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Die Lage spitzt sich zu. Während Dean von einer Dämonin einen ungewissen deal eingegangen ist, stossen Ashley, Andrew und Zerakiel auf einen unangenehmen Zeitgenossen und wir Alle wissen ja, wer das ist. Die Rede ist von Crowley. Doch wenden wir unseren Blick noch einmal zurück zu Dean... Was genau ist da geschehen? Was hat die Dämonin namens Cloe getan? Wieso weiss Dean nicht mehr nach wen er sucht? Hat die Dämonin ihm etwa sein Gedächtnis gelöscht? Weiss Crowley davon? Hat er es wohlmöglich in die Wege geleitet? Fragen über fragen, die sich erneut stellen und dessen Antwort zu gegebener Zeit beantwortet werden...Doch nun wenden wir unseren Blick zu einer Figur, die gerade anderweitig beschäftigt ist...


P.O.V. The Stranger



Ich schlug mit den Händen auf das Lenkrad und die Hupe ertönte mit ohrenbetäubendem Gejaule. «Fahr endlich Du Primat.» zischte ich und schlug erneut auf den Kreis in der Mitte des Lenkrades. Ich war nicht der Einzige, der hier gerade auf die Hupe drückte. Um mich herum erschallte ein regelrechtes Hupkonzert. Es ging keinen Millimeter vorwärts. Alles stand. Ich hasste es so zu reisen. Doch wenn ich unentdeckt bleiben wollte und meine Tarnung aufrecht erhalten lassen wollte, musste ich auf Menschenart reisen. Wie gerne hätte ich mich jetzt wegteleportiert. Doch wenn ich das jetzt tat, dann würde ich ein Signalfeuer hinterlassen und alle Engel, die auf dieser Erde lebten um sich zu verstecken und nicht zurück wollten, würden in ihren Löchern verschwinden und ich würde noch länger mit meiner Suche beschäftigt sein, als wie mir lieb war. Nein, Danke. Darauf konnte ich verzichten. Ich musste weiterhin im Verborgenen arbeiten und mich bedeckt halten. Ich durfte meine Tarnung um keinen Preis auffliegen lassen. Seufzend lehnte ich mich zurück und schloss die Augen. Ich begann meine Nasenwurzel zu massieren und kniff mir mit Daumen und Zeigefinger in die Nasenwurzel. Für einen kurzen Moment blitzten kleine Lichter vor meinen Augen auf. Der Menschliche Körper. So schwach. So zerbrechlich. Was hatte sich Vater nur dabei gedacht? So langsam konnte ich meinen Bruder Lucifer verstehen. Dennoch entschuldigte das nicht sein Verhalten unserem Vater gegenüber. Ich atmete kurz tief ein und dann wieder aus. Ich beugte mich leicht vor um das Radio anzuschalten. So langsam ging mir das ständige Gehupe mächtig auf die Nerven. Ich zappte ein Mal durch alle Sender, bis ich einen fand, der mir nicht gerade auf den Sack ging und behielt ihn bei. Ich stellte die Musik so laut wie nur möglich. Leider wurde dadurch das Gehupe nicht leiser, aber etwas erträglicher. Ich liess mich zurück in den Sitz gleiten und verschränkte die Arme. Das würde sich wohl noch eine ganze Weile hinziehen. Mit anderen Worten: Ich sass hier erst mal fest.



Nach einer gefühlten Ewigkeit, meldete sich im Radio die Staumeldungen. Natürlich kamen diese wie immer dann, wenn man schon mitten in dem besagten Stau war. Mal wieder typisch. Anscheinend hatte es einen Unfall gegeben. Ein Sattelschlepper lag quer über der Fahrbahn und die Feuerwehr hatte mit der Räumung Schwierigkeiten. Seufzend schaltete ich aus. Es würde mir wirklich nichts bringen hier noch länger in meinem... - Nun, nicht ganz mein Wagen, aber auf diese Kleinigkeit verzichte ich geflissentlich. - Also in diesem Wagen zu bleiben, sondern sich ein anderes Fortbewegungsmittel zu suchen. Ich stieg also aus und knallte gerade die Fahrertür zu, als ein Motorrad an mir vorbeisauste und ich mich noch rechtzeitig genug gegen den Wagen pressen konnte, um nicht von diesem achtlosen Primaten überrollt zu werden. Dennoch, es bildete sich ein lächeln auf meinen Lippen. Das war genau die Art Fortbewegungsmittel, das ich gerade gesucht hatte. Damit würde ich auch diesen lästigen Stau überwinden. Doch wo sollte ich jetzt und mitten auf der Strasse eines herbekommen? Das gerade an mir vorbeisausende Gefährt war schon über alle Berge. Ergo... Ich musste ein anderes finden. Ich ging um den Wagen herum und öffnete den Kofferraum. Aus diesem holte ich meinen Mantel und eine Aktentasche. Ich sah mich noch ein Mal um, dann schloss ich den Kofferraum und ging einfach weg. Ein Mann lehnte sich aus dem Fenster und schrie mir etwas zu. Doch ich ignorierte ihn. Mein primäres Ziel war es jetzt die Strasse zu verlassen und mich auf die Suche nach einem «Bike» zu machen, wie die Menschen es immer nannten. Wohl wahr, ständig Motorrad zu sagen ist ja auch unproduktiv und Zeitaufwendig. Allgemein benutzten die Menschen viele Abkürzungen. Das war, wie sie es sagten: Cooler.



Ich lehnte gegen einen Zaun, der als Absperrung diente, damit niemand auf die Hauptstrasse lief, oder warum auch immer dieser Zaun hier war. Ich sah mich um und setzte zum Flug an. Innerhalb weniger Sekunden war ich auf der anderen Seite gelandet. Es hatte seine Vorteile Flügel zu haben. Wenigstens musste ich nicht Teleportieren. Das wäre im Moment unachtsam und verantwortungslos. Ich zog meine Krawatte etwas an und spazierte einfach weiter, als sei nichts weiter gewesen. In der Ortschaft, die ich betrat, würde ich sicherlich fündig werden. Wie schwer konnte es schon sein ein Bike aufzutreiben? Innerlich schmunzelte ich und setzte gerade einen Fuss auf den Bürgersteig. Menschen wuselten wie Ameisen um mich herum. Einige klebten mit ihren Ohren regelrecht an ihren Handys. Sie würden mich nicht weiter beachten. Also machte ich mich auf den Weg und siehe da, ich musste nicht weit gehen. An einer Bar standen gleich eine ganze Auswahl an Bilkes. Ich hatte also die freie Wahl. Herrlich. Ich ging auf die Paar zu und betrachtete jedes Gefährt genauestens. Am ende entschied ich mich für eine schwarze Harley. Ich legte den Koffer auf den Sitz und überlegte, wo ich diesen an dem Gefährt lassen könnte. Nun, ich brauchte ihn nicht unbedingt, es waren nur Wechselsachen und Menschengeld da drin. Aber man wusste ja nie. Ich betrachtete den Sitz genauer und sah, das er geöffnet werden konnte. Praktisch. Ich verstaute mein kümmerliches Hab und Gut und setzte mich dann auf den Sitz. Das Gefühl auf dieser Maschine zu sitzen war irgendwie ... Aufregend. Unbeschreiblich um genau zu sein. Vor allem als ich den Motor anliess und die Vibration durch meinen Körper lief. Das Geräusch des Motors weckte jedoch den Besitzer in der Bar, der gerade pöbelnd herausstürmte. Ich setzte den Helm auf und fuhr mit einem breiten Grinsen los. Der Ehemalige Besitzer blieb wütend schreiend in meiner Staubwolke zurück. Was für ein berauschendes Gefühl. Die Jagd konnte endlich weiter gehen...


Call me a "Winchester Babe" [Band 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt