spürte ich wie ich mich wieder entspannte. Diese Engel schienen wirklich nicht die freundlichsten zu sein. Ich sollt es mir mit diesen wesen nicht verscherzen. Wer weiss wozu sie fähig sind? "Schliesslich muss man sich ja irgendwie gegen Werwölfe, Dämonen, Vampiren und all den anderen Monstern verteidigen können." sagte ich und merkte schnell das dies eine Spitze war. "Was hat Gott dazu bewogen diese Kreaturen auf die Menschheit los zu lassen? Und jetzt komm mir nicht mit 'Natürliche Auslese'!" schnauzte ich ihn an und umfasste das Lenkrad härter. Doch der Engel sah mich nur gleichgültig an. Irgendwann als ich endlich rechts abbog antwortete er mir: "Es sind Gottes Geschöpfe. Keiner weiss warum er dies oder jenes erschaffen hat." Ich sah ihn so erstaunt an, dass ich für einige Momente erwägte an den Strassenrand zu fahren und anzuhalten. War das sin Ernst?? Ich konnte es irgendwie nicht glauben."Aha." war alles was ich sagen konnte. "Fahr bitte hier rein." sagte Zerakiel und ich setzte den Blinker. Wie fuhren durch ein Industriegebiet, wie ich schnell bemerkte. "Jetzt hier." deutete er an und ich folgte seinen Anweisungen. Nach einer gefühlten Ewigkeit, meinte Zerakiel das wir an unserem Ziel angekommen seien. Ich stoppte den Wagen und blickte das verlassene Gebäude an. Es schien einstmals eine grosse Lagerhalle gewesen zu sein. Die Fenster waren an einigen Stellen Kaputt und das Wellblechdach hatte Rost angesetzt. Sonderlich Einladend sah das nicht aus und erst recht nicht Stabil. Ich schaltete den Motor ab und stieg an. Ich ging sofort zum Kofferraum und lud meine Waffen. Ich packte alles ein, was ich glaubte zu benötigen und was ich tragen konnte. Denn wer weiss was mir da drinnen begegnen würde?! Zerakiel stand schon an der Tür zur Halle und wartete auf mich. In seiner Hand hatte er einen silbernen Pflock oder was auch immer das war. "Wir werden jetzt in die Hölle gehen. Ich muss Dich jedoch vorwarnen. Egal was Du siehst, es ist nichts wie es scheint. Bleib an meiner Seite und lass Dich nicht dazu hinreissen den Platz an meiner Seite zu verlassen. Egal was Du gleich hören oder sehen wirst, es ist nicht das was du glaubst." sagte er und ich sah ihn nur an. Wir würden in die Hölle gehen? war der Engel noch ganz bei Sinnen? Hier sollte das Tor zur Hölle sein? Ich sah mir das Gebäude erneut an. Doch nichts wies darauf hin. Er musste Scherze mit mir treiben. Ich schüttelte lachend den Kopf: "Im Ernst jetzt?" fragte ich und als ich das Ernste und Emotionslose Gesicht des Engels sah, verging mir das Lachen und blieb mir im Halse stecken. Also wurde ich wieder ernst und nickte. Der Engel nickte ebenfalls kurz und öffnete die Tür, die mit einem kreischenden Geräusch von Metall, das auf dem Boden kratzt, aufging. Wir starrten in eine Finsternis, die ich noch nie erlebt hatte. Zerakiel sah mich an: "Bist Du bereit?" fragte er und ich schluckte kurz. Ich spürte die Gänsehaut, di sich über meinen Körper ausbreitete, nickte jedoch schliesslich. Und so betraten wir die Hölle...


Call me a "Winchester Babe" [Band 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt