P.O.V. Dean
Ein merkwürdiges Gefühl, wieder hier zu sein. Doch dieses Mal war ich kein Gefangener... Dennoch das unangenehme Gefühl in meiner Magengegend blieb. "Wie sollen wir in diesem Labyrinth nur den richtigen Weg finden?" fragte ich leise und sah mich um. Für mich sah ein Gang wie der davor aus. Andrew sah zu mir und verzog sein Gesicht: "Ich weiss es doch auch nicht. Das letzte Mal hat Zerakiel mir geholfen." erwiderte er und spähte um eine Ecke. Ich verdrehte die Augen. Na das konnte ja heiter werden hier ohne Führer durch zu laufen, ohne zu wissen wo wir genau hin mussten. Ausserdem beschlich mich dieses Gefühl, das Crowley schon längst auf uns wartete. Er war schliesslich der König der Hölle, er würde sofort wissen, wenn ungebetene Gäste in seinem Reich auftauchten. Und genau das behagte mir ganz und gar nicht. "Und wie finden wir den Weg zurück?" fragte ich und erntete nur Schulterzucken von Andrew. Mit anderen Worten: Wir waren komplett aufgeschmissen. Es gab keinen wirklichen Plan und es gab auch keinen Rückzugsweg. Wirklich TOLLE Aussichten. "Eine Frage Andy..." begann ich und der Ältere hielt an um sich zu mir umzudrehen. Sein Blick verriet mir, dass ich ihm mit meinen Fragen so langsam auf den Sack ging, doch das war mir gerade herzlich egal. Ich wollte Antworten und Andy war der Einzige, der sie mir geben konnte: "Was ist diese Ashley eigentlich, ist sie eine Bekannte von Dir oder war sie ein Opfer?" wollte ich wissen und sah ihn ernst an. Andrew seufzte und liess leicht die Waffe sinken. Er lehnte sich gegen die Wand und sah mich an: "Sie ist alles was ich an Familie noch habe. Beantwortet das Deine Frage?" sagte er und ich schluckte nur trocken. "Ja, das tut es." antwortete ich ihm und nickte. Ich ging an ihm vorbei und sicherte den Weg. Schon komisch, das wir bis jetzt nicht mal auf Wachen gestossen waren. Es konnte sich also nur um eine Falle von Crowley handeln. Und wir waren wie die Idioten hier rein gegangen. Aber nun war es zu spät für eine Einsicht.
Ich ging den Gang entlang und an jeder Kreuzung liess ich mich gegen die Wand fallen um danach vorsichtig um die Ecke zu spähen. Ich hatte das Gefühl schon ein Mal hier gewesen zu sein, das konnte jedoch auch täuschen, da jeder Gang wie der andere aussah. Ich trat in die Mitte der Gabelung und winkte den anderen zu, die dann aufschlossen und an mir vorbei gingen, während ich den Gang im Auge behielt. die Schreie um uns herum waren fast unerträglich, aber ich hatte schon schlimmeres erlebt und war einigermassen abgehärtet. Sam jedoch bereitete mir Sorgen. Er hatte seine Stirn kraus gezogen und blickte wie ein trauriges Hundebaby drein. Seine Augen waren voller Schrecken und ich wollte mir gar nicht ausmalen an was er sich erinnerte. Wenn ich schon mit meiner Vergangenheit zu kämpfen hatte und dem was ich in der Hölle erlebt hatte... Ich schüttelte meine Gedanken ab und versuchte mich wieder zu konzentrieren. Ich sollte wirklich jetzt nicht an so etwas denken. Das würde mich nur unaufmerksam machen. Ich musste stark bleiben und diese stärke auch ausstrahlen. Ich war hier schliesslich der grosse Bruder. Also musste ich meine Emotionen verbergen, meine Angst und meine Erinnerungen wieder in die Tiefen meines Gedächtnisses verbannen. Andernfalls konnte mich meine Unachtsamkeit uns teuer zu stehen kommen. "Wartet..." zischte ich und hielt die Faust hoch. Alle hielten inne und sahen zu mir rüber. Tobias sicherte unseren Weg nach hinten. "Was ist?" fragte Andrew und rückte näher zu mir auf: "Was siehst Du?" fragte er und ich bedeutete ihm still zu sein. Da waren Stimmen. Ich hörte eindeutig Stimmen... Und es waren definitiv nicht die Stimmen, die um uns herum stöhnten und schrien. Es waren ganz normal sprechende Stimmen. Ich rutschte weiter vor, langsam und vorsichtig. Ich atmete ganz flach und versuchte mehr zu hören. Konzentriert reckte ich meinen Kopf noch näher an die Kante der nächsten Gabelung... "...ich sag Dir, dann hat s einfach nur noch einen riesigen Knall gegeben und überall war Blut." hörte ich die erste stimme erzählen. Der andere pfiff leise: "Krass und wie bist Du da raus gekommen?" fragte die zweite Stimme und die Erste lachte hämisch: "Na dank Crowley, Mann. Wie denn sonst. Ich hab 'nen Deal gemacht und dann 10 Jahre lang das geilste Leben, das Du Dir vorstellen kannst. Geld, Nutten, Autos und ein Haus, das so riesig war, das es einen eigenen Ortsnamen hatte." prahlte die Stimme und lachte auf. Ich schüttelte den Kopf. Und für so etwas hatte er seine Seele verkauft. Das war ja ein ganz Schlauer.
Ich signalisierte stumm mit einigen Handzeichen das dort 2 Dämonen waren. Andrew und Sam nickten, dass sie verstanden hatten. Sam gab es an Tobias wieder, der ohne sich zu uns umzudrehen nickte und weiter den Gang hinter uns im Blick behielt. 'Möglicherweise wird da Ash gefangen gehalten?' schoss es mir durch den Kopf und sah zu Andrew. Vielleicht wusste er mehr? Ich signalisierte ihm mit einigen Gesten meiner Hände, dass wir die Plätze tauschen und er sich das mal ansehen sollte. Der ältere Jäger nickte und wir tauschten so leise wie möglich die Plätze. Er lehnte sich gegen die Wand, wo ich gerade noch gestanden hatte und stützte seinen Kopf daran ab. Er sah kurz nach oben, sog die Luft tief ein und sah schnell um die Ecke. Diesen Vorgang wiederholte er so oft, bis er sich ganz sicher zu sein schien. Er nickte und deutete an, dass wir ein Stück zurück gehen sollten um uns zu besprechen. Ich nickte zustimmend und signalisierte es Sam, der tippte Tobias auf die Schulter und gemeinsam gingen wir den Weg zurück, den wir gekommen waren. "Hey ihr Bastarde...!!!" hörte ich hinter mir Andrew's Stimme brüllen und drehte mich ungläubig um. FUCK, was hatte der denn vor? War der jetzt komplett IRRE?? Das konnte doch alles nicht Wahr sein. Ich sah zurück und da stand Andrew, mitten auf dem Weg, die Arme weit auseinander in die Höhe gerissen: "Ich würde mal gerne mit eurem Boss hier reden. Er hat da jemanden in seiner Gewalt, den ich gerne zurück hätte." sagte er laut und ging langsam los. Ich konnte nicht fassen, dass dieser Idiot das nun wirklich brachte. Ich lud meine Waffe durch und entsicherte sie, gemeinsam mit Sam und Toby lief ich wieder zu dem Punkt zurück, an dem wir eben noch gestanden hatten. Ich presste mich gegen die Wand, die Waffe auf Augenhöhe und sah Andrew an, der geradewegs in sein Verderben ging. Scheisse, was hatte er nur vor?
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Call me a "Winchester Babe" [Band 1]
FanficMenschen retten, das Böse jagen, unser Familienauftrag... Das heisst es für Sam und Dean jetzt schon seit dem sie alt genug zum Jagen sind. Aber sie Jagen kein Wild oder andere Tiere, sie jagen etwas anderes: Übernatürliche Wesen. Werwölfe...